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Tipps für Narren

ALKOHOL IM KARNEVAL

10 Gramm für gesunde Frauen, 20 Gramm für gesunde Männer – diese als risikoarm geltende maximale tägliche Menge an Alkohol wird in der fünften Jahreszeit jedoch schnell erreicht. Was können die Folgen sein?

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Am 16. Februar beginnt wieder die Fastnachtswoche – und zum Feiern gehört für die meisten Ihrer karnevalbegeisterten Kunden der Alkohol mit dazu. Im Gegensatz zu Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, aus denen ebenfalls Energie gewonnen wird , kann dieser jedoch nicht gespeichert werden, sondern der Körper versucht, ihn auf dem schnellsten Wege wieder loszuwerden – zu Recht, da Alkohol ein schädliches Zellgift ist.

Abbau Alkohol wird über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, gelangt ins Blut und wird vor allem in der Leber verstoffwechselt. Die Geschwindigkeit, mit der er abgebaut wird, ist unabhängig von der Blutalkoholkonzentration (BAK) und beträgt etwa 0,1 bis 0,25 Promille (durchschnittlich 0,15 Promille) pro Stunde. Die erwähnten 10 Gramm Alkohol entsprechen dabei etwa einem viertel Liter Bier oder einem achtel Liter Wein; 20 Gramm sind entsprechend in einem halben Liter Bier beziehungsweise einem einem viertel Liter Wein enthalten.

Akute Alkoholintoxikation Der „Rausch”, der sich beim Trinken von Alkohol einstellt, lässt sich in drei Stadien einteilen. Trinkt ein Mann (80 Kilogramm) zwei Liter Bier, führt dies zu einer BAK von etwa ein Promille. Dies entspricht noch einem leichten Rausch, es kommt zu Gang- und Standunsicherheit, verwaschener Sprache sowie Schwierigkeiten bei der Psychomotorik. Bei einer BAK von 1,5 bis 2,5 Promille spricht man von einem mittelgradigen Rausch: Es treten euphorische Glücksgefühle oder Aggressionen auf, deutlich in Mitleidenschaft gezogen sind Konzentration, Auffassungsgabe und Kritikfähigkeit.

Ein schwerer Rausch liegt vor, wenn die BAK über 2,5 Promille liegt. Hierbei kommt es zu Bewusstseinsstörungen, Desorientierung, Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel. Todesfälle sind bei akuten Alkoholintoxikationen ab einer BAK von 4 Promille wahrscheinlich – meist bedingt durch eine zentrale Atemdepression oder durch Einatmen von Erbrochenem.

Aufpassen bei Medikamenten!Wer Arzneimittel einnimmt, sollte am besten ganz auf Alkohol verzichten, da ansonsten unerwünschte Interaktionen auftreten können. So kommt es unter Alkoholzufuhr zum Beispiel zu einer verstärkten blutzuckersenkenden Wirkung oraler Antidiabetika, bei einer Therapie mit Antikoagulanzien steigt das Blutungsrisiko, bei Antiasthmatika das Risiko für Herzrhythmusstörungen. Auch die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern oder Diuretika wird durch Alkohol verstärkt. Striktes Verbot gilt zudem, wenn Antiepileptika eingenommen werden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/12 auf Seite 22.

Dr. Petra Kreuter, Redaktion

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