© Die PTA in der Apotheke
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Schon mal da gewesen?

ARZNEIPFLANZENGARTEN IN INGOLSTADT

Der Arzneipflanzengarten des Deutschen Medizinhistorischen Museums befindet sich auf dem Areal des barocken „Hortus medicus“ der einstigen bayerischen Landesuniversität. 1992 wurde er zur Landesgartenschau nach altem Muster neu angelegt.

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Bei der Neugestaltung des Arzneipflanzengartens wurde sowohl die Architektur des barocken Gebäudes als auch die wissenschaftliche Nutzung der Anlage berücksichtigt. So entstand ein Gartenkonzept, in dem die Tradition der universitären Vergangenheit anklingt, gleichzeitig aber die moderne Systematik den Pflanzenbestand nach aktuellen medizinisch-pharmazeutischen Erkenntnissen strukturiert.

Auf ornamentalen, von Buchsbaumhecken eingefassten Flächen sind einzelne Beete abgeteilt, auf denen die Pflanzen nach Wirkstoffgruppen zusammengefasst und nach Familien gegliedert angeordnet sind. Die Gruppen umfassen im Einzelnen: Ätherische Öle, Alkaloide, Saponine, Schleime, Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Glykoside.

Eine Sonderabteilung zeigt Arten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, die in der Homöopathie und Volksmedizin häufig verwendet werden. Die Auswahl orientiert sich an dem aktuellen Grad der Gebräuchlichkeit in Medizin, Naturheilkunde und Selbstmedikation. So vermittelt der Garten Einblicke und Kenntnisse in den heutigen Arzneipflanzenschatz und die Begegnung mit dem lebendigen Träger wertvoller Wirkstoffe.

Duft- und Tastgarten Eine Besonderheit dieses Areals sind die mit Blindenschrift versehene Hochbeete, die damit auch Rollstuhlfahrern und Sehbehinderten einen genussvollen Gartenbesuch ermöglichen. Hier wächst eine Auswahl von rund 50 Heilpflanzen, die sich durch besonders charakteristische Strukturen oder besonders intensive Duftnoten auszeichnen: Schachtelhalm etwa und Rosmarin, Eukalyptus und Minze, Stechapfel und Eibisch.

500 Jahre Medizingeschichte Das barocke Gebäude der „Alten Anatomie“ dient nicht nur als malerische Kulisse für den Arzneipflanzengarten. Es beherbergt auch einen interessanten Rundgang durch 500 Jahre abendländischer Medizingeschichte. Darunter finden sich neben medizinischen Objekten auch Exponate für den Pflanzenfreund: etwa eine kolorierte Ausgabe des Kräuterbuches von Leonhard Fuchs von 1543 und wunderschöne Kupferstiche aus dem „Hortus Eystettensis“.

KONTAKT
Deutsches Medizinhistorisches Museum
Anatomiestraße 18 – 20
85049 Ingolstadt
E-Mail: dmm@ingolstadt.de
Internet: www.dmm-ingolstadt.de
Öffnungszeiten: Di. bis So. 10 bis 17 Uhr
Eintritt Garten frei, Eintritt Museum 5 Euro

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/13 auf Seite 115.

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