Ein Hund und eine Katze posieren im Wald, beide tragen eine Mund-Nasen-Maske.
Auch Bello und Miezi können sich mit SARS-CoV-2 infizieren - allerdings selten. © vvvita / iStock / Getty Images Plus

Haustiere | Infektionswege

CORONA-TESTS FÜR HUNDE UND KATZEN?

SARS-CoV-2 infiziert nicht nur Menschen, auch Tiere befällt das Virus - wenn auch selten. Um bessere Erkenntnisse zu sammeln, setzt Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, auf eine tierärztliche Meldepflicht.

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Einige Haus- und Zootiere können sich mit dem Coronavirus infizieren. Bislang gäbe es keine Anhaltspunkte, dass Haustiere ihre Besitzer ansteckten, erklärte Klöckner gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zur wissenschaftlichen Abklärung schlug sie eine Meldepflicht vor, bei der Tierärzte Corona-Fälle bei Haus- und Zootieren an die Behörden weitertragen sollen. Am 3. Juli stimmt der Bundesrat darüber ab.

Drei aus einem Haushalt stammende, infizierte Katzen stehen derzeit unter Beobachtung durch die Tierärztliche Hochschule Hannover. Das Forschungszentrum für neu auftretende Infektionskrankheiten und Zoonosen hat die Tiere unter Sicherheitsvorkehrungen aufgenommen und testet sie regelmäßig auf Antikörper. Die Katzen zeigen keine Symptome. Auch in einem Zoo in New York kam es bei Raubkatzen zu Ansteckungen, Fälle bei Hunden seien ebenfalls bekannt, so Thomas Mettenleiter. Er leitet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Man müsse die Lage im Blick behalten, vor allem bei vom Menschen gehaltenen Tieren.

Die meisten Infektionen bei Katzen verlaufen beschwerdefrei, ein Katzenschnupfen ist möglich. Schwere Verläufe sind bei Tieren nur in Experimenten beobachtet worden. Behandlungsmöglichkeiten gibt es derzeit nicht, eine zweiwöchige Quarantäne in einem eigenen Zimmer oder in einem Veterinäramt sei aber sinnvoll. Nach bisherigem Erkenntnisstand sind Ratten, Mäuse, Schweine und Hühner immun gegen SARS-CoV-2, Versuche an Rindern sind geplant.

Eine Testpflicht für alle Haustiere wolle die Bundesregierung nicht, Katzen aus Haushalten mit Corona-positiven Menschen zu testen, könne aber sinnvoll sein, so Ministerin Klöckner. Die Kosten für einen solchen Test lägen im "unteren zweistelligen Bereich", sagt Mettenleiter vom FLI, sie würden übernommen, wenn das Veterinäramt den Test anordnet.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung

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