© koldunova / iStock / Getty Images
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Tierheilpraxis

AUCH FÜR HUND UND KATZ‘

Auch in der Tiermedizin können Schüßler-Salze verwendet werden. Sie helfen kleinen und großen Patienten und werden sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden erfahrungsmedizinisch eingesetzt.

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Schüßler-Salze können in der Tiermedizin sehr vielseitig eingesetzt werden. Generell gilt: Bei akuten Erkrankungen erfolgt die Gabe in kurzen Zeitabständen von 20 bis 30 Minuten, bis eine Besserung eintritt. Soll eine chronische Erkrankung behandelt werden, gibt man die Salze zwei- bis dreimal täglich über vier bis zwölf Wochen.

Entwicklung fördern Ein Jungtier benötigt eine ausreichende und ausgewogene Nährstoffzufuhr, seinem Alter gemäß ein bestimmtes Maß an Bewegung und eine konsequente Erziehung. Um die Tiere in ihrer Entwicklungsphase mit all den neuen Eindrücken, Erfahrungen und Erziehungsanforderungen zu unterstützen, empfehle ich Schüßler-Salz Nummer 1, Calcium fluoratum, Nummer 2, Calcium phosphoricum, Nummer 4, Kalium chloratum, und Nummer 7, Magnesium phosphoricum.

Die Haut in der Krise Allergien sind immer besonders eng mit der Haut beziehungsweise mit der Schleimhaut verknüpft. Die Haut ist ein Barriereorgan, das die Kontaktstelle des Tieres mit seinem Umfeld darstellt und somit eine wichtige Abwehrfunktion hat. Zur Behandlung von Allergien haben sich die Schüßler Salze Nummer 2, Calcium phosphoricum, Nummer 4, Kalium chloratum, und Nummer 7, Magnesium phosphoricum, bewährt. Wenn sich allergisch bedingt Ödeme gebildet haben, gibt man noch die Nummer 8, Natrium chloratum, dazu.

Kraft für den Takt Herzschwäche kommt gerade bei älteren Tieren häufig vor. Die Behandlung mit Schüßler-Salz Nr. 1, Calcium fluoratum, und Nr. 11, Silicea, haben sich hier bewährt. Diese beiden Salze sind die wichtigsten Bindegewebsmittel. Sie erhalten das Bindegewebe elastisch und verbessern seine Leistungsfähigkeit. Auch das Herz als Muskel enthält Bindegewebe. Zusätzlich gibt man Nr. 2, Calcium phosphoricum, das Mittel für die körperliche Wiederherstellungskraft und Rhythmusgeber des Lebens, zum Beispiel für den Herzschlag, und Nr. 7, Magnesium phosphoricum, für die Verbesserung der Nervenimpulse auf das Muskelgewebe.

Entzündung im Ohr Erfolgreich konnte ich eine Hauskatze behandeln, die ständig von Mittelohrentzündungen geplagt wurde. Das Tier war durch die dauernde Behandlung ihrer Ohren so gestresst, dass es sich nur noch unter Zwang behandeln ließ. Ich versuchte es mit den Salzen von Dr. Schüßler: Hier gibt es für jede Entzündungsphase ein spezielles Salz. Für die erste Phase, die mit Rötung, Schwellung, Schmerz und Überwärmung einhergeht, ist es die Nr. 3, Ferrum phosphoricum. Bildet sich dann in der zweiten Phase Sekret, ist es die Nr. 4, Kalium chloratum, und für die dritte, die eitrige Phase, ist es die Nr. 6, Kalium sulfuricum. Da sich die Katze nicht mehr im Kopfbereich berühren, geschweige denn untersuchen ließ, bekam sie alle drei Entzündungssalze oral. Nach kurzer Zeit war sie nicht mehr schmerzempfindlich und ließ sich wieder streicheln. Zusätzlich bekam sie das Salz Nr. 11, Silicea, um eine tiefe Ausheilung zu erreichen.

Nieren und Blasenleiden Gerade Katzen leiden oft an Krankheiten im Bereich der Niere und der Harnblase. Da sie wenig trinken, kann es schnell zu Blasengrieß kommen. Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Leiden hat sich die Therapie mit Schüßler-Salz Nummer 4, Kalium chloratum, Nummer 9, Natrium phosphoricum, und Nummer 10, Natrium sulfuricum, bewährt. Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit der Körpergröße beziehungsweise des Gewichts des Tieres. Kleine Hunderassen und Katzen bekommen dreimal täglich eine halbe bis eine Tablette. Bei großen Hunderassen gibt man dreimal täglich ein bis zwei Tabletten, Pferden dreimal täglich fünf bis zehn Tabletten.

Je nach Krankheitsbild können die Salze kombiniert werden, aber man sollte nicht mehr als drei bis vier Schüßler-Salze gleichzeitig verabreichen. Dies sollte eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach der Fütterung erfolgen. Die Aufnahme der Schüßler-Salze erfolgt über die Maulschleimhaut. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Verabreichung: Auflösen der Salze in Wasser und Eingabe ins Maul mit einer Spritze ohne Kanüle, Salze mit Wasser zu einem Brei verarbeiten und das Tier ablecken lassen, Salze in die Wasserschüssel oder Tränke geben (kein Metall!), Salze in die Backentasche des Tieres legen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/2020 ab Seite 96.

Elvi Scheffler, PTA und Tierheilpraktikerin

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