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Diabetes

BEWEGUNG

Der Sommer naht und welche Jahreszeit wäre besser geeignet, Körper und Seele in Schwung zu bringen? Bei Diabetikern wirkt regelmäßige körperliche Aktivität sogar therapeutisch – und verhindert Folgeschäden.

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Sport hilft, Blutzucker- und Blutfettwerte sowie den Blutdruck zu senken. Muskelarbeit steigert zudem die Insulinausschüttung. Kunden mit Diabetes Typ 2 können besonders von einem Frühlings/Sommer- Workout profitieren. Denn Bewegungsmangel spielt neben einer genetischen Vorbelastung und Übergewicht bei der Entstehung der Stoffwechselerkrankung eine zentrale Rolle.

Umgekehrt kann regelmäßige Bewegung die Stoffwechsellage verbessern. Körperlich fitte Menschen mit Diabetes Typ 2 weisen im Vergleich zu untrainierten Diabetikern eine um 50 Prozent geringere Sterblichkeit auf.

Verbesserter Stoffwechsel Beim Typ-2-Diabetes ist die Insulinempfindlichkeit oder auch die Ausschüttung des Hormons herabgesetzt. Muskel- und Leberzellen nehmen dann weniger Zucker aus dem Blut auf. „Durch regelmäßige Bewegung lässt sich dieser Defekt teilweise korrigieren“, erklärt Dr. med. Axel Preßler, Oberarzt an der Hochschul-Ambulanz für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München.

In der „Look AHEAD“-Studie etwa zeigten Forscher, dass eine Kombination aus weniger Kalorien und 175 Minuten Bewegung pro Woche den Stoffwechsel von einigen Menschen mit Diabetes Typ 2 so stark verbesserte, dass diese keine blutzuckersenkenden Tabletten mehr einnehmen mussten. „Gleichzeitig beugen sportlich Aktive diabetischen Folgeschäden an Herz und Gefäßen vor“, erläutert der diabetesDE-Experte.

Mäßig, aber regelmäßig Dabei ist gar kein exzessives Sportprogramm erforderlich. Es kann schon ausreichen, sich im Alltag mehr zu bewegen: die Treppe statt den Aufzug nehmen, das Auto öfter mal stehen lassen und sich aufs Fahrrad schwingen oder Spaziergänge in zügigem Schritt. Wer es sportlicher mag, dem wird eine Kombination aus Krafttraining und Ausdauersport empfohlen.

„Bewegungsmuffeln raten wir zu Sport in der Gruppe,“ sagt Dr. Preßler. Das bietet ein Diabeteslaufprogramm, das in vielen deutschen Städten unter professioneller Aufsicht stattfindet. Auf jeden Fall sollten Betroffene ihren Arzt fragen, welche Sportart und welches Pensum für sie geeignet sind, bevor sie beginnen. „Denn in Abhängigkeit diabetischer Folgeerkrankungen ist die körperliche Belastbarkeit sehr unterschiedlich“, betont der Mediziner.

Unterzuckerung vorbeugen Auch müssen Kunden mit Diabetes Typ 2, aber vor allem diejenigen mit Typ 1, während des Sports auf ihre Blutzuckerwerte achten. Da körperliche Bewegung den Stoffwechsel auf Trab bringt, kann das zu einer Unterzuckerung führen. Zu Beginn eines neuen Bewegungsprogramms sollte der Blutzucker öfter kontrolliert und vor dem Sport eventuell etwas höher als sonst eingestellt werden. Für den Fall einer Unterzuckerung sollten Sporttreibende immer Traubenzucker oder zuckerreiche Getränke wie Cola griffbereit haben. Zum Durstlöschen sind dagegen isotonische Getränke oder magnesium- und kalziumreiches Mineralwasser zu bevorzugen.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 030/2016770
Fax: 030/20167720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de


Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/14 auf Seite 26.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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