Darstellung von HP-Viren und Gebärmutter. © wildpixel / iStock / Getty Images Plus
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Tipps zur Krebsvorsorge

EIN PIKS GEGEN KREBS

Der regelmäßige Besuch beim Frauenarzt ist für die frühzeitige Erkennung von Gebärmutterhalskrebs erforderlich. Durch einen Zellabstrich lassen sich Zellveränderungen sowie Infektionen im Vorstadium identifizieren.

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Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) stellt eine bösartige Krebserkrankung dar, deren wichtigster Risikofaktor eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren (HPV) ist. Die meisten sexuell aktiven Menschen kommen irgendwann im Leben mit den HP-​Viren in Kontakt. Frauen können sich mit Hilfe einer Impfung sowie durch Vorsorgeuntersuchungen gegen diese Krebsform schützen.

Gynäkologische Vorsorge Seit dem 1. Januar 2020 gibt es in Deutschland ein neues Screening-Programm für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Frauen zwischen 20 und 65 Jahren werden von den gesetzlichen Krankenkassen regelmäßig über die Möglichkeit der Teilnahme informiert. Doch auch unabhängig von diesem Informations- schreiben können Frauen die Untersuchung in Anspruch nehmen. Empfehlen Sie Ihren Kundinnen (zwischen 20 und 34 Jahren) nach wie vor jährlich den zytologischen Abstrich, die gynäkologische Tastuntersuchung, die Brustuntersuchung sowie eine Anamnese durchführen zu lassen.

Neu in dieser Altersgruppe ist, dass auffällige Befunde durch Spiegelungen des Gebärmutterhalses, HPV-Tests oder weitere zytologische Untersuchungen abgeklärt werden. Bei Kundinnen ab einem Alter von 35 Jahren ist es ebenfalls ratsam, sich jährlich untersuchen zu lassen. Alle drei Jahre findet im Rahmen der Krebsvorsorge nun eine Kombinationsuntersuchung aus einem zytologischem Abstrich vom Muttermund und einem Gebärmutterhals-Abstrich auf HP-Viren statt. Letzterer wird auf entsprechende Viren sowie auf Zellveränderungen untersucht. Ist das Gewebe verändert, wird es entfernt, um das Risiko einer späteren Erkrankung möglichst zu senken.

Prävention Da die genitalen Typen der Humanen Papillomviren durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden, sollten Sexualkontakte geschützt erfolgen. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich die Ansteckung durch „safer sex“ vermeiden, die Verwendung von Kondomen bietet jedoch nur bedingt Schutz, da nicht alle Schleimhautstellen abgedeckt sind. Häufige Wechsel von Sexualpartnern sind ein Risikofaktor. Informieren Sie Kunden darüber, dass es möglich ist, sich durch eine Impfung vor einer möglichen Infektion mit HPV zu schützen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Jungen und Mädchen bereits ab einem Alter von neun Jahren, denn die Immunisierung sollte vor einer möglichen Infektion, also vor dem ersten Sexualkontakt, stattfinden. Hinzu kommt, dass das Immunsystem besser auf die Impfung reagiert, je jünger die Person ist. Darüber hinaus ist es wichtig, auf eine angemessene Genitalhygiene zu achten. Rauchen gilt als Co-Faktor bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, daher sollte auf das Qualmen besser verzichtet werden.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 11/2020 auf Seite 80.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

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