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Forschung Pharma

ERKÄLTUNGSHUSTEN

Das im Efeuextrakt enthaltene alpha-Hederin weitet die Atemwege und setzt die Viskosität des zähen Schleims herab.

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Wirkungsmechanismus – Alpha-Hederin unterstützt die Wirkung des Adrenalins auf die beta-2-Rezeptoren der Bronchien und fördert auf diese Weise einen physiologischen Ablauf. Adrenalin wirkt erweiternd auf die Bronchien. Die Atmung wird tiefer, man bekommt mehr Luft und dem Körper steht mehr Sauerstoff zur Verfügung. Dies ist beispielsweise in Stresssituationen, in denen besonders viel Adrenalin ausgeschüttet wird, der Fall.

Bei einem Erkältungshusten lässt sich durch die verbesserte Atmung der Schleim leichter abhusten. Für diesen Effekt muss das Adrenalin zunächst an die beta-2-Rezeptoren im Bronchialsystem andocken. Der Prozess wird durch alpha-Hederin, dem Hauptwirkstoffs des Efeuextraktes, verstärkt, indem es die Down-Regulation, also den Abbau der beta-2-Rezeptoren, vermindert. Dadurch steht eine größere Anzahl Rezeptoren zur Verfügung und die Ansprechbarkeit auf Adrenalin wird verstärkt. Dieser bronchospasmolytische bronchospasmolytische Effekt konnte unter Laborbedingungen an der glatten Bronchialmuskulatur nachgewiesen werden.

Daneben besitzt alpha-Hederin noch einen sekretolytischen Effekt. Ebenfalls über die verstärkte Wirkung des Adrenalins an den beta-2-Rezeptoren wird die Bildung und Sekretion von Surfactant, einem oberflächenaktiven Substanzgemisch, das von den Bronchialzellen produziert wird, verstärkt. Die Viskosität des zähen Schleims nimmt dadurch ab und er kann leichter abgehustet werden.

Die Entdeckung des Efeus als Hustenmittel beruht auf einem Zufall. In Südfrankreich war einem aufmerksamen Arzt zu Beginn des 20. Jahrhundert aufgefallen, dass die Kinder seiner Region seltener an Husten litten als ihre Altersgenossen anderswo. Er ging der Sache auf den Grund und stellte fest, dass die Kinder ihre Milch aus Efeuholzschüsseln tranken. Seitdem wird Efeu bei Husten eigesetzt. Der genaue Wirkungsmechanismus wurde jedoch erst in den letzten Jahren aufgeklärt.

Noch immer sind Antibiotika bei Erkältungskrankheiten die am häufigsten verordneten Arzneimittel. Dabei sind sie in 90 Prozent der Fälle unwirksam, da nur etwa 10 Prozent der Infekte bakteriell verursacht sind. Die überwiegende Zahl der Rhinosinusitiden und des akuten Hustens werden durch Viren ausgelöst. Gerade vor dem Hintergrund der Resistenzproblematik muss hier in jedem einzelnen Fall genau geprüft werden, ob eine Antibiotikagabe wirklich indiziert ist.

Mit saponinhaltigen pflanzlichen Hustenmitteln, wie beispielsweise Efeupräparaten, stehen der Apotheke in der Selbstmedikation und dem Arzt durch Empfehlung mittels grünen Rezepts nachgewiesenermaßen wirksame Alternativen zur Verfügung – für Kinder wie für Erwachsene. Quelle: Prospan®-Pressereise, 28. bis 30. September 2012, Warschau . Veranstalter: Engelhardt Arzneimittel GmbH & Co. KG

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/13 auf Seite 8.

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