Cover des Kinofilms Moon
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Kino - Schon gesehen?

MOON

Das britische Science-Fiction-Drama aus dem Jahr 2009 ist das Regiedebüt von Duncan Jones. Darin stellt der US-amerikanische Schauspieler Sam Rockwell den Astronauten Sam Bell dar.

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Sam Bell ist auf dem Mond stationiert und kümmert sich dort um eine Anlage, die Helium- 3 abbaut. Diese Aufgabe ist von besonderer Bedeutung, weil der Energiebedarf der Erde zu etwa 70 Prozent durch dieses Gas abgedeckt wird. Sