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Studie zu 'Brain Freeze' | Hirnforschung

EISCREME-KOPFSCHMERZ - WENN DAS GEHIRN KURZ 'EINFRIERT'

Ein schönes kaltes Getränk oder ein großes Eis sind besonders an heißen Sommertagen eine Wohltat. Doch eine größeren Menge der kalten Substanzen am Gaumen kann einen kurzen, heftigen Schmerz verursachen.

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Ein kurzer Schmerz im Kopf, das Gefühl, dass das Hirn für einen Augenblick wie „eingefroren“ ist. Dieses Phänomen wird deshalb auch genauso bezeichnet – der „Eiscreme-Kopfschmerz“, im Englischen unter dem Begriff „Brain Freeze“ bekannt. Am Universitätsklinikum Halle wird in der Klinik und Poliklinik für Neurologie unter Leitung von Prof. Stephan Zierz genau diese Form von Kopfschmerz in mehreren Studien näher untersucht.

„So wie beim Eiscreme-Kopfschmerz treten auch bei der Migräne mit Aura Veränderungen des Blutflusses im Gehirn auf“, sagt der beteiligte Assistenzarzt Ole Hensel. Möglicherweise lassen sich aus diesen Ergebnissen Erkenntnisse zur Entstehung von Kopfschmerzen oder gar für Therapieansätze beim akuten Schlaganfall gewinnen. Primär gehe es aber um die Ursachenforschung beim Eiscreme-Kopfschmerz. „Die Kopfschmerzforschung ist ein Schwerpunkt unserer Klinik“, sagt Hensel und verweist auch auf die überregional anerkannte Kopfschmerzambulanz unter Leitung von Oberarzt Dr. med. Torsten Kraya. In der aktuellen Untersuchung von Ole Hensel habe man bereits herausgefunden, dass beispielsweise vier Grad Celsius kaltes Wasser eher den Schmerz auslöse als ein einzelner Eiswürfel.

Für die Studie wurde zusammen mit der Forschungswerkstatt des Universitätsklinikums Halle (Saale) eigens eine spezielle Kopfhalterung entwickelt, die auf den Kopf gesetzt werden kann und mit mehreren Ultraschallsonden bestückt ist. Aus den Ultraschalldaten kann der Blutfluss gemessen werden und werden Veränderungen ohne und mit Kältereiz sichtbar. Die Apparatur wurde zum Patent angemeldet. Im Unterschied zu den Ergebnissen anderer Studien, in denen eine Verlangsamung des Blutflusses festgestellt wurde, hat in den halleschen Untersuchungen der Blutfluss aufgrund des Kältereizes zugenommen. Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)

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