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Haut

DEKORATIVE KOSMETIK

Mascara und Lippenstift aus der Apotheke sollten kein Schattendasein führen. Hochwertige Qualität, Trendlooks und spezielle Texturen machen sie besonders. Trauen Sie sich ans Thema Make-up & Co.

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Etwa fünf Kilo Kosmetik verbraucht jährlich der deutsche Durchschnittsbürger. Obwohl sich der Löwenanteil auf das Konto von Pflege- und Waschprodukten verbucht, wandert ein Teil ins Segment von Make-up, Puder oder Lippenpflege. Neben Parfum ist dekorative Kosmetik, insbesondere Natur- und naturnahe Produkte, nach wie vor eine profitable Wachstumssparte. Hier sind Apotheken zentrale Anlaufstellen.

Es muss ja nicht gleich eine Kosmetikkabine sein oder der komplette Schwerpunkt darauf gelegt werden. Trotzdem schadet es nicht, wenn zumindest eine, besser zwei Fachkräfte mit dem Thema vertraut sind. Wirken die oft sehr stark geschminkten Kolleginnen in Parfümerien teils eher abschreckend, setzen Frauen, die zu Ihnen kommen, auf Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Eine weitere Zielgruppe sind Konsumentinnen mit empfindlicher Haut. Nicht außer Acht lassen sollten Sie gut informierte Frauen, die Wert auf Bio und Ökologie legen oder Produkte mit Kultcharakter wünschen. Für alle gibt es reichlich Auswahl in Ihrem Sortiment.

 Lassen Sie sich schulen Eine gewisse Affinität zum Thema ist sicher von Vorteil, um komplex einzusteigen. Firmenunabhängige Schulungen und Seminare bieten beispielsweise Apothekerkammern und der Berufsverband. Ferner haben Hersteller entsprechende Schulungen im Angebot, in Gruppen sowie speziell für Ihre Apotheke. Wer die Kosmetikberatung in der Apotheke übernimmt, sollte sich im Sortiment gut auskennen.

Oft kommt es gut an, wenn Sie selbst etwas Make-up tragen. Aber bitte nicht zu dramatisch, wie eingangs erwähnt. Denn Kundinnen schauen genau hin, wie beispielsweise der neueste Trend am lebenden Objekt aussieht. Oft eine gute Möglichkeit, um das Gespräch zum Thema einzuleiten.

»Bieten Sie beispielsweise Schminkkurse zu verschiedenen Themen an.«

Geben Sie den Produkten ein zentrales Plätzchen im Verkaufsraum. Aktuelle Displays und Muster helfen dabei, Interesse zu wecken. Einen guten Eindruck macht zudem ein gefülltes und aufgeräumtes Sortiment. Bieten Sie Anlässe, beispielsweise Schminkkurse zu verschiedenen Mottos wie Braut, Brille, Teenies oder Senioren, aktuelle Trends, schön mit Naturkosmetik oder Schminken bei Problemhaut, um nur einige Beispiele zu nennen.

Apotheken-Make-up Ob veganer Nagellack, Lip Gloss auf Basis von Pflanzenextrakten, zum Abdecken von Narben oder breitflächigen Anomalien, bis hin zur ultraverträglichen Mascara – all das bietet Apothekenkosmetik. Wer möglichst natürliche Produkte mit besonders guter Hautverträglichkeit sucht, ist mit Make-up auf Mineralbasis gut beraten. Sie bringen den Teint zum Strahlen, lindern Rötungen und eignen sich prima bei sensibler und Problemhaut.

Puder mit Mineralien verschmilzt mit der Haut und macht den Teint ebenmäßig. Eine zusätzliche Foundation ist oft nicht mehr nötig. Der Clou: Mineralische Substanzen haben Lebensmittelqualität. Sie wirken weder komedogen, noch unangenehm auf der Haut. Dabei bleibt das Allergierisiko gering, denn sie sind ölfrei, enthalten keinen Farb- und Konservierungsstoffe. Sogar Kundinnen mit Problemhaut wie Couperose, Rosazea, Akne oder Allergien kommen damit meist sehr gut zurecht. Die mineralischen Pigmente verleihen nicht nur einen Hauch Farbe, sie können optisch Falten reduzieren.

Zahlreiche Hersteller aus dem Naturkosmetiksegment bieten vom Puder, über Make-up, Lippenstift, Rouge oder Wimperntusche passende Produkte. Mineralisches ist also hypoallergen, dazu ergiebig, wasser- und schweißresistent. Entsprechende Kompaktpuder kombinieren die Deckkraft einer Grundierung mit einem zarten Touch für ein samtiges Gefühl.

Zu Beginn der Frühjahrs- und Sommersaison sind Bräunungspuder mit mineralischen Farbpigmenten ein wahres Allroundtalent. Sie zaubern einen natürlich-frischen Hauch Bräune auf die Haut, wie nach einem Tag am Meer. Meist reicht dieses Puder als alleinige Basis vielen Frauen in der warmen Jahreszeit aus. Dazu etwas Rouge, auch hier kann Bräunungspuder zum Einsatz kommen. Etwas Mascara und Lip Gloss oder Lippenstift, schon ist ein gut verträgliches und natürliches Make-up fertig.

Zeigen Sie der Kundin, wie schnell und einfach dies möglich ist. Kurze Schminksessions, wo sie hautnah erlebt wie es geht, sind ein guter Verkaufsgarant. Wünscht sich eine Kundin etwas Farbe im Gesicht, ist aber der Meinung, dass sie nichts verträgt, empfehlen Sie folgendes: falls Allergien bekannt sind, sichten Sie die NCI-Liste der Produkte. Wählen Sie danach aus. Alternativ möglichst Produkte für sehr empfindliche Haut und schminken auch hier direkt vor Ort. Schreiben Sie alle Produkte auf, mit denen sie gearbeitet haben. Jetzt hat die Kundin Zeit zu erfahren, wie sich Rouge und Co mit ihrer Haut vertragen. Gut beraten wird sie sicher eine neue Konsumentin von Kosmetik aus Ihrer Apotheke.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 03/14 ab Seite 50.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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