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Homöopathie

ALLERGISCHE AUGENBESCHWERDEN

Die Auswahl einer passenden homöopathischen Arznei richtet sich nicht allein nach der Diagnose. Mithilfe der Fragen „Was ist am schlimmsten?“ oder „Was stört am meisten?“ gelingt es meist recht schnell, die wesentlichen Symptome für eine erfolgreiche Mittelwahl zu erkennen.

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Weitere Hinweise ergeben sich dann aus den Fragen, wie es sich anfühlt, was bessert, was verschlechtert und welche Umstände die Beschwerden begleiten. Sind beim Heuschnupfen vor allem Augen oder Rachen betroffen, kommen folgenden Arzneien in Frage: Ambrosia ist angezeigt, wenn der Heuschnupfen mit reichlichem Tränenfluss, begleitet von heftigem Brennen und Beißen der Augen und der Augenlider, einhergeht. Es besteht starker Juckreiz der Augenlieder.

Euphrasia (Augentrost) kommt, ähnlich wie Ambrosia, bei brennenden und stark gereizten Augen in Frage. Während Trockenheit eher auf Ambrosia hinweist, führen vermehrter Tränenfluss und zusätzlicher Fließschnupfen zur Empfehlung von Euphrasia. Die Augen sind meist gerötet. Helles (Sonnen-) Licht und Aufenthalt im Wind verschlechtern die Beschwerden und lassen die Augen noch mehr tränen.

Luffa (Kürbisschwämmchen) hingegen ist die passende Arznei, wenn hauptsächlich über trockene Augen geklagt wird. Meist sind dann auch Nase und Rachen trocken und fühlen sich an „wie verstopft“. Verständlich, dass warme und trockene Luft nicht als angenehm empfunden wird. Aufenthalt an frischer Luft (!) lindert meist die Beschwerden.

Eine weitere Arznei mit ausgeprägter Besserung an frischer Luft ist Pulsatilla (Küchenschelle). Vermehrter Tränenfluss, oft vermischt mit gelb-schleimiger Absonderung, ebenfalls begleitet von starkem Juckreiz, sind weitere charakteristische Beschwerden. Die Nase ist meist verstopft. Oft kommt es zu einer Verminderung des Geruchssinns. Der Aufenthalt in warmer Umgebung, in stickigen Räumen, verschlechtert die Beschwerden deutlich.

Bei Apis mellifica (Biene) steht die ausgeprägte Schwellung der Bindehaut, der Augenlider, des Gesichts und/oder der Lippen im Vordergrund. Starkes Hitzegefühl, manchmal auch Brennen oder Stechen, begleitet die Schwellung, (eis-) kalte Auflagen verschaffen Linderung.

Weitere Arzneimittel Wenn die Hauptbeschwerden im Rachen empfunden werden, ist Wyethia eine recht häufig eingesetzte Arznei. Brennen im Mund und ein Gefühl, wie verbrüht, sind typische Symptome. Heftiger Juckreiz in Nase, Hals und insbesondere am Gaumen „zwingen“ Betroffene immer wieder dazu, mit der Zunge oder durch schnalzende Geräusche Linderung zu suchen. Auch Räuspern und ständiges Schlucken sollen Abhilfe schaffen. Starker Juckreiz ist auch ein Charakteristikum von Arundo. Besonders betroffen sind die Gehörgänge. Starker Speichelfluss begleitet oft die Beschwerden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/15 auf Seite 81.

Dr. med. M. Berger, Facharzt für Allgemeinmedizin/ Homöopathie

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