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Länder Und Ihre Sitten

PERLE DES INDISCHEN OZEANS

Weite Landschaften und eine beeindruckende Natur, die sich vor allem in Regenwäldern, Bergen und Felsplateaus zeigt – in Sri Lanka trifft man auch auf eine Jahrtausend alte Geschichte, die immer noch lebendig ist.

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Der tropische Inselstaat liegt vor dem indischen Festland im Indischen Ozean. In Sri Lanka herrschen ganzjährig warme Temperaturen und es ist daher ein ideales Reiseziel. Urlauber finden hier einsame, idyllische Strände, grüne Landschaften und eine interessante Kultur und Geschichte, die von zahlreichen Tempel- und Klosteranlagen, Statuen, alten Höhlen mit historischen Steingravierungen oder auch dem Naturdenkmal Sri Maha Bodhi erzählt werden. Dieses Denkmal ist als der älteste Baum Asiens bekannt und ein beliebtes Pilgerziel von Menschen mit buddhistischem Glauben.

Sri Lanka hat rund 21 Millionen Einwohner. Das Land ist eine multireligiöse und multiethnische Nation, in der neben dem Buddhismus und dem Hinduismus das Christentum und der Islam bedeutend sind. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die Singhalesen, die auch die offizielle Amtssprache Singhalesisch sprechen. Die größte Minderheit, die sogenannten Tamilen, sprechen Tamilisch und nennen den Hinduismus ihre Religion. Die Hauptstadt Colombo mit ihren rund 800 000 Einwohnern ist durch ihren geschützten Naturhafen ein begehrter Handelshafen für Gewürze.

Die Stadt der Gegensätze, wie sie gerne genannt wird, zeigt sich mit moderner Architektur auf der einen Seite und traditionellen Gebäuden auf der anderen Seite. In der quirligen Hauptstadt gibt es für Touristen auch einiges zu sehen, zum Beispiel den größten und ältesten Hindu-Tempel Colombos, den Sri Kailasanathar Swamy Devasthanam. Wer gerne etwas mehr Trubel um sich herum hat, der sollte das Marktviertel Pettah aufsuchen. Inmitten der Hektik und dem bunten Treiben kann man sich einfach ins Getümmel stürzen. Ein beliebtes Fortbewegungsmittel sind die Tuk Tuks, gelbe Taxis auf drei Rädern. Das muss man einfach mal ausprobieren.

Nicht den Rücken zudrehen
An Tempelanlagen ist das Fotografieren oft verboten. Sind keine Verbotsschilder zu sehen, sollte man einfach fragen. Bei der Buddha-Figur verhält es sich etwas anders. Wenn Touristen selbst auf dem Foto zu sehen sind, immer daran denken, der Figur nicht den Rücken zuzudrehen, denn das gilt als Missachtung der Religion.

Friedvolles MiteinanderWenn man in Sri Lanka ist, wird man schnell feststellen, dass Religion eine große Rolle im Leben der Einheimischen spielt. Die verschiedensten Religionen leben hier friedlich zusammen. Auch wenn die Einwohner freundlich und hilfsbereit sind, sollte man bestimmte Grundregeln beachten. Die linke Hand beispielsweise gilt als unrein. Auf dem Esstisch ist sie unerwünscht und bei der Begrüßung wird sie nicht gereicht. Normalerweise faltet man zur Begrüßung die Hände etwa auf Kopfhöhe und verneigt sich.

Bevor man in Sri Lanka eine Wohnung oder ein Haus betritt, sollte man die Schuhe ausziehen. Wie in einigen anderen asiatischen Staaten auch, gilt der Fuß als unrein. Wer sich hinsetzt, immer darauf achten, dass die Fußsohlen nie auf andere zeigen. Dies wird nämlich als große Beleidigung empfunden. Die Buddha-Figur muss immer über einem stehen. Sie steht somit nie auf dem Boden oder liegt einem zu Füßen. Auch in Sachen Geschenke haben die Einwohner ihren eigenen Brauch. Wenn Geschenke übergeben werden, dürfen sie nicht im Beisein anderer geöffnet werden. Man nimmt sie mit einem kurzen Dank entgegen und öffnet sie zu einem späteren Zeitpunkt.

Ceylontee, der herbe Schwarztee, wird nach traditionell indischer Art mit viel Milch und Zucker getrunken.

Meint man jetzt „Ja“ oder „Nein“ Egal, was auch immer passiert, lächle. Dieses Lebensmotto versuchen die Einheimischen täglich umzusetzen und auch Touristen sollten sich diese Einstellung zu Herzen nehmen. Dies gilt auch in Konfliktsituationen. Denn in Sri Lanka ist es wichtig, nicht sein Gesicht zu verlieren. Daher ist direkte Kritik tabu und ein klares Nein wird man selten von einem Einheimischen hören. Sollte man als Tourist, beispielsweise auf einem Markt, angesprochen werden etwas zu kaufen, ist die Nein-Form erlaubt. Hier sollte man allerdings das Wort Epa verwenden, was so viel bedeutet wie: Das will ich nicht. In Sachen Kopfschütteln könnte man in Sri Lanka ungewollt in ein Fettnäpfchen treten. Wenn wir Europäer den Kopf von rechts nach links neigen, bedeutet das bei uns „nein“. In Sri Lanka bedeutet das allerdings ein „ja“. Also gut aufpassen, bevor man mit dem Kopf eine Geste machen möchte.

Rechtzeitig auffrischen lassen Weit bevor es in den Flieger geht, sollte man sich mit dem Thema Schutzimpfungen auseinandersetzen. Bevor man zu seinem Hausarzt geht oder einen Tropenmediziner aufsucht, kann man auch schon mal vorab einen Blick in die Impfempfehlungen des Auswärtigen Amtes werfen. Zusätzlich zu den Standardimpfungen werden die Impfungen gegen Hepatitis A und B, Tollwut, Dengue-Fieber und Japanische Enzephalitis empfohlen. Zudem müssen Personen, die älter als ein Jahr sind, eine gültige Gelbfieberimpfung vorweisen, sofern sie sich innerhalb von neun Tagen vor der Einreise in einem Land mit erhöhtem Gelbfieberrisiko aufgehalten haben. Für Deutschland besteht keine Impfvorschrift.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/17 auf Seite 138.

Nadine Hofmann, Redaktion

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