Augen © PavelKriuchkov / iStock / Getty Images
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Haut

AUGENBLICK MAL

Ob Augencreme, Concealer oder Lidschatten – am und ums Auge ist einiges los. Praktische Werkzeuge helfen dabei, Fältchen zu glätten, Schatten zu mindern und den Blick aus dichten Wimpern strahlen zu lassen.

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Gesichtscreme ist fester Bestandteil der täglichen Pflegeroutine. Doch wie sieht es mit speziellen Produkten für die Augenregion aus? Wer annimmt, die Tagescreme reiche aus, irrt. Die Haut rund ums Auge ist ein Sensibelchen. Sie ist dünner und feiner als im restlichen Gesicht. Gelangt dann auch noch etwas von der Gesichtscreme ins Auge, kann das zu Tränen, Jucken und Reizungen führen. Empfehlen Sie Ihren Kunden, ganz gleich ob Frau oder Mann, deshalb täglich Augencreme sanft in die zarte Haut ums Auge einzuklopfen.

Aber bitte mit UV-Schutz Die für die Augenpartie konzipierten Produkte sind frei von spreitenden Salbengrundlagen, das heißt, sie kriechen nicht ins Auge. Inhaltsstoffe sind häufig Hyaluronsäure, Aquaporin, Aloe Vera, Collagen, Koffein oder einfach Thermalwasser. Sie eignen sich besonders bei empfindlicher und trockener Haut. Zur Verminderung von Fältchen und Falten empfehlen Dermatologen bei der Tagespflege stets eine Creme mit UV-Schutz.

Damit auch die zarte Haut ums Auge vor Sonnenlicht geschützt wird, gilt das auch für Augencremes für den Tag. Zur Nacht empfehlen Sie Produkte ohne UV-Schutz. Es genügt jeweils ein Tropfen Creme oder Gel für ein Auge. Ein positiver Effekt ist meist schon nach der ersten Anwendung sichtbar, denn wenn Fältchen ums Auge mit Feuchtigkeit versorgt werden, erscheinen Sie gemäßigter. Bieten Sie im Kundengespräch deshalb an, etwas vom jeweiligen Produkt aufzutragen – der Aha-Effekt ist garantiert.

Aufatmen bei tränenden Augen Viele Kunden kommen zu Ihnen, da sie sich regelmäßig mit trockenen, gereizten oder tränenden Augen plagen. Ein typisches Erscheinungsbild bei Computerarbeit, Jahreszeitenwechsel oder den Wechseljahren. Spezielle Augentropfen mit Euphrasia oder Hyaluronsäure schaffen Abhilfe. Geben Sie dazu praktische Tipps, wie Ihre Kunden ihre Augen im Alltag immer wieder kurz entspannen können. Zum Beispiel während dem Arbeiten vor dem PC, Tablet oder Handy regelmäßig bewusst zu blinzeln. So wird die Hornhaut feucht gehalten. Immer wieder eine kurze Pause einlegen, dabei Augen schließen, Lider sanft mit den Fingerspitzen massieren.

Anschließend Augen weit öffnen und kurz kreisen oder Achten formen. Entspannung pur gibt es, wenn die Handinnenflächen aneinander gerieben werden, bis sie warm sind. Nun warme Innenflächen auf die geschlossenen Augen legen, die Wärme kurz wirken lassen. Sind die Augen eher geschwollen, empfehlen Sie statt Wärme Kälte. Spezielle Augenmasken, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, erfrischen. Ebenso hilfreich sind Massageroller mit einer kleinen Metallkugel. Es kühlt und entspannt, wenn die Kugel übers Auge gleitet.

Kein Schattendasein mehr Dunkle Ringe, durchscheinende bläuliche Haut: Stress, Gene, Erkrankungen, Schlafmangel, Nikotin oder Alkohol sind typische Ursachen. In den Tagen vor und nach der monatlichen Blutung sowie in den Wechseljahren können sich Augenschatten und Tränensäcke zeigen. Auch auf einem sporadischen Lymphstau können sie beruhen. Dazu das Kopfkissen weder zu hoch, noch zu flach wählen. Beim Schlafen ein Fenster gekippt lassen, sodass frische Luft ins Zimmer gelangt. Klimaanlagen ausstellen und die Raumtemperatur auf etwa 18 Grad einstellen. Viel trinken, am besten zwei Liter Wasser pro Tag; Kräuter- und Früchtetees versorgen die Haut von innen mit Feuchtigkeit.

Empfehlen Sie zum Abschwellen Augengel. Einen Frischekick gibt es, wenn das Produkt aus dem Kühlschrank direkt auf die Haut ums Auge kommt. Ein altes Hausmittel sind zwei Esslöffel, die im Kühlschrank aufbewahrt werden. Diese kurz auf die Augen legen – die angenehme Kühle erfrischt wunderbar. Auch mittels Farbe lassen sich Augenschatten minimieren. Passende Produkte sind Concealer, Abdeckstifte und Camouflage. Bei leichten Schatten reichen helle, flüssige Texturen.

Dazu diese entweder nach der Tages- und Augenpflege oder über dem Make-​up sanft in die Haut einarbeiten. Bei sehr starken, bläulichen Schatten unterm Auge reichen helle Concealer meist nicht aus. Empfehlen Sie spezielle Produkte mit gelb-orangem Farbton. Es ist die Komplementärfarbe zu Blau und neutralisiert den Hautton. Anschließend bietet sich die Verwendung des üblichen Concealers an. Alternativ eignet sich stark deckendes Camouflage-​Make-up als alleiniges Produkt.

Als Kür kommt Farbe ins Spiel Zum Abschluss geht’s ans Schminken. Lidschatten in passenden, leicht schimmernden Farben dezent aufgetragen, lassen jedes Gesicht erstrahlen. Viele Nuancen werden als Creme- oder Puderlidschatten angeboten. Der Nachteil bei Cremelidschatten liegt darin, dass er binnen weniger Stunden nicht mehr auf dem Lid sitzt, sondern in die Lidfalte läuft. Puderlidschatten haftet besser, lässt sich schnell und einfach mit einem entsprechenden Pinsel auftragen. In punkto Farbauswahl empfiehlt sich als Grundausstattung cremefarbener Highlighter und einer der Farbfamilie entsprechenden dunkleren Nuance.

Größe und Form der Augen sollten für die Farbauswahl ausschlaggebend sein: Dunkle Farben lassen kleine Augen noch kleiner wirken. Tiefliegende Augen lassen sich durch das intensivere Auftragen neutraler Farben kaschieren. Schlupflider werden durch einen mittleren Farbton, welcher auf dem Lid und dem Brauenbogen verteilt wird, reduziert. Hängende Augenlider lassen sich optisch anheben, wenn Lidschatten im äußeren Augenwinkel mit einem katzenhaften Schwung nach oben aufgetragen wird. Zu blauen Augen harmonieren Farben wie braune oder orange Nuancen mit einem Hauch Gold. Grüne Augen bekommen durch Rosé-, Pflaumen- oder Violett-Nuancen Ausdruck. Bei braunen Augen hat Ihre Kundin freie Auswahl: alle Nuancen können sie ins rechte Licht setzen. Ein gepflegter Augenaufschlag ist also gar nicht so schwer.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/18 ab Seite 84.

Kirsten Metternich von Wolff, Freie Journalistin

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