Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 12 CALCIUM SULFURICUM D6

Das Salz Nr. 12 hat sich besonders bei chronisch verlaufenden rheumatischen Erkrankungen sowie bei rezidivierenden Schleimhautentzündungen bewährt. Es fördert wie alle Sulfatsalze die Ausscheidung von Giftstoffen.

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Dr. med. Heinrich W. Schüßler beschäftigte sich jahrelang mit der Nr. 12 und entschied sich letztlich, dieses Salz aus seiner Heilmittelreihe zu streichen, da er die Wirkung nicht eindeutig zuordnen konnte und die Physiologen seiner Zeit die Meinung vertraten, Kalziumsulfat würde nicht „in die konstante Zusammensetzung des Organismus“ eingehen.

Erst seine Nachfolger erkannten die Vorzüge dieses Salzes bei chronischen Schleimhautentzündungen sowie bei Hauteiterungen. Außerdem regt es den Lymphfluss an und ist deshalb als adjuvantes Mittel bei Lymphödemen und -stasen angezeigt.

Bei therapieresistenten Beschwerden die Sulfatkur Ich verordne die Nr. 12 zusammen mit den Salzen Kalium sulfuricum und Natrium sulfuricum (Nr. 10) als „Blockadebrecher“ bei therapieresistenten Beschwerden als „Sulfatkur“. Dabei wird jedes Salz einmal täglich als „Heiße Sieben“ (fünf bis zehn Tabletten in heißem Wasser aufgelöst) eingenommen. Das regt außerdem den Gallefluss an, fördert die Entgiftungsleistung der Leber und verbessert zusammen mit der Nr. 9 Natrium phosphoricum die Fettverdauung (Verseifung von Fetten). Calcium sulfuricum setze ich in der Praxis generell bei Stoffwechselträgheit und ebenso bei Ausscheidungsschwächen von Darm und Nieren ein.

Hilfreich bei Arthritis, Arthrose und hartnäckigen Entzündungen Kalziumsulfat lässt sich im Knorpelgewebe nachweisen und wird deshalb bei degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen (Arthrose und Arthritis) eingesetzt. Sinnvoll ist die Kombination mit den ebenfalls knorpelrelevanten Salzen Natrium chloratum, Silicea und Calcium fluoratum. Besonders gut wirkt die Nr. 12 bei chronischen Entzündungen, vor allem im Bereich der Schleimhäute.

Hartnäckige Zystitiden und Sinusitiden – hier auch in Kombination mit dem Funktionsmittel Kalium sulfuricum (Nr. 6) – sprechen ebenfalls sehr gut auf dieses Salz an, auch die chronische Rhinitis mit gelblichem Nasensekret. Bei Hauteiterungen (z. B. beim Gerstenkorn) fördert die „austreibende“ Wirkung der Nr. 12 den Abfluss des Eiters nach außen – sofern eine Hautöffnung vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, ist die Einnahme der Nr. 11 Silicea D12 vorzuziehen.

Bei hartnäckiger Akne, vor allem wenn die Salze Nr. 9, Nr. 10 und Nr. 11 nicht befriedigend wirken, lohnt sich ein Versuch mit der Nr. 12. Unterstützend zur medizinischen Behandlung sollten Sie an Calcium sulfuricum bei Abszessen, Furunkeln und Karbunkeln denken. Die Modalitäten für die Nr. 12 sind: Die Beschwerden werden schlechter durch Feuchtigkeit, in warmen Räumen und bei Zugluft. Sie bessern sich durch trockene Luft im Freien. Das ist ein zusätzliches Indiz für die Empfehlung der Nummer 12.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 12/11 auf Seite 72.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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