Ein Kind sitzt barfuß auf einem flauschigen Teppich.
Kinderfüße können laut neuen Erkenntnissen bei einer Corona-Infektion Ausschläge erleiden. © Tetiana Soares / iStock / Getty Images Plus

"Corona-Zehen" | Pädiatrie

NEUES SYMPTOM BEI KINDERN: AUSSCHLAG AN DEN FÜSSEN

Covid-19 galt zunächst als Lungenerkrankung, mittlerweile ist jedoch bekannt, dass das Coronavirus auch andere Organe angreift. In Italien wurde nun ein Zusammenhang zu Verfärbungen und Blasen an den Zehen von Kindern hergestellt.

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Die Hautläsionen treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Der italienische Podologenverband war darauf aufmerksam geworden, dass Kinder mit Frostbeulen-ähnlichen Ausschlägen vorstellig wurden, jeweils einige Tage bevor es zu den typischen Covid-19-Symptomen wie Husten kam. Betroffen sind vor allem die Oberseiten der Zehen, seltener auch die Unterseiten, Fußsohlen und Finger. Es kommt zu einem runden Ausschlag von 5 bis 15 Millimetern Durchmesser von rot-violetter oder blauer Farbe. In den Folgetagen verschlimmert sich dieser schmerzhaft, wirft Blasen und verkrustet schließlich schwarz. Nach zwei Wochen heilen die Läsionen vollständig aus.

Auch bei erwachsenen Erkrankten war es zu Hautveränderungen gekommen, die sich allerdings verschiedenartig zeigten: Es kam zu erythematösen Ausschlägen, Juckreiz und Windpocken-ähnlichen Bläschen. Dr. Sebastiano Recalcati, der diese Entdeckung untersucht hatte, sieht keinen Zusammenhang zwischen schweren Krankheitsverläufen und dem Auftreten von Hautbeschwerden.

Kinderärzte aus den USA und Deutschland konnten die "Corona-Zehen" bestätigen. Auch hier war es gehäuft zu Hautveränderungen bei coronakranken Kindern gekommen. Die Ursachen sind noch unklar. Dr. Chalid Assaf, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Helios Klinikum Krefeld, geht von einer Entzündungsreaktion aus, die die Gefäße einbezieht. Dies trete auch bei anderen Viruserkrankungen auf. Er bezeichnet die Läsionen als "spezifisches immunologisches Reaktionsmuster".

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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