Sport kann unabhängig von Alter und Herkunft vor der Entstehung einer Depression schützen. © anyaberkut / iStock / Getty Images Plus

Sport | Depression

BEREITS EINE STUNDE SPORT KANN DEPRESSION ENTGEGENWIRKEN

Bewegung ist gesund und das in vielerlei Hinsicht. Eine internationale Studie zeigt nun erstmals, dass körperliche Aktivität vor der Entstehung einer Depression schützen kann und das unabhängig von Alter und Herkunft.

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Für diese Großstudie haben internationale Forscher, die unter anderem dem Black Dog Institute, der University of New South Wales in Sydney und dem NICM Health Research Institute der Western Sydney University angehören, 49 einzelne Kohortenstudien herangezogen. Innerhalb dieser Datensätze ging es darum, ob körperliche Aktivität bei Menschen ohne psychische Erkrankungen zu einem reduzierten Risiko führt, Depressionen zu entwickeln. Insgesamt wurden die Daten von 266 939 Probanden erhoben und die Befragung im Schnitt nach 7,4 Jahren wiederholt.

Die Ergebnisse zeigen, dass Probanden, die sich nur wenig sportlich betätigen, ein erhöhtes Risiko haben, an einer Depression zu erkranken, gegenüber Menschen, die sich in einem hohen Maß körperlich betätigen. Die Forscher-Gruppe hat zudem festgestellt, dass dieser positive Effekt bei Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren in Europa, Nordamerika und Ozeanien gleichermaßen festgestellt werden konnte.

Zudem stimmen die Ergebnisse mit der „Exercise Your Mood“-Woche des Black Dog Institutes überein. Die Studie soll Australier dazu bewegen, ihre geistige Gesundheit durch körperliche Aktivität zu verbessern. Eine aktuelle Studie des Black Dog Institutes und der UNSW zeigt, dass zwölf Prozent der Depressionen hätte verhindert werden können, wenn die Probanden lediglich eine Stunde Sport pro Woche absolviert hätten.

Dr. Simon Rosenbaum, Co-Autor und Senior Research Fellow, ist es umso wichtiger sicherzustellen, dass aufgrund dieser Ergebnisse entsprechende Richtlinien beschlossen werden. Diese sollen unter anderem dazu dienen, Einrichtungen zu verbessern, die Personen, die zu Depressionen neigen, unterstützen, am Programm zur Steigerung der körperlichen Aktivität teilzunehmen.

„Es handelt sich hierbei um die erste weltweite Metaanalyse, die beweist, dass die bloße körperliche Aktivität förderlich dafür ist, die gesamte Bevölkerung vor Depressionen zu schützen“, erklärt Dr. Felipe Barreto Schach von der Universidad La Salle aus Brasilien und leitender Autor.

Körperliche Aktivität hat natürlich einige Vorteile. Die Ergebnisse, die nun vorliegen, können dazu dienen, dass der Bereich körperliche Aktivität einen anderen Stellenwert bekommt.

Es sind bereits weitere Untersuchungen geplant. Diese sollen sich damit beschäftigen, welches Mindestmaß an körperlicher Aktivität notwendig ist, um den Effekt der verschiedenen Arten der körperlichen Betätigung zu ermitteln, um das Risiko an Depressionen zu erkranken, langfristig zu reduzieren.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Institut Ranke-Heinemann

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