Backherz Kirsten Metternich von Wolff
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Backherz

PFLAUMEN-SAISON: DAS REZEPT VOM BACKHERZ FÜR EINE TARTE

Backen tut der Seele gut und das vom Teig Rühren bis zum Aufessen des Backwerks. Wären da nur nicht die lästigen Kalorien durch zu viel Zucker oder Fett und Dinge die nicht so gut vertragen werden wie beispielsweise Laktose oder glutenhaltige Getreide. Und letztlich wünschen sich viele Menschen Rezepte ohne Beteiligung von Produkten tierischen Ursprungs. Dazu bieten sich die Rezepte und Tipps unserer PTA-Autorin Kirsten Metternich von Wolff an. Als Backherz schreibt sie auf ihrem Blog backherz24.de rund um Themen wie zuckerfreies und gesundes Backen. Und ab jetzt auch auf den Seiten von diepta.de. Wie die Liebe zum gesunden Backen entstand lesen Sie hier.

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Liebe*r PTA,

heute dreht sich hier alles um das Spätsommerobst überhaupt - darf ich vorstellen: Pflaumen. Dabei sind die dunkellila Früchte so unendlich vielseitig. Sie schmecken in süßen und auch pikanten Gerichten. Aber besonders lecker sind sie natürlich als Kuchen. Deshalb finden Sie hier weiter unten auch mein aktuelles Rezept. Es ist eine Tarte mit Pflaumen und einem süßen Sahneguss. Die Tarte ist so saftig und lecker, bei uns war sie schnell weg. Dabei wird sie ohne herkömmlichen Zucker, dafür mit Erythrit gebacken. Übrigens fällt der Austausch von Zucker gegen den kalorienfreien Zuckeraustauschstoff Erythrit geschmacklich nicht auf. So können sich auch alle Diabetiker ein Stück vom Kuchen abschneiden. Und auch diejenigen, die darauf achten, wenig oder keinen raffinierten Zucker zu essen. Doch jetzt geht es erst einmal zurück zum Thema Pflaumen.

Pflaumen-Hochzeit: Juli bis September
Mitte Juli geht es los und Pflaumen begegnen uns überall, sei es reif am Baum im Garten, auf Wochenmärkten oder natürlich im Supermarkt. Kürzlich hatte ich das Glück und bekam 9 Kilo Pflaumen aus Nachbars Garten geschenkt. Mehr Bio und Öko geht wohl kaum. Daraus habe ich die Pflaumentarte gebacken und vom großen Rest Pflaumenmus gekocht. Das ist so unglaublich lecker geworden, da kann kein gekauftes Pflaumenmus mithalten. Auch hier habe ich den Zuckergehalt deutlich reduziert und Gelierzucker im Verhältnis 3 zu 1 verwendet: Auf 1500 Gramm (g) Pflaumen kommen 500 g Gelierzucker 3:1. Dazu gemahlener Ceylon Zimt. Ganz wichtig dabei ist es, die gewaschenen und halbierten Pflaumen auf kleiner Flamme mindestens drei bis vier Stunden einkochen zu lassen. Dabei immer wieder durchrühren, damit nichts anbrennt. Je dunkler die Pulpe, desto intensiver ist ihr Geschmack. Und nach dieser Zeit einfach einen Klecks auf den Teller geben. Wird dieser fest, ist das Pflaumenmus fertig und kann in saubere Marmeladengläser gefüllt werden. So haben Sie in den Herbst- und Wintermonaten einen superleckeren und fruchtigen Aufstrich im Vorrat. Köstlich schmeckt Pflaumenmus nicht nur als Brotaufstrich, sondern auch in Kombination mit Quark, Joghurt, Frischkäse oder in Saucen zu Fleisch und Geflügel.

Pflaumen sind gut für die Verdauung
Sicher kennen Sie den Tipp, dass Trockenpflaumen eine natürliche Hilfe bei einer trägen Verdauung sind. Ähnlich verhält es sich mit eingekochtem Pflaumensaft, der als Pflaumenkur angeboten wird. Wer unter einer trägen Verdauung leidet, kann zum Beispiel morgens auf nüchternen Magen ein Schnapsgläschen besagter Pflaumenkur trinken. Verantwortlich dafür ist die in Früchten enthaltene Fruchtsüße Sorbit, ein Zuckeraustauschstoff mit leicht abführender Wirkung. Wer seine Verdauung also etwas ankurbeln möchte, ist mit dem Genuss von Pflaumen in jeglicher Form gut beraten.

