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Haut

FEUCHTIGKEIT PUR

Was in den 1980er-Jahren zunächst nur in der Medizin eingesetzt wurde, ist heute einer der gefragtesten Inhaltsstoffe: Kaum eine Anti- Falten- oder Feuchtigkeitscreme kommt ohne Hyaluronsäure aus. Auch die Schönheitschirurgie hat den Stoff längst für sich entdeckt.

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Spätestens ab dem 25. bis 30. Lebensjahr tickt die biologische Uhr: Die Hautalterung wird zunehmend sichtbar. Das Feuchtigkeitsniveau verändert sich, die Haut wird trockener, wirkt nicht mehr so prall. Plötzlich zeigen sich Fältchen und Falten, wo kürzlich noch keine waren. Grund ist ein Verlust an Volumen. Zunächst meist um die Augen sichtbar, geht es weiter Richtung Wangen, Kinn und Hals.

Ein gesunder Lebensstil , am besten gepaart mit guten Genen, sind wichtige Parameter für eine gesunde und schöne Haut. Zusätzlich empfehlen Dermatologen in jedem Alter eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor (LSF). Denn UV-Strahlen sind der größte Alterungsfeind der Haut. Ganz gleich ob es ein sonniger oder trüber Tag ist, Lichtschutz sollte unbedingt sein. Ferner spielt Hyaluronsäure – neben Urea – eine besonders wichtige Rolle gegen trockene Haut und Falten.

Steckbrief Hyaluronsäure (von griechisch „hyalos“ = gläsern), kommt überwiegend in Haut und Bindegewebe vor. Mit den Jahren schrumpft der eigene Vorrat. Etwa ab dem 60. Lebensjahr sind nur noch etwa zehn Prozent des Anfangsbestands des Organismus übrig. So wird die Haut faltiger und Gelenke weniger gut damit versorgt. Dank des Einsatzes der feuchtigkeitsbindenden Säure soll die Haut ein Plus an Feuchtigkeit und Straffheit erhalten. Vorausgesetzt, die Anwendung erfolgt regelmäßig, denn Cremes wirken überwiegend oberflächlich.

HINTERGRUND
Für kosmetische Zwecke verwendete Hyaluronsäure ist mit der im Körper vorkommenden identisch. Zudem wird meist das Natriumsalz der Hyaluronsäure, also Sodium Hyaluronate (Natriumhyaluronat), verwendet. Informationen dazu finden Sie in der INCI-Deklaration.

Zur Gewinnung bediente man sich in frühen Forschungsjahren Hahnenkämmen. Nicht sonderlich ästhetisch, aber ertragreich. Der Weiterentwicklung sei Dank, dass dies heute aus biotechnologischen Mikroorganismen im Labor möglich ist. Die technisch gewonnene reine, gelartige, transparente Flüssigkeit ist frei von Duft- und Konservierungsstoffen. Ein sehr großer Pluspunkt, da sie auch von sensibelster Haut sehr gut vertragen wird.

Unschlagbar ist sie in Punkto Feuchtigkeitsspeicherung: bis zu sechs Liter pro Gramm Eigengewicht. Hyaluronsäure glättet und strafft die Haut und kann die Zellerneuerung anzuregen. Wissenschaftler bestätigen, dass sie sich äußerlich und innerlich anwenden lässt, um beispielsweise Feuchtigkeitsdefizite auszugleichen. Kein Wunder, dass es im Apothekensegment mittlerweile zahlreiche Hyaluronseren, -pflegecremes, -masken und -ampullen gibt.

So positiv die Wirkungen, so kurz hält der Zustand meist an. Denn in tiefste Hautschichten kann eine Creme nicht eindringen. Dennoch: Produkte mit dem natürlichen Feuchtigkeitsbooster sollten regelmäßig, am besten täglich, verwendet werden. Das versorgt sie mit Feuchtigkeit und pflegt.

Möchten Kunden bei ihrer gewohnten Pflegeserie bleiben, empfehlen Sie beispielsweise ein hyaluronsäurehaltiges Serum. Dieses vor der Tages- und Nachtpflege auftragen. Viele Hersteller ergänzen ihre Pflegeserien durch neue Cremes, die damit angereichert sind. Für einen Feuchtigkeitskick empfehlen Sie beispielsweise eine Ampullenkur oder ein bis zwei Mal pro Woche eine passende Maske. Besonders hilfreich, um der Haut nach Sonnenbädern, Sauna oder trockener Heizungsluft verlorengegangene Feuchtigkeit zurück zu geben.

Empfehlenswert sind Augencremes und -gele – besonders gut verträglich und für Kontaktlinsenträgerinnen geeignet. Sie spenden der zarten Haut rund ums Auge eine Extraportion Feuchtigkeit. Selbst Körperpflege, Handcreme, Volumenserum für Lippen und Reinigungsprodukte fürs Gesicht gibt es heute mit dem Feuchtigkeitsbinder. In Asien ist der Hype um die Säure noch größer als hierzulande; dort gibt es neben Kosmetik und Kapseln auch entsprechende Drinks und Kaugummis.

Apropos Kapseln: Auch die gibt es aus Ihrem Sortiment. Sie können als Kur angewendet werden. Allergien, beispielsweise auf Tiereiweiß, treten in der Regel nicht auf. Auch bei ästhetischer Medizin ein wichtiger Aspekt. Statt Botox setzen viele auf Hyaluronsäure. Die sogenannte Mesotherapie ist bei Dermatologen und Schönheitschirurgen im Angebot. Dazu wird – in mehreren Sitzungen – Hyaluronsäure direkt in die Haut injiziert. Das Gesicht wirkt damit praller, frischer und rosiger. Außerdem geht die Mimik nicht verloren, ein entscheidender Vorteil gegenüber Botox.

Leider muss auch hier, in regelmäßigen Abständen, nachgespritzt werden. Laut Fachleuten bei Lippen und Stirn nach etwa einem halben Jahr, Nasolabialfalten nach sechs bis neun und Wangen nach zirka 9 bis 15 Monaten. Die Selbstkosten pro Behandlung liegen im Schnitt bei etwa 250 Euro. Regelmäßiges Cremen und Pflegen, mit Produkten aus Ihrem Sortiment, sind eine günstigere Möglichkeit, die Haut oberflächlich mit einem Plus an Feuchtigkeit zu versorgen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/14 ab Seite 84.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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