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Marketing

KINDER, IHRE ZUKUNFT!

„Der kleine Kevin möchte aus dem Spieleparadies abgeholt werden!“ – Klar, eine Apotheke ist kein Möbelhaus, aber sich über Kinder Gedanken zu machen, ist auch in der Apotheke gut fürs Geschäft.

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Bei uns um die Ecke gibt es zwei Geschäfte, die Ähnliches anbieten: Schreibwaren, Zeitschriften, Süßigkeiten, ein bisschen Spielzeug, also ein durchaus interessantes Sortiment für Kinder. Während ich, je nach Lust, Einkaufsroute und Laune mal hier, mal dort einkaufe, ist für meine Tochter völlig klar, dass sie nur in einen der beiden Läden geht.

Sie ist inzwischen erwachsen, aber noch heute prägen sie Erlebnisse aus der Grundschulzeit: In dem bis heute abgelehnten Laden ist es ihr damals einige Male passiert, dass die Verkäuferin sie ignorierte und lieber Privatgespräche mit erwachsenen Kunden führte, dass die Verkäuferin sich ihr unfreundlich und nur unwillig zuwandte. Seitdem hat der andere Laden einen treuen Fan in ihr und auch dass der „unfreundliche“ Laden inzwischen Besitzer und damit auch Verkaufspersonal gewechselt hat, interessiert sie dabei nicht. Sie mag diesen Laden nicht, sie kauft dort nicht ein – Punkt.

Was Hänschen lernt … Vielleicht reagiert nicht jedes Kind so konsequent und nachtragend. Aber rechnen Sie grundsätzlich mit dem Feingefühl und dem guten Gedächtnis von Kindern! Die legendäre Wurstscheibe beim Metzger hat es mit Dirk Nowitzki ja inzwischen auch in die Fernsehwerbung geschafft und sorgt an praktisch allen Wursttheken bis heute für eine wunderbare Kundenbindung an das Kind und die Begleitperson.

Studien unterstreichen überdies, dass Kinder großen Einfluss auf das Einkaufsverhalten ihrer Eltern nehmen. Kinder sind nicht nur die Kunden von morgen, sondern auch in jungem Alter bereits umsatzrelevant. Gründe genug also, sich über Kinder, den Umgang mit ihnen und Angebote für sie Gedanken zu machen.

Tausendundeine Ideen Wenn es das eingangs beschriebene Kinderparadies mit einem Meer aus Plastikbällen aus naheliegenden Gründen nicht sein kann, ist Phantasie gefragt. Aktionen, bei denen die Kleinen etwas über Gesundheit, Kräuter oder Cremes lernen können? Eine Kinder-Kunden-Klub-Karte mit speziellen Angeboten? Eine kleine Ecke in der Offizin, in der sich der Nachwuchs die Wartezeit vertreiben kann? Ein Gesundheitsbegleitbuch, in das das Apothekenteam in Abständen Größe und Gewicht, aber auch Krankheiten einträgt?

Die Basis muss stimmen: Aufmerksamkeit! Alles ganz schön aufwändig, mit Arbeit(szeit) und auch Kosten verbunden. Bei meiner Tochter hätte es gereicht, wenn man ihr Aufmerksamkeit und Freundlichkeit entgegengebracht hätte. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber oft ist der Umgang mit den Kleinen ja auch mit Unsicherheit verbunden. Nicht jeder kann mit Kindern der unterschiedlichen Altersstufen etwas anfangen und auch die erwachsene Begleitperson ist ein Unsicherheitsfaktor (vielleicht will die Mutter gar nicht, dass ihr Kleinkind gesondert angesprochen wird?).

Zudem ist es ja ein Unterschied, ob der Nachwuchs in Begleitung Erwachsener in die Apotheke kommt oder alleine als selbstständiger Kunde. Hier ist jedes Mal Fingerspitzengefühl gefragt und es braucht Erfahrung. Beides teilt man am besten im Team. Gemeinsam erreichen Sie ganz sicher Ihr Ziel: Dass sich Kinder und deren Begleitung wohl fühlen beim Einkauf in Ihrer Apotheke und gerne wieder kommen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/14 auf Seite 54.

Verena Gertz, Marketingfachfrau

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