© DIE PTA IN DER APOTHEKE
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Homöopathie

BELIEBT UND HILFREICH

Die Homöopathie kennt zahlreiche Präparate, die sich in der Frauenheilkunde bewährt haben. In diesem Beitrag lernen Sie vorwiegend Polychreste kennen mit ihren Einsatzmöglichkeiten im gynäkologischen Bereich.

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Das Wort Polychrest stammt aus dem Griechischen (von: polýs = viel und chrestos = brauchbar) und bezeichnet Heilmittel mit einem breiten Wirkspektrum, sehr guten Praxiserfahrungen und fundierten Arzneimittelprüfungen. Polychreste werden sowohl bei akuten wie auch chronischen Erkrankungen empfohlen. Zu den Polychresten zählen zum Beispiel Nux vomica, Sepia, Lycopodium, Pulsatilla und Thuja.

Begeisterter Anhänger Hahnemanns Einer der großen Ärzte, die sich in der Gynäkologie mit der Homöopathie beschäftigt haben, war der Chefarzt der Gynäkologie-Abteilung am Kreiskrankenhaus Reutlingen, Dr. med. Erwin Schlüren. Er war durch und durch Praktiker und für ihn galt: „Ohne Untersuchung keine Diagnose! Ohne Diagnose keine Therapie!“. Sein Leitsatz in der Homöopathie lautete: tuto, cito ac jucunde – die Wirkung des Mittels soll sicher, schnell und angenehm sein.

Beschwerden von A bis Z Nachfolgend finden Sie einige Beschwerden, bei denen sich homöopathische Einzelmittel bewährt haben. Bei chronischen Beschwerden genügt die dreimalige Gabe täglich, bei akuten Beschwerden sind häufigere Gaben sinnvoll.

  • Adnexitis (Entzündung von Eileiter und Eierstock): Wenn subakut, Mercurius solubilis D6; wenn chronisch Thuja D6; generell auch Medorrhinum D30.
  • Aggressivität ohne Grund: Anacardium D6; alternativ: Lachesis D6/D12 oder Sepia D6.
  • Akne: Vor/während der Periode, Nux moschata D4; auch: Sepia D12 oder Agnus castus D3.
  • Amenorrhoe (fehlende Menses)
  • – nach Absetzen der Pille: Lachesis D12 und Sumbulus moschatus D3/D6; – nach dem Abstillen: Sepia D6; – nach einer Grippe: Sulfur D12; – nach Schreck: Aconitum D6, D30.
  • Anti-Baby-Pille – schlechte Verträglichkeit: Lachesis D12; bei negativen Folgen durch die Einnahme (untypische Beschwerden, Kopfschmerzen, Brustspannen): Phosphorus D6.
  • Augenbrauen und/oder Schamhaare fallen aus: Helleborus D6; wenn bei Augenbrauen nur an der Seite: Thuja D6.
  • Bartholinitis (Entzündung im Imtimbereich): Hepa sulfuris D30 bei Beginn; wenn Eiterbildung: Hepar sulfuris D4. Wenn rezidivierend: Thuja D4.
  • Bartwuchs bei jungen Mädchen: Lachesis D12.
  • Blasenschwäche, Reizblase: Petroselinum D3. Wenn nervös bedingt: Cannabis sativa D4.
  • Cellulite: Harpagophytum D3; wenn an den Hüften Thuja D6/D30.
  • Cutis marmorata (marmorierte Haut, meist an den Oberschenkeln): Nux vomica D6.
  • Dysmenorrhoe (schmerzhafte Regelblutung): Magnesium phosphoricum D6, Cimicifuga D3.
  • Starke Krämpfe vor und während der Periode mit großer Unruhe, Gefühl der Schwere vor der Periode: Pulsatilla D4. Schmerzen im Lenden- und Kreuzbeinbereich mit Stuhldrang vor und während der Periode: Nux vomica D4.
  • Hyperhidrosis (übermäßiges Schwitzen): Salvia officinalis D2.
  • Hypophysäre Magersucht, Kachexie: Cimicifuga D3.
  • Hypophysäre Fettsucht: Cimicifuga D12.
  • Klimakterische Beschwerden: Hitze, Schwitzen, Schwäche – Lachesis D12; Hitzewallungen, (kalte) Schweiße, dunkelhaarige Frauen: Sepia D6.
  • Lymphödeme, akut, chronisch: Sabdariffa D2.
  • Mastodynie (Schwellung, Schmerzhaftigkeit der Brüste): Vor und während der Periode – Conium D6; Brüste geschwollen und empfindlich: Calcium carbonicum D6, Bryonia D4.
  • Prämenstruelles Syndrom: Chamomilla D200 oder D4; Magnesium phosphoricum D3. Auch: Lac caninum D12 (wenn die Periode stark ist) oder Agnus castus Urtinktur. Wenn mit Brustschwellung, -beklemmung: Lachesis D12;
  • Venoektasien (Phleboektasien, Besenreiser): Thuja D4 – D30.


Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe Frauengesundheit der PTA IN DER APOTHEKE ab Seite 18.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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