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Von der Corona-Infektion zum Reizdarm?

NEUE ERKENNTNISSE UND LEITLINIENGERECHTE THERAPIEANSÄTZE BEI RDS

Das Reizdarmsyn-drom (RDS) kann durch verschiedene Faktoren ausge-löst oder verstärkt werden. Virale Infektionen gehören dazu. Aktuelle Studien zeigen, dass hierbei auch COVID-19 eine – bisher unterschätzte – Rolle spielt.

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RDS: häufig, belastend und oft chronisch

Das Reizdarmsyndrom zählt zu den häufigsten funktionellen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts. Je nach Definition sind etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölke-rung betroffen, wobei die Erkrankung häufiger bei Frauen und jüngeren Menschen auftritt.1 Aufgrund sei-nes chronischen, rezidivierenden Verlaufs stellt es für viele Patienten eine erhebliche Belastung dar. Typisch sind wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten, die oft über Jahre be-stehen und die Lebensqualität deutlich einschränken können. Die Pathogenese des RDS ist komplex und multifaktoriell. Neben neurogastroenterologischen und psychischen Faktoren gelten insbesondere Infektionen des Gastrointestinaltrakts als wichtiger Auslöser eines postinfektiösen Reizdarmsyndroms (PI-RDS) – bekannt vor allem nach bakteriellen oder parasitären Erkrankun-gen. Wie neue Studien zeigen, kann auch eine Infektion mit SARS-CoV-2 das Risiko für ein PI-RDS deutlich er-höhen.2

COVID-19 – ein bislang wenig beachteter Auslöser

Die Studien kommen zu dem Ergebnis, dass etwa zehn Prozent der Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, anschließend ein Reizdarmsyndrom entwickeln.2 Im Ver-gleich zu Personen ohne SARS-CoV-2-Infektion ist das Risiko damit mehr als fünfmal so hoch. Und die Be-schwerden eines PIRDS bleiben oft lange bestehen: Über die Hälfte der Betroffenen leidet noch ein bis vier Jahre nach der Infektion unter Reizdarmsymptomen.

Die Entstehung – das Zusammenspiel von Immun-reaktion, Mikrobiota und Nervensystem

Die Mechanismen hinter einem postinfektiösen Reizdarmsyndrom sind komplex. Zum einen können Viren eine ausgeprägte Immunreaktion im Körper auslösen, die nicht selten länger anhält und die feine Steuerung der Darmnerven durcheinanderbringt. Zum anderen kann sich durch die Infektion die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmbakterien verändern. Bestimmte entzündungsfördernde Keime können zunehmen und die Barrierefunktion des Darms schwächen, was ihn anfälliger machen kann. Schließlich kann auch die enge Kommunikation zwischen Darm und Gehirn (Darm-Hirn-Achse) empfindlich gestört werden. All das kann dazu führen, dass Betroffene empfindlicher auf Reize reagieren und typische RDS-Symptome entwickeln.

Klinische Risikofaktoren

Nicht jeder ist in gleichem Maß gefährdet, nach einer In-fektion ein Reizdarmsyndrom zu entwickeln. Frauen trifft es häufiger, ebenso Personen mit psychischer Vorbelas-tung wie Angst oder Depression. Auch länger anhalten-der Durchfall während des Infekts oder ein Klinikaufenthalt erhöhen das Risiko. Für die Apotheke ist dieses Wissen relevant, denn viele Betroffene suchen hier zuerst Hilfe. Eine sachkundige Beratung kann Zusammen-hänge klären und mögliche Wege zur Beschwerdelinde-rung aufzeigen.

Leitliniengerechte Therapieoptionen und Stellenwert von Spasmolytika

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms verfolgt in der Regel einen multimodalen Ansatz und orientiert sich an der aktuellen S3-Leitlinie3: Bei krampfartigen Bauchschmerzen sollen Spasmolytika wie Butylscopolamin (Buscopan® Dragées) empfohlen werden – im Gegen-satz zu peripheren Analgetika und Opioiden bzw. Opioidagonisten.3 Auch eine aktuelle Studie zur Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms1 beschreibt Spas-molytika als wirksame Mittel zur Linderung von Bauchkrämpfen und Schmerzen bei Reizdarmsyndrom. Sie hebt dabei Butylscopolamin als spasmolytischen Wirkstoff hervor, der – im Gegensatz zu anderen – in randomisiert kontrollierten Studien eine konsistente Wirksamkeit ohne Heterogenität gezeigt hat. Der Wirkstoff setzt direkt am Entstehungsort des Schmerzes, der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts, an. Bereitsinner-halb von 15 Minuten beginnt die krampflösende Wirkung.4