Da freut sich die Gesundheit
Vier Pflaumen, etwa 150 g, sind schnell genascht und dabei besonders figurfreundlich. So werden mit dieser Menge gerade einmal 74 Kilokalorien gegessen. Diabetiker berechnen die 150 g-Portion mit 1,2 Broteinheiten (BE) oder 1,5 Kohlenhydrateinheiten (KE). Fett sucht man in dieser Menge vergeblich, außer wenn ein Klecks Sahne auf die Früchte kommt. Reichlich Kalium, etwa 13 Prozent des Tagesbedarfs eines Erwachsenen, steckt in den vier Pflaumen. Gleichzeitig gibt es Vitamin E, Vitamin A, B-Vitamine und Zink. Der tägliche Ballaststoffbedarf wird mit diesen vier frischen Pflaumen zu acht Prozent gedeckt.

Pflaumen in ihrer Hochsaison sind übrigens ökologisch und gesundheitlich ein echtes Highlight. Ihre Wege von der Ernte bis zum Verkauf sind kurz, ihr Gehalt an Vitalstoffen dafür besonders hoch. Also naschen Sie ruhig öfter Pflaumen – Gaumen und Gesundheit freuen sich.

Praxistipps aus meiner Küche
Pflaumen reifen nicht nach. Deshalb empfehle ich Früchte zu kaufen, die reif sind. Wenn sie weder zu hart noch matschig weich sind, ist ihr Reifegrad ideal. Sehr weiche Exemplare am besten direkt verarbeiten, zu Kuchen oder zum Beispiel Pflaumenmus. Pflaumen haben eine natürliche, leicht weißlich aussehende Wachsschicht. Das ist kein Zeichen für Schimmel oder minderwertige Qualität, sondern das gehört einfach zur Pflaume dazu. Wenn Sie Pflaumen doch etwas lagern wollen, dann am besten im Kühlschrank. Ich fülle sie dann in einen Plastikbeutel mit ein paar Löchern oder in eine fest verschließbare Dose für Obst und Gemüse. So bleiben sie im Schnitt vier bis fünf Tage frisch. Und nicht zusammen mit Brokkoli, Gurken oder Blumenkohl lagern, denn dann riechen sie auf einmal nicht mehr nach Pflaumen, sondern nach diesen Gemüsesorten.

 

Pflaumentarte mit Guss

Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Kühl- & Backzeit: 75 Minuten
Ohne Zuckerzusatz & für Diabetiker geeignet

Zutaten für eine Tarteform 26 cm Ø und 8 bis 12 Stücke
90 g kalte Butter
90 g Weizenmehl Type 550
90 g Weizenvollkornmehl
evtl. 1-2 EL kaltes Wasser
5 Eier
220 g Erythrit
1 TL Sonnenblumenöl
500 g Pflaumen
100 ml fettreduzierte Sahne, 7 % Fett
100 ml fettarme Milch, 1,5 % Fett
100 g Crème fraîche

Zubereitung
Aus kalter Butter, den beiden Mehlsorten, etwas kaltem Wasser, einem Ei und 100 g Erythrit einen Mürbeteig kneten. Eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. In der Zwischenzeit eine Tarte- oder Quicheform dünn mit Öl einpinseln. Nach Kühlzeitende den Backofen auf 190°C (Umluft: 170°C) vorheizen. Die Pflaumen waschen, halbieren und den Stein herauslösen. Fettreduzierte Sahne, Milch, Crème fraîche, vier Eier und das restliche Erythrit zu einem Guss rühren. Kurz stehen lassen, damit sich das Erythrit lösen kann. Den kalten Mürbeteig mit einem Silikonnudelholz auf einer Silikonbackunterlage ausrollen, Boden und Rand der Form damit auskleiden. Mit einer Gabel mehrmals einstechen. Nun die Pflaumen gleichmäßig auf dem Boden verteilen und mit dem Guss übergießen. Im vorgeheizten Ofen 40 bis 45 Minuten backen, bis die Tarte so goldgelb ist wie auf dem Foto. Aus dem Ofen nehmen und in der Form etwas auskühlen lassen, so dass der Guss stocken kann. Erst dann anschneiden.

Viel Vergnügen beim Backen und Genießen wünscht Backherz Kirsten von der Herzwiese24.de.

Lust auf weitere Rezepte vom Backherz? Hier geht es zum Rezept für eine Erdbeer-Vanilletorte.

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