© DIE PTA IN DER APOTHEKE

Schüßler-Salze

NICHTS BLEIBT DRIN – NICHTS KOMMT RAUS

Schüßler-Salze haben sich bei Darmerkrankungen wie Durchfall und Verstopfung seit fast 150 Jahren bewährt. Heute ist auf sie genauso Verlass wie damals. Wichtig für den Erfolg ist die Regeln zu beachten.

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Bei einigen Autoimmunerkrankungen wird der Darm als Ursache oder Mitursache für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich gemacht. Dazu zählen zum Beispiel die Dermatomyositis, das Sjögren Syndrom, die Rheumatoide Arthritis und der Systemische Lupus erythematodes (SLE). Der Darm kann ebenso auf sich selbst autoimmunisierend und pathologisierend wirken - die Autoimmunerkrankung manifestiert sich quasi im Kausalorgan. Zu diesen Erkrankungen zählen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Auf typische Zeichen achten Zu Dr. Schüßlers Zeiten kannte man weder die kausalen Zusammenhänge (Darm und Immunsystem), noch autoimmune Prozesse – und erst recht nicht im Intestinum. Obstipation war Verstopfung und die Diarrhoe Durchfall. Das richtige Salz zu bestimmen, so hat es uns Dr. Schüßler gelehrt, verlangt exaktes Beobachten und die Zuordnung von Krankheitserscheinungen wie Sekret- und Schleimauffälligkeiten beispielsweise im Fäces. Wie sind beispielsweise die Stuhlgangsqualitäten und ihre Auffälligkeiten in Analogie zu den Salzen? Denn die Auswahl der Salze hängt von der Art der pathologischen Erscheinung und ihren Begleitbeschwerden oder -auffälligkeiten ab (z.B. febrile Temperaturen, Spasmen, Schmerzen, Durchfall, Verstopfung etc.).

Für die Praxis Schauen wir uns das in der Praxis an für die Erkrankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn: Liegen Entzündungen der Darmschleimhaut mit blutig schleimigem Durchfall vor (vor allem bei weißgrau belegter Zunge), empfehlen wir die Nr. 4 Kalium chloratum D6; bei generell gereiztem Darm mit Schmerzen, Bauchkrämpfen und Durchfall: Nr. 4 Kalium chloratum D6 und dazu die Nr. 24 Arsenum jodatum D6; bei generell gereizter Darmschleimhaut: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12. Bei Schmerzen und Krämpfen: Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 als „Heiße Sieben“ oder alternativ Nr. 19 Cuprum arsenicosum D6. Bei Durchfall mit gelblich-bräunlich belegter Zunge: Nr. 6 Kalium sulfuricum D6; bei wässrigem Durchfall: Nr. 8 Natrium chloratum D6. Oder bei gelblich aussehendem Durchfall (an Leber und Galle denken!): Nr. 12 Calcium sulfuricum D6.

Verstopfung Sollte die Obstipation im Vordergrund stehen, kommen die folgenden Salze in Betracht: Nr. 10 Natrium sulfuricum D3 (zehn Tabletten in heißem Wasser gelöst gegeben, wirkt abführend) und Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 (bei Schwäche der Peristaltik, Trägheit, Anspannung; auch Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12/D6). Lassen Sie Ihre Kundinnen und Kunden auch den Bauch massieren, und zwar im Uhrzeigersinn. Sehr gut ist eine Massage mit vorheriger Einreibung der Salbe Nr. 10 Natrium sulfuricum D4.

Natrium chloratum reguliert Bei trocken aussehendem Stuhl aufgrund mangelnder Bildung von Mucin: Nr. 8 Natrium chloratum D6; bei kleinen und knolligen Stuhlmengen: Nr. 11 Silicea D12; bei hartem Stuhlgang mit trägem Darm: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12; bei nervöser Verstopfung (Anspannung, Aufregung): Nr. 7 Magnesium D6. In Zusammenhang mit akuten entzündlichen Erscheinungen stets dazu geben: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 und Nr. 4 Kalium chloratum D6. Mein Tipp: Eine zusätzliche Behandlung der Entzündungserscheinungen mit probiotischen Dünn- und Dickdarmkeimen ist von Vorteil.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 07/2021 auf Seite 30.

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