© DIE PTA IN DER APOTHEKE
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Schüßler Salze

ALLERGISCHER SCHNUPFEN

Die Pollinosis-Saison ist eröffnet und Ihre Kunden erhoffen sich jetzt von Ihnen schnelle Hilfe gegen die lästigen Symptome. Mit Schüßler-Salzen liegen Sie in Ihrer Empfehlung stets richtig.

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Ein intaktes Immunsystem ist die beste Voraussetzung, um prophylaktisch den jährlich auftretenden Schnupfen-Symptomen wirksam beizukommen. Deshalb empfehle ich allen Pollen-Allergikern, im November/Dezember schon mit dem Immunschema zu beginnen und dieses bis in die Heuschnupfenphase durchgehend anzuwenden (bei allergischen Reaktionen auf Spätblüher genügt der Einnahme-Beginn im März/April).

Prophylaxe Besonders Kinder haben immer prompt in der Heuschnupfen-Saison mit Beschwerdefreiheit oder Symptomminderung auf dieses Schema reagiert – die Eltern waren begeistert. Zu den Salzen des Immunschemas gehören die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, die Nr. 11 Silicea D12 und die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 (je Salz werden in dieser Reihenfolge von morgens bis abends einmal zwei Tabletten eingenommen – z.B. morgens die Nr. 3 usw.).

Akutbehandlung Ist der Heuschnupfen bereits mehr oder weniger stark in Erscheinung getreten, ist das wichtigste Salz (wässriger Fließschnupfen, tränende Augen) die Nr. 8 Natrium chloratum D6. Die Akutdosierung in der ersten Stunde (alle fünf Minuten eine Tablette im Mund zergehen lassen) hilft schnell, vor allem, wenn dieses Salz bei Auftreten der ersten Symptome eingenommen wird. Eine Kombination mit dem Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 (erstes Stadium der Entzündung, Erkältungssymptome) ist empfehlenswert. Bei weißlichem Nasensekret sollten Sie statt der Nr. 8 die Nr. 4 Kalium chloratum D6 empfehlen. Auch hier hat sich die anfängliche Stoßtherapie bewährt.

Allergien unbekannt Die Medizin und auch Dr. Schüßler kannten damals keine allergischen Reaktionen und wenn, dann hat man sie anders betitelt. Den Heuschnupfen bezeichnete man als Heufieber – Dr. Schüßler hat ihn in seiner „Abgekürzten Therapie“ dennoch nicht erwähnt. Krankheitsbegriffe waren für ihn von sekundärer Bedeutung – er interessierte sich vielmehr für die Eigenarten und Ausdrücke einer Erkrankung – beim Schnupfen achtete er auf die Sekretabsonderungen – diese führten ihn zum richtigen Salz. Schüßler unterschied zwischen Stockschnupfen (verstopfte Nase) und Fließschnupfen (triefende Nase) und schreibt: „Stockschnupfen: Kalium chloratum; bei Skrofulösen: Natrium phosphoricum.“

Skrofel-Krankheit Unter Skrofulose verstand man damals eine Hauterkrankung, die mit Geschwüren der Lymphknoten einherging. Im klinischen Wörterbuch von Otto Dornblüth wird die Scrofulose als konstitutionelle Neigung bezeichnet – zum Beispiel für chronische Entzündungsreaktionen.

Wässrig oder schleimig Weiter schreibt Dr. Schüßler zur Schnupfenbehandlung: „Fließschnupfen: Sekret wässrig, hellschleimig: Natrum muriaticum. Sekret gelbschleimig: Kali sulphuricum. Sekret dick, eitrig: Natrum phosphoricum respektive Silicea. Gegen Ozaena nützen Natrum phosphoricum und Magnesia phosphorica. Wird ein grüner Schleim abgesondert, so passt Natrum sulphuricum“. Dr. Schüßlers Hinweise zur Schnupfenbehandlung sind heute so aktuell wie vor über 140 Jahren und seine geniale Beobachtungsgabe bewundere ich immer wieder. In diesem Jahr hätte Wilhelm Heinrich Schüßler seinen 200. Geburtstag gefeiert.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 03/2021 ab Seite 54.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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