FSME-GEFAHR GEFAHR DURCH ZECKEN-BISSE

Mit steigenden Temperaturen wächst das Risiko von Zeckenbissen und somit auch die Gefahr, an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken. Darauf hat die Universität Hohenheim hingewiesen.

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Allein in Baden-Württemberg infizieren sich laut amtlicher Statistik jährlich 100 bis 150 Menschen mit dem Virus. Damit hält das südwestliche Land bei den FSME-Erkrankungen die bundesweite Spitzenposition. FSME zeichnet sich in der Regel durch grippeähnliche Symptome aus und kann im Verlauf zu einer gefährlichen Gehirn- und Hirnhautentzündungen führen. Vor diesem Hintergrund wies Reinhard Kaiser, Chefarzt der Neurologie an der Städtischen Klinik Pforzheim, auf die große Gefahr der kleinen Bisse hin. „Rund 70 Prozent der FSME-Patienten erleiden langwierige Folgeschäden“, warnte er.

Besonders schwer betroffen seien Patienten, bei denen neben dem Gehirn auch das Rückenmark betroffen sei. „Die Hälfte der Patienten litten auch zehn Jahre nach der Infektion an Lähmungen, Atemschwäche, Gleichgewichtsstörungen oder Schluck- und Sprechstörungen“, zitierte Kaiser eine Langzeitstudie. Demnach seien 30 Prozent der Studienteilnehmer binnen zehn Jahren an der Krankheit gestorben.

Obwohl die FSME-Impfbereitschaft bundesweit wächst, sind in Baden-Württemberg bislang erst 28 Prozent der Menschen gegen die Infektionskrankheit geimpft. Lediglich in den Hochrisikogebieten wie dem Nordschwarzwald und der westlichen Schwäbischen Alb liegen die Impfquoten laut Landesfamilienministerium mit rund 60 Prozent höher. Dabei seien die Impfprobleme im Vergleich zur Krankheitsgefahr praktisch vernachlässigbar, so Neurologe Kaiser: „Mit 1,5 Fällen pro einer Million Impfungen sind Komplikationen extrem selten.“ Quelle: www.aerzteblatt.de

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