Forschung Medizin

HERZ-KREISLAUF-BESCHWERDEN

Alt bewährt und trotzdem nicht von gestern: Das verschreibungspflichtige anthroposophische Arzneimittel Cardiodoron® feiert in diesem Jahr seinen 100-sten Geburtstag.

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Sekundäranalyse – Rund 40 Prozent aller Herz-Kreislauf-Beschwerden haben keine nachweisbaren organischen Ursachen, sind also funktioneller Natur. Als charakteristische Symptome treten funktionelle Tachykardie, Herzklopfen, Engegefühl und Schmerzen im Thoraxbereich, Herzrhythmusstörungen, Hyperventilation, Schwindel, kurzzeitige Bewusstlosigkeit und häufig auch Schlafstörungen auf. „Es ist nichts zu finden, aber ich spüre es trotzdem“, lautet die klassische Äußerung Betroffener, so berichtet Martin Straube, Anthroposophischer Arzt (GAÄD) in Hamburg, aus seiner Praxis.

„Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (fHKB) sind eine Regulations- und Koordinationsstörung, die nicht durch eine einseitige Hemmung oder Stimulation einzelner Parameter grundlegend behoben werden können – die Allopathie hat bei dieser Indikation wenig zu bieten“. Aus ganzheitlicher Sicht liegen diesen Beschwerden gestörte vegetative Rhythmen zugrunde. Rhythmus ist die Grundfunktion allen Lebens, sie stehen im Fokus der Anthroposophischen Medizin. „Cardiodoron® kann Rhythmen und Selbstregulation bei funktionellen Störungen deutlich verbessern“, so fasst der Arzt seine Erfahrungen mit dem anthroposophischen Therapeutikum zusammen.

Die Heilpflanzenkomposition schließe eine Lücke in den Richtlinien der Kardiologie: Die Eselsdistelblüte (Onopordon acanthium) ziele auf die adrenerge Seite der rhythmischen Tätigkeiten des Herz-Kreislauf-Systems, die Schlüsselblumenblüte (Primula veris) wirke aus Sicht der Anthroposophischen Medizin auf die systolischen Prozesse der Herz-Kreislauf-Funktion vitalisierend und tonisierend, während das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) diastolische Kreislauffunktionen unterstützt und psychovegetativ entspannend wirke und so den vitalen Funktionen helfe, auch in belastenden Situationen nicht zu erschöpfen. Die Erfahrungen des Mediziners untermauerte Dr. Claudia Rother, Medizinisch-Wissenschaftliche Abteilung der Weleda AG, mit einer aktuellen wissenschaftlichen Subgruppenanalyse einer prospektiven Beobachtungsstudie im Rahmen einer nichtinterventionellen Studie mit Cardiodoron® zum Thema Blutdruckanomalien und funktionelle Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zu diesem Zweck dokumentierten 92 Ärzte in verschiedenen Zentren Patienten mit fHKB und/oder Schlafstörungen, die drei bis sechs Monate mit Cardiodoron® Dilution behandelt wurden. Die Sekundäranalyse zeigt einen deutlichen Rückgang der Ausprägung von funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden und Blutdruckauffälligkeiten. Im Einzelnen konnte für ein Kollektiv von 454 Patienten mit fHKB gezeigt werden, dass die ärztlicherseits bewerteten Ausprägungen der fHKB um 68 Prozent zurückgingen. Der Symptomsummenscore aus 30 Einzelsymptomen ging um 61 Prozent zurück. Blutdruckauffälligkeiten waren um 56 Prozent rückläufig, Atembeschwerden um 71, Herzbeschwerden um 72 und Kreislaufbeschwerden ebenfalls um 72 Prozent. Die Patienten beurteilten, dass sich der Gesamtwert ihrer Beschwerden um 58 Prozent verringerte.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/2021 auf Seite 10.

Quelle
„100 Jahre Cardiodoron® - Modernes Regulationsarzneimittel damals und heute – Neues aus der Wissenschaft und Praxis“, digitaler Weleda Fachpresse-Club vom 16. Februar 2021. Veranstalter: Weleda AG.

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