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Brasilien

IM FUSSBALLFIEBER

Die Vorfreude ist riesig: Am 12. Juni beginnt die Fußball-WM in Brasilien. Der Gastgeber rechnet mit 600 000 ausländischen Besuchern. Und die bekommen im größten Land Südamerikas nicht nur Fußball geboten.

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Brasilien – da denken die einen gleich an Karneval in Rio, an Samba, Copacabana und überschäumende Lebensfreude, die anderen eher an das Amazonasgebiet und den tropischen Regenwald mit seiner einzigartigen Flora und Fauna. Doch in diesem Jahr fällt wohl jedem beim Stichwort „Brasilien“ erst einmal eines ein: Die Fußball-Weltmeisterschaft!

Vom 12. Juni bis zum 13. Juli wird „König Fußball“ das größte Land Südamerikas regieren: 32 Mannschaften, 12 Spielorte und schätzungsweise 600 000 ausländische Fußballfans – die WM verspricht ein Fest der Superlative zu werden. Natürlich werden auch zahlreiche deutsche Fans rechtzeitig den Atlantik überqueren, um unsere Nationalmannschaft anzufeuern, aber auch, um sich von der brasilianischen Lebenslust anstecken zu lassen und um Land und Leute kennenzulernen.

Wer die begehrten Karten für die deutschen Vorrundenspiele ergattern konnte, den wird es zunächst an die Ostküste des Landes ziehen: Am 16. Juni trifft Deutschland in Salvador auf Portugal. Salvador, die drittgrößte Stadt Brasiliens, bildet das größte Zentrum afro-brasilianischer Kultur. Weiter im Norden in Fortaleza, tritt die deutsche Elf am 21. Juni gegen Ghana an.

Mit seinem über 30 Kilometer langen Sandstrand ist die Stadt im Nordosten Brasiliens eines der wichtigsten touristischen Zentren. Zwischen Salvador und Fortaleza, ebenfalls an der Atlantikküste, liegt die Stadt Recife, wo sich Deutschland und die USA am 26. Juni zum letzten Vorrundenspiel der Gruppe G treffen. Die auch als brasilianisches Venedig bekannte Hafenstadt ist berühmt für ihre kulinarischen Genüsse.

Zu den übrigen Austragungsorten der WM gehören neben Brasiliens Hauptstadt Brasilia und den beiden weltbekannten Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo die Städte Belo Horizonte, Cuiabá, Curitiba, Natal, Porto Alegre und Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, der den größten Regenwald der Welt beheimatet.

Unterwegs, aber sicher! Wer zur WM nach Brasilien reist, möchte natürlich möglichst sicher unterwegs sein und gesund wieder nach Hause kommen. Dass sich deutsche Fußballfans weder vor Krankheitserregern fürchten noch von einer hohen Kriminalitätsrate die Reiselust verderben lassen, haben sie bereits vor vier Jahren bei der WM in Südafrika unter Beweis gestellt.

Auch für Brasilien gilt: Touristen, die die Reise gut vorbereiten, sich informieren und vor Ort ein paar Sicherheits- und Gesundheitsregeln beachten, können die Weltmeisterschaft sicherlich in vollen Zügen genießen. Die wichtigsten Reise- und Sicherheitshinweise für Brasilien können Fußballfreunde auf der Homepage des Auswärtigen Amtes nachlesen.

INFOS FÜR FUSSBALLFANS
+ Einreise: Deutsche Staatsangehörige brauchen einen mindestens sechs Monate gültigen Reisepass beziehungsweise Kinderreisepass. Ein Visum ist nicht erforderlich.
+ Fanbotschaft: Sie betreut die deutschen WM-Besucher direkt vor Ort, ist Anlaufstelle für Hilfesuchende und stellt aktuelle Informationen bereit: www.brasilienwm.de.
+ Sprache: In Brasilien wird portugiesisch gesprochen, in großen Hotels und Touristenzentren auch englisch.
+ Klima: Hohe Luftfeuchtigkeit und teilweise hochsommerliche Temperaturen erwarten Fußballfans und -spieler im brasilianischen Winter.

Hier wird unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass vor allem die Großstädte des Landes hohe Kriminalitätsraten aufweisen. Von Besuchen der Elendsviertel (Favelas) wird Touristen dringend abgeraten. Grundsätzlich gilt: Zum eigenen Schutz sollten Reisende weder große Geldbeträge noch wichtige Dokumente mit sich herumschleppen. Auch Wertsachen wie Kameras, Uhren, Schmuck und Smartphones sind zu Hause oder im Hotelsafe besser aufgehoben. Vor allem bei Großveranstaltungen und im Menschengedränge ist die Gefahr groß, bestohlen zu werden.

Rechtzeitig vor Reiseantritt ist es unbedingt ratsam, eine reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn welche Prophylaxe-Maßnahmen sinnvoll und welche Impfungen erforderlich sind, hängt maßgeblich von den individuellen Reisezielen, den geplanten Aktivitäten und den Reiseumständen ab.

Wer das Flugticket schon in der Tasche, sich aber noch nicht medizinisch beraten lassen hat, sollte jetzt schnellstmöglich einen Arzttermin vereinbaren. Manche Impfungen können auch noch kurz vor dem Urlaub durchgeführt werden. Wichtig ist es beispielsweise, dass Reisende alle laut aktuellem RKI-Impfkalender vorgesehenen Standardimpfungen haben und vor Hepatitis A geschützt sind.

Alles im Koffer Weitere Gesundheitsrisiken kann vermeiden, wer auf ungeschützten Sex verzichtet. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, Kondome in die Reiseapotheke zu packen. Sie schützen nicht nur vor einer lebensgefährlichen HIV-Infektion, sondern auch vor zahlreichen anderen sexuell übertagbaren Krankheiten. Auch Medikamente gegen klassische Reisekrankheiten – vom Durchfall bis hin zu Sonnenbrand – gehören in den Koffer. Ein unverzichtbarer Reisebegleiter ist eine Auslandskrankenversicherung. Sie sollte auch die Kostenübernahme für einen aus medizinischen Gründen erforderlichen Rücktransport beinhalten.

ZUSATZINFORMATIONEN

Vorsicht, Mücken!
Grundsätzlich können in Brasilien, wie in vielen tropischen und subtropischen Ländern der Erde, durch Mückenstiche gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen werden. Etwa das Denguefieber, das durch die tagaktive Mücke Aedes aegypti übertragen wird. In weiten Teiles des Landes besteht auch Malariagefahr, jedoch gelten die Ostküste (einschließlich Fortaleza und Recife) und die meisten Stadtzentren als malariafrei. Fußballfreunde sollten sich erkundigen, ob für die von ihnen geplante Brasilienreise eine Malaria-Prophylaxe sinnvoll ist.

In vielen Regionen Brasiliens kommt zudem Gelbfieber vor. Obwohl Brasilien bei der Einreise keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung verlangt, wird sie abhängig von den individuellen Reisezielen dringend empfohlen. „Die Impfung ist nicht erforderlich, wenn lediglich die Küstenstädte Rio de Janeiro, Sao Paulo, Salvador, Recife und Fortaleza besucht werden“, so das Auswärtige Amt.
Aufgrund des Infektionsrisikos durch Mückenstiche ist es in Brasilien grundsätzlich ratsam, sich durch lange, helle Kleidung und Repellents vor Mückenstichen zu schützen. Da manche Mücken tag- und andere nachtaktiv sind, müssen Repellents rund um die Uhr auf die Haut aufgetragen bzw. aufgesprüht werden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/14 ab Seite 118.

Andrea Neuen-Biesold

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