Infektionskrankheiten | Affenpocken
DRITTER FALL IN ENGLAND DIAGNOSTIZIERT
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Wird der Virus auf den Menschen übertragen, verläuft die Symptomatik ähnlich wie bei den „normalen“ Pocken. Milder in ihrer Ausprägung kommt es dennoch bei rund zehn Prozent zu einem tödlichen Verlauf. Meist beginnt die Erkrankung mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Rücken- oder Muskelschmerzen, Schüttelfrost, geschwollenen Lymphknoten und Erschöpfung. Zudem treten die typischen Hautausschläge auf, die später verschorfen. Das enthaltene Sekret in den Pocken ist hochinfektiös.
Von 2017 bis 2018 gab es in Nigeria den größten dokumentierten Ausbruch, rund 40 Jahre nach der letzten dokumentierten Krankheitswelle. Es wurden 262 Verdachtsfälle und sieben Todesfälle aus 26 Regionen in Nigeria registriert, davon wurden 113 Fälle labordiagnostisch bestätigt. Bei diesem Ausbruch gab es auch importierte Fälle in das Vereinigte Königreich. Und es gab weitere Affenpocken-Fälle im Jahr 2018 in der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik. Dass es nun wieder vermehrt zu Infektionen kommt, könnte an der nachlassenden Immunität nach Ende der Pockenimpfung liegen. Denn die Impfung gegen Pocken erzeugt eine Teilimmunität gegen die Affenpocken. Ende 2018 waren bereits zwei Engländer in unterschiedlichen Regionen in Nigeria unabhängig voneinander an den Affenpocken erkrankt. Nun hat sich ein dritter Mann aus Südengland mit dem Virus angesteckt. Er befindet sich im Krankenhaus für weitere Untersuchungen. Zudem wurden Kontaktpersonen des Erkrankten ins Krankenhaus bestellt. Darunter fallen Menschen, die mit dem Betroffenen in einem Flugzeug saßen, sowie alle Personen, mit denen er seit seiner Rückkehr aus Nigeria Kontakt hatte. Die Krankheit wird letztlich von einem infizierten Tier übertragen. Da in Nigeria auch Affenfleisch zu Verzehr angeboten wird, ist eine Übertragung auch auf diesem Weg möglich.
Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion
Quelle: Apotheke adhoc