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Schüßler Salze

BLASENINFEKTE

Infektiöse Entzündungen der Harnblase und Harnwege sind stets lästige Begleiter. Aus schulmedizinischer Sicht ist eine Antibiose die Therapie der Wahl. Jedoch gibt es sanfte und schonende Alternativen.

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An vier Salze sollten Sie in Ihrem Beratungsgespräch besonders denken: Ferrum phosphoricum D12 und Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei akuten Beschwerden und Kalium sulfuricum D6 (Nr. 6) und Calcium sulfuricum D6 (Nr. 12) bei chronischem Leiden. Die ersten beiden Salze haben mich in meiner Praxis noch nie enttäuscht – sie sind die Akutsalze bei jeder Zystitis.

Vorausgesetzt, die Behandlung setzt rechtzeitig ein, also bei den ersten Symptomen wie häufigem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen. Die Nr. 12 ist mehr den chronisch-rezidivierenden Beschwerden vorbehalten und die Nr. 6 sollten Sie empfehlen, wenn der Heilprozess stagniert.

Häufige Gaben besonders wichtig Das Geheimnis des schnellen Erfolgs bei akuten Beschwerden liegt – das ist zumindest meine praktische Erfahrung – in der Dosierung. Ihre Kunden, die öfters unter Blaseninfekten zu leiden haben, kennen die Anfangssymptome nur zu gut und hier sollten Sie Ihnen empfehlen, mit einer Akutdosierung einzusteigen.

Ich habe schon des Öfteren erlebt, dass nach ein bis zwei Stunden der Spuk vorbei war. Unter Akutdosierung verstehe ich, dass in dieser wichtigen Phase des Krankheitsbeginns alle fünf Minuten im Wechsel (zuerst die Nr. 9, dann die Nr. 3) eine Tablette gelutscht wird. Nach Abklingen der Symptome empfehle ich ihnen, bis zum Ende des Tages noch ein- bis zweistündlich eine Tablette im Mund zergehen zu lassen – ebenfalls wechselweise.

Sulfat-Salze Verheilt eine Blasenentzündung nur schleppend, ist der Heilprozess im dritten Entzündungsstadium stecken geblieben. Dr. Schüßler hat in solchen Fällen die Nr. 6, Kalium sulfuricum D6, empfohlen. Begründet hat er dies damit, dass einerseits die lokale Hypoxie (Sauerstoffarmut) im Entzündungsgebiet beseitigt wird und andererseits vermehrt Entzündungsstoffe wie bakterielle Toxine und andere abtransportiert werden.

Bei chronisch-rezidivierenden Blaseninfekten, die zum Beispiel mehrmals im Jahr auftreten, manchmal auch monatlich, möchte ich Ihnen den Tipp geben, für mehrere Wochen die Einnahme von Calcium sulfuricum D6 (Nr. 12) anzuraten. Damit ist schon so manche chronische Blasenentzündung ausgeheilt worden und Ihre Kunden werden Ihnen dafür sehr dankbar sein.

Auch bei Urethritis Alle hier vorgestellten Schüßler-Salze helfen nicht nur bei Blaseninfekten, sondern ebenso bei den Entzündungen der Harnleiter und Harnröhre (Ureteritis, Urethritis). Selbst bei beginnenden Nierenbeckenentzündungen haben sie sich unterstützend zur Antibiose bewährt.

MEIN TIPP
Eine probate Naturheilmethode bei alle Entzündungen im Unterleib ist das ansteigende Fußbad (nach dem Erfinder der spezielle Fußbadewanne auch Schiele-Fußbad genannt). Wichtig ist, dass innerhalb von 15 Minuten die Wassertemperatur von 34 bis auf 44/45 Grad Celsius ansteigt und dass der Wasserspiegel nur bis knapp oberhalb der Knöchel reichen sollte. Wird immer wieder eine Tasse temperiertes Wasser aus dem Fußbad durch eine Tasse heißes Wasser ersetzt, steigt die Temperatur stetig an und das Bad lässt sich so auch ohne die elektrische Fußbadewanne durchführen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/15 auf Seite 54.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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