© Deutsches Textilmuseum

Schon mal da gewesen?

EIN NEUER TREND

Das Deutsche Textilmuseum gehört zu den international bedeutendsten Sammlungen an historischen Textilien und Bekleidung. Die Sammlung umfasst heute etwa 30 000 Objekte aus allen Teilen der Welt und aus allen Epochen bis zur Gegenwart.

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Die Geschichte des Museums begann im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mit den textilen Lehr- und Studiensammlungen zur Weiterbildung der technischen und künstlerischen Mitarbeiter der Krefelder Textilbetriebe. Die stetig anwachsende Sammlung wurde in den 1930er Jahren von der Stadt übernommen und nach dem Krieg um eine zentrale Forschungsstelle für die Restaurierung historischer Stoffe erweitert. Seit 1975 befinden sich beide Institutionen im Textilmuseum, das sich seit der Eröffnung des Neubaus 1981 als „Deutsches Textilmuseum“ bezeichnet.

Empfindliches Material Wie man sich vielleicht denken kann, sind Textilien nicht unbedingt über lange Zeit robust. Daher präsentiert das Museum aufgrund der Empfindlichkeit des Materials keine ständige Schausammlung, sondern stellt die kostbaren historischen Textilien und Stoffe im ständig wechselnden Turnus aus, um sie vor Schäden durch Staub und Licht weitgehend zu schützen. In einer Studiensammlung wird zudem eine wechselnde Auswahl verschiedener Stoffe in Schubladenschränken mit Glasabdeckung aufbewahrt.

Außerdem verfügt das Museum über ein Archiv, Restaurierungswerkstätten und ein Feuchtlabor, in dem die Stoffe gereinigt und Restaurierungsmaterialien vorbereitet werden. Noch bis 17. September findet derzeit die Ausstellung StickBILDER statt, die erstmals einen neuen Trend in der Textilkunst zeigt. 70 Arbeiten von fünf zeitgenössischen Künstlerinnen aus Deutschland verbinden die Technik des Stickens mit anderen bildgebenden Techniken. Diesen zeitgenössischen Arbeiten werden sieben Objekte der eigenen Sammlung gegenübergestellt.

KONTAKT
Deutsches Textilmuseum
Andreasmarkt 8
47809 Krefeld

Historische Bildstickereien Ein StickBILD der Zeit um 1800, das 2014 in die Sammlung des Deutschen Textilmuseums aufgenommen wurde, öffnete den Blick der Kuratorinnen Dr. Annette Schieck und Dr. Isa Fleischmann-Heck für die Kombination von Bildern, hergestellt in Stickerei und anderen bildgebenden Techniken. Ein Besuch der Ausstellung Katharina Wilkes in Bielefeld, gab schließlich den Ausschlag für die nun im Textilmuseum gezeigte Ausstellung. Inmitten der 70 modernen Künstlerarbeiten ist ein Raum geschaffen worden, in dem sieben historische gestickte Bilder aus der Sammlung des Deutschen Textilmuseums gezeigt werden. Im Zentrum steht das genannte Bild, das eine pastorale Szene zeigt, ausgeführt in Wasserfarbenmalerei auf Seidengrund, mit einer Stickerei in Chenillegarn. Das in England gefertigte Bild wurde dem Museum durch den Verein Freunde der Museen Burg Linn gestiftet.

Seit 2014 ist es mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins, der Flachsmarktgemeinschaft und der Bezirksvertretung Oppum-Linn in mehreren Etappen restauriert worden und wird nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Weitere ausgewählte StickBILDER aus eigener Sammlung sind: Das Fragment einer Bordüre des 16. Jahrhunderts aus Italien, eine Bildstickerei des Heiligen Petrus (17. Jahrhundert), ein in Nadelmalerei gesticktes Landschaftsbild (um 1800), ein gesticktes „Quodlibet“ von 1830 mit 21 Bildern in verschiedenen Materialien und Techniken, sowie zwei Fragmente von Möbelbezügen des 18. Jahrhunderts in Kanevasstickerei. Zur Ausstellung wird ein Rahmenprogramm mit Workshops, Sonderführungen und Vorträgen angeboten. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 08/17 auf Seite 127.

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