Fragezeichen © yestock / iStock / Thinkstock
© yestock / iStock / Thinkstock

Wer steckt eigentlich hinter …

APOTHEKERGARTEN WIESBADEN E.V.

Der inzwischen 5500 Quadratmeter große Apothekergarten Wiesbaden feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Als eine Perle der Stadt – so präsentiert sich der Garten mit geschwungenen Pfaden, angenehm zu begehendem Rasen und einem wunderbaren Ausblick zu den Höhen des Taunus. Der 1986 gegründete und 1989 fertig gestellte Apothekergarten Wiesbaden beherbergt 250 Arten von Arznei-, Würz- und Färberpflanzen, wobei natürlich die Ersteren im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Geordnet sind sie nach Indikationen, die Beete mit den entsprechend wirksamen Gewächsen, solche gegen Husten etwa oder zur Förderung des Schlafes. Aktuell sind sie zumeist, werden also heutzutage noch genutzt und nach Möglichkeit mit modernem Wirksamkeitsnachweis. Das schließt allerdings nicht aus, dass auch solche gezeigt werden, deren Effekte auf Erfahrung beruhen.

Erster Vorsitzender des Freundeskreises Apothekergarten Wiesbaden e.V. ist Helmut Steeg.

Bewusst wurde vereinzelt die Historie gewürdigt, so mit der Miniaturnachbildung des Klostergartens von St. Gallen. Diesen legten einst Benediktinermönche an, um sich der Erforschung von medizinisch genutzten Pflanzen zu widmen. Etwa zu jener Zeit, Ende des 8. Jahrhunderts, wird das Wirtschaften mit Medizinal- und Agrarpflanzen sogar befohlen – und zwar von den deutschen Kaisern Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen. Im Jahr 1240 wird der Berufsstand des Apothekers in hiesigen Breiten von jenem des Arztes getrennt und damit selbständig. Von da an sind es die Apotheker, welche das Wissen über die Pflanzen bewahren und fortschreiben.

Der Anbau von Arzneipflanzen verlagert sich aus den Klostergärten vornehmlich in die von Apothekern betreuten Viridarien , die Apothekergärten also, welche dem Erforschen und Gewinnen der dort gezogenen Gewächse dienen. Zuwachs erhalten die Apothekergärten im 16. Jahrhundert durch die Ausweitung der Seefahrt. So gelangt manche überseeische Kostbarkeit zur Zucht dorthin. Die Apothekergärten waren somit die ersten Botanischen Gärten.

Samstags finden im Apothekergarten Wiesbaden um 15 Uhr Führungen statt, die von versierten Apotheker/innen geleitet werden. Geöffnet ist die Anlage jährlich von Anfang Mai bis Ende September von 8 bis etwa 20 Uhr. In dieser Zeit wird der Garten fachlich betreut von Dr. Ernst Binde, der bereits 2004 einen Lehrauftrag der Uni Mainz erhalten hat. Finanzielle Unterstützung gewähren die Landesapothekerkammer Hessen, der Freundeskreis Apothekergarten Wiesbaden unter Helmut Steeg und die Interessengemeinschaft der Apotheker Hessen-Nassau, deren 1. Vorsitzende Martina Jost-Middel ist. Mehr Informationen unter www.apothekergarten-wiesbaden.de.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/11 auf Seite 106.

×