Bedeutung der Apotheke für die Versorgung

Suchen Betroffene bei abdominalen Beschwerden Rat in der Apotheke, kann eine fundierte Beratung helfen, Zusammenhänge – auch mit früheren Infektionen – zu erkennen und geeignete Behandlungsoptionen, etwa mit Spasmolytika wie Buscopan® Dragées, aufzeigen. Bei andauernden oder zunehmenden Symptomen sollte jedoch immer eine ärztliche Abklärung empfohlen werden.

Über Opella.

Opella ist ein international tätiges, zukunftsorientiertes Unternehmen, das den Markt für rezeptfreie Medikamente (OTC-Produkte) neu denkt und mit innovativen Konzepten weiterentwickelt. Unsere Mission: Selfcare so einfach wie möglich zu machen – indem wir Menschen befähigen, Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Dieses Ziel verfolgen wir für mehr als 500 Millionen Verbraucher*innen weltweit. Getragen wird diese Mission von mehr als 100 etablierten und weltweit geschätzten Marken, unserem globalen Team mit 11.000 engagierten Mitarbeitenden, 13 erstklassigen Produktionsstandorten – einer davon in Köln – und vier spezialisierten Zentren für Forschung und Innovation. Unser Hauptsitz befindet sich in Paris, Frankreich. In Deutschland zählen wir als A. Nattermann & Cie. GmbH zu den Herstellern vieler bekannter und bewährter Marken, die aus Apotheken nicht wegzudenken sind – darunter Allegra®, Buscopan®, Dulcolax®, Thomapyrin® und Mucosolvan®. Viele dieser Produkte sind Marktführer in ihrem jeweiligen Segment.

Als weltweit B Corpzertifiziertes Unternehmen setzt sich Opella aktiv für eine gesündere Zukunft für Mensch und Umwelt ein. Mehr über unsere Mission, die Gesundheit in die Hände der Menschen selbst zu legen, erfahren Sie unter www.opella.com./


1 Black CJ, Ford AC. An evidence-based update on the diagnosis and ma- nagement of irritable bowel syndrome. Expert Review of Gastroenterology & Hepatology, 2025; 19(3): 227–242.
2 Porcari S et al. Prevalence of irritable bowel syndrome and functional dys-pepsia after acute gastroenteritis: systematic review and meta-analysis. Gut 2024; 73(9): 1431–1440.
3 Layer P et al. Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophy-siologie, Diagnostik und Therapie. Z Gastroenterol 2021; 59(12): 1323–1415.
4 Lacy BE et al. On-demand hyoscine butylbromide for the treatment of self-reported functional cramping abdominal pain. Scand J Gastroenterol 2013; 48 (8): 926–935.

Buscopan® Dragées. Wirkst.: 10 mg Butylscopolaminiumbromid/Dragée. Sonst. Bestandt.: Sucrose, Calciumhydrogenphosphat, Maisstärke, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, arabisches Gummi, Povidon, Weinsäure, Stearinsäure, Macrogol 6000, Carnaubawachs, gebleichtes Wachs, Titandioxid (E171). Anw.geb.: Zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Spasmen des Magen-Darm-Traktes, sowie zur Behandlung spastischer Abdominalbeschwerden beim Reizdarmsyndrom. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen Butylscopolaminiumbromid oder einen der sons-tigen Bestandteile, mechanische Stenosen des Magen-Darm-Trakts, paraly-tischer oder obstruktiver Ileus, Megakolon, Harnverhaltung bei subvesikaler Obstruktion (z. B. Prostataadenom), Engwinkelglaukom, Tachykardie, Tachyarrhythmie, Myasthenia gravis. Nebenw.: Hautreaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum anaphylaktischen Schock mit Blutdruckabfall und Flush, Dyspnoe, Tachykardie, Schwindel, Blutdruckabfall, Akkommodations-störungen, Glaukomanfall, Hemmung der Speichelsekretion, Diarrhoe, Übel-keit, Erbrechen, Magenbeschwerden, Hemmung der Schweißsekretion, Miktionsstörungen, Müdigkeit. Warnhinw.: Enthält Sucrose. Apothekenpflichtig. A. Nattermann & Cie. GmbH, Brüningstraße 50, 65929 Frankfurt am Main. Stand: Juni 2024

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