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Haut

FARBIGE GLÜCKLICHMACHER

Er wohnt in jeder fünften Handtasche und kommt dabei fast täglich zum Einsatz. Ob in dezentem Nude, saftigem Pink oder glamourösem Rot. Neben Farbe pflegt er die zarte Haut und schützt vorm Austrocknen: der Lippenstift.

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Wieviel Lippenstift darfs denn sein? Genau genommen knapp vier Kilo im Leben einer Frau. Denn so viel Lippenstift wandert im Lauf der Jahre in den Körper, wird also geschluckt. Im Schnitt geben Frauen hierzulande rund 60 Euro im Jahr dafür aus. Ist die Veränderung der Frisur oft ein Zeichen inneren Wandels, kann eine neue Lippenstiftfarbe ähnliches bewirken. Dabei ist der Lippenstift häufig die bessere Alternative. Denn abgeschnittene Haare, aus einer emotionalen Laune heraus, wachsen sich nicht binnen Sekunden nach. Frauen kaufen eine neue Farbe also nicht nur, wenn der alte aufgebraucht ist, sondern auch um sich etwas Gutes zu tun.

Von glänzend bis ultramattEin Lippenstift für alle So wie es bei Farben jede Saison neue Trends gibt, tüfteln die Hersteller auch an unterschiedlichen Formulierungen in punkto Glanz und Haltbarkeit. Produkte mit der Bezeichnung „Sheer“ oder „Shiny“ stehen für dezentere Farbtöne mit einem starken Glanz, vergleichbar mit Lip Gloss, allerdings in Stiftform. Dank ihrer meist pflegenden Inhaltsstoffe versorgen sie die zarte Lippenhaut mit Lipiden und Feuchthaltefaktoren.

Allerdings ist ihre äußerst cremige Konsistenz nicht so lange haltbar wie bei matten Produkten. Spätestens nach dem Essen oder Trinken muss nachgezogen werden. Schimmer-Lippenprodukte tauchen – je nach aktuellem Trend – immer wieder auf. Hierbei handelt es sich um Stifte mit irisierenden Partikeln, die für einen starken Glitzereffekt sorgen. Je nach Konsistenz und Hautbeschaffenheit können sie sich in den Lippenfältchen absetzen. Da solche Produkte eher auffällig sind, empfiehlt es sich das restliche Make-up dezenter auszuwählen, sonst wirkt es schnell zu knallig.

Matt ist immer farbintensiv Ein Dauerbrenner seit einiger Zeit sind matte Lippenstifte. Ganz gleich ob ein heller oder kräftiger Ton – alle haben eine sehr starke Deckkraft. Wünscht eine Kundin ein eher dezentes Finish, sind matte Lippenstifte weniger zu empfehlen. Ebenso wenn Ihre Kundin sehr schmale Lippen hat. Denn die stark pigmentierten, matten Farben schmeicheln hier eher wenig und wirken zudem tendenziell streng und unnatürlich. Bei der Verwendung von Lip Stain und matten Stiften können Sie vorab ein Lippenpeeling empfehlen, damit die Haut von losen Hautschüppchen befreit wird. Ferner sollte vor dem Produkt die Lippenkontur mit einem Lip-Liner nachgezogen werden. Empfehlen Sie dazu entweder einen transparenten oder einen Liner in der Farbe des gewählten Lippenproduktes.

So wirkt das Endergebnis natürlich und perfekt geschminkt, ohne übergroße Make-up-Kenntnisse haben zu müssen. Damit keine Lippenstiftpartikel auf den Zähnen haften bleiben, erklären Sie ihren Kundinnen folgenden Trick: Nach dem Auftragen den sauberen Zeigefinger in den Mund stecken, mit den Lippen umschließen und herausziehen. Schon sind alle Lippenstiftreste beseitigt. Damit Reste der stark deckenden Farben am Ende des Tages entfernt werden können, empfehlen Sie dazu entweder Hautöl oder eine Mizellenlotion aus Ihrem Sortiment. Mit Öl lassen sich selbst hartnäckigste Farben einfach und sanft entfernen. Bei Mizellenlotion empfiehlt es sich diese auf ein Wattepad zu geben und kurz auf die Lippen zu drücken, damit sich Farbpartikel einfacher lösen.

Hochwertige Produkte aus Ihrem Sortiment In punkto Inhaltsstoffe liegen Stifte im Trend, die beispielsweise frei von Mineralölen, Parabenen, Silikonen, Nano- und PEG-Verbindungen sind. Zertifizierte Naturkosmetik enthält diese generell nicht, auch eine Fülle an Dermokosmetik verzichtet darauf. Einer der Marktführer aus dem Apothekensegment hat dazu beispielsweise feuchtigkeitsspendende Stifte mit pharmazeutischem Hyaluron im Angebot. Vier Farben stehen zur Wahl – von dezent bis kräftig. Diese Produkte mit Satin Finish eignen sich für jede Kundin, da sie leicht im Auftrag sind und dabei die Lippenhaut zusätzlich pflegen.

Tipps für die passende Nuance Viele Frauen empfinden satte, kräftige Farben als zu auffällig im Alltag und fühlen sich damit nicht wohl. Nude- und Rosenholztöne unterstreichen die eigene Lippenfarbe und wirken unaufdringlich. Besonders eignen sie sich als Tageslippenfarbe. In den kühlen Monaten des Jahres greifen viele dennoch öfter zu etwas dunkleren Nuancen als im Sommer. Saftige Beerentöne gibt es von zartem Mauve bis zum kräftigen Brombeere. Wer es intensiv und dennoch mit einem Touch Transparenz mag, wählt hier einen farbigen Lippenbalsam oder ein Shiny Produkt.

Sie lassen sich je nach gewünschter Farbintensität verwenden: vom dezenten Hauch bis zum kräftigen Look durch mehrmaliges Auftragen. Generell können dunklere Farbtöne das Gesicht, insbesondere im Winter, etwas blasser aussehen lassen. Was immer geht, ist Rot. Hier ist es wichtig den passenden Ton zu finden. Ein leuchtend-klares Rot ist universell. Nuancen mit kühlem oder goldigem Unterton eignen sich je nach Hauttyp für Frauen mit warmem oder neutralem Hautton. Eine weitere Nuance, die Frische ins Gesicht bringt, ist Koralle. Auch diese gibt es in neutraler, warmer und kühler Version. Übrigens: Um den passenden Farbton zu ermitteln, eine kleine Menge auf die Fingerspitzen auftragen. Die Haut dort ist der Lippenfarbe am ähnlichsten.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 01/20 ab Seite 66.

Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin

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