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Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 18 CALCIUM SULFURATUM HAHNEMANNI D6

Das Salz Nr. 18 wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von dem Biochemiker Dieter Schöpwinkel in die Therapie eingeführt und besonders den eitrigen Entzündungen zugeordnet.

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Calcium sulfuratum ist auch in der Homöopathie ein häufig verordnetes Mittel – dort wird es unter dem Namen Hepar sulfuris bei eitrigen Entzündungen eingesetzt – wie in der Biochemie. Schöpwinkel war ein großer Verfechter der biochemischen Nr. 18 und schrieb, dass es das beste Salz bei chronischen und hartnäckigen Entzündungen ist.

Schon Hahnemanns Anhänger entdeckten, dass die eingenommene Potenz darüber entscheidet, ob es öffnend, austreibend auf den Eiterprozess wirkt oder einschmelzend. Bis zur D6 fördert es die Austreibung des Eiters nach außen (z. B. bei Abszessen, Furunkeln). In höheren Potenzen ab D12 wirkt es einschmelzend auf den Eiterherd (Resorption und Abtransport über Lymphe und venösen Kreislauf).

Wie in der Homöopathie, so wird Calcium sulfuratum (Kalziumsulfid) als Antidot bei Schwermetallintoxikationen und -belastungen verordnet. Sulfidionen und Sulfationen wirken „austreibend” auf den Stoffwechsel und haben sich als Sulfat- und Sulfidsalze bei allen Entgiftungskuren bewährt.

Eitrige Entzündungen und toxische BelastungenCalcium sulfuratum wird in der Biochemie bei den folgenden Beschwerden eingesetzt: Depressionen (endogene), Erschöpfung, Niedergeschlagenheit; Infektanfälligkeit; eitrige Entzündungen von Haut- und Schleimhäuten (die D6 bringt die Eiterung zur Reife, die D12 hemmt die Eiterung, wirkt einschmelzend), empfindliche und entzündete Haut (sie schmerzt oft bei Berührung) sowie generell chronische Hautkrankheiten und eitrige, schlecht heilende Haut; Rhagaden, Fissuren sowie minimale Hauteinrisse an Händen und Füßen;

Herpes labialis, wenn durch Kälte ausgelöst; chronische und immer wieder aufflackernde Urtikaria; chronische Mandelentzündung, Hyperhidrosis; verschleppte und chronisch gewordene Bronchitis, Bronchialasthma und Pollinosis (wenn andere Salze nicht anschlagen); Diarrhö; Impotenz und Globusgefühl (Kloßgefühl im Hals).

Unterstützend zur medizinischen Behandlung empfehle ich den Einsatz von Calcium sulfuratum bei: Quecksilber- und Schwermetallbelastungen, Diabetes, Osteoporose, heftiger, erstickungsartiger Husten (auch Trachealhusten); Hornhautgeschwüre (Ulcus cornea) – denken Sie auch an die Nr. 1 Calcium fluoratum D12; Abszesse und Katarakt.

MEIN TIPP
Dosieren Sie die Nr. 18 eher etwas niedriger, oft genügen zwei bis drei Tabletten pro Tag, damit Entgiftungsreaktionen nicht belastend wirken.

Schöpwinkel beschrieb die folgenden Modalitäten für die Nr. 18: Beschwerden verschlechtern sich durch den leisesten Luftzug und durch kalte, trockene Winde. Besser werden sie durch Wärmeeinfluss. Menschen, die dieses Salz konstitutionell benötigen, leiden häufig unter ausgeprägter Kälteempfindlichkeit.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/12 auf Seite 83.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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