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Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 22 CALCIUM CARBONICUM HAHNEMANNI D6

Das Salz Nr. 22 wurde von Samuel Hahnemann in die Homöopathie eingeführt und von Schüßlers Nachfolgern für die Biochemie übernommen. In der Medizin verordnete man es vorwiegend bei Gastritiden und Diarrhö.

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Calcium carbonicum wird teils aus der Austernschale, teils aus Kreide, Eierschalen und Krebspanzern hergestellt. Tuberkulosekranken hatte man im 18. und 19. Jahrhundert tatsächlich pfundweise Kalziumkarbonat verordnet und später festgestellt, dass es den Kalk aus den Knochen löst – deshalb ist es weitaus sinnvoller, die potenzierte Form therapeutisch einzusetzen.

Calcium carbonicum war lange Zeit Bestandteil von Zahnpulvern. In der Homöopathie gilt es als wichtiges Konstitutionsmittel und Polychrest (Mittel mit großem Anwendungsbereich) – diese Erfahrung nutzt man auch biochemisch, obwohl die Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 viele diese Eigenschaften besitzt. Kalziumkarbonat kann hilfreich sein, wenn Haut- und Knochenerkrankungen oder -schwäche dominieren und eine lymphatische Diathese vorliegt (Neigung zu Allergien, Hauterkrankungen, Stoffwechselstörungen). Der typische Calcium-carbonicum-Konstitutionstyp ist blass, blond, dickbäuchig, fett, schlaff, leicht schwitzend, feucht (Haut) und erholt sich schlecht von Krankheiten.

Das Salz hilft bei Ängstlichkeit, Depressionen, unruhigem Schlaf, körperlicher und geistiger Erschöpfung (Überarbeitungssyndrom), Vergesslichkeit; Infektanfälligkeit und Lymphknotenschwellungen nach Erkältungen; Appetitlosigkeit und Adipositas; Mathematikschwäche (bei Kindern); Tonsillitis (chronisch) und vergrößerten Mandeln; Nasenpolypen und Stockschnupfen; Verdauungsstörungen, chronischen Magen-Darmschleimhaut-Entzündungen, Sodbrennen; Dysmenorrhoe (schmerzhafte, blutungsstarke, unregelmäßige Menses);

Beschwerden im Klimakterium (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Melancholie); unklaren Krämpfen der Muskulatur (primär an die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 denken), Taubheitsgefühl, Kribbeln, Ameisenlaufen; Knochenwachstumsstörungen (z. B. schlechter Kallusbildung), Periostitis; chronischen Ekzemen (Milchschorf, Neurodermitis); generell bei allergischen Erkrankungen;

MEIN TIPP
Bei Kindern, die zu allergischen Reaktionen neigen und therapieresistent auf andere Salze reagieren, kann Calcium carbonicum D6, für einige Wochen als Konstitutionsmittel eingesetzt, oft die Wende bei chronischen Beschwerden bringen.

Hyperhidrosis, Kopfschweiß; intertriginöse Ekzeme, meist mykotischen Ursprungs (zusätzlich die Salbe Nr. 10 empfehlen); Nagelwachstumsstörungen. Denken Sie bei Kindern, die schlecht schlafen, tagsüber unruhig und aufgedreht sind und die sich bei den Hausaufgaben und in der Schule nicht konzentrieren können, an dieses Salz. Gerade in der Pädiatrie ist es ein ganz besonderes Mittel mit tief greifender Wirkung.

Unterstützend zur ärztlichen Behandlung Die Nr. 22 wird eingesetzt bei Prostataadenom, Osteoporose, Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, Schilddrüsenfunktionsstörungen und Hypertonie.

Modalitäten Die Beschwerden werden schlimmer durch Anstrengung (geistig, körperlich) und durch feuchte Kälte im Winter und sie bessern sich durch trockenes Klima und in der Ruhe.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/12 auf Seite 67.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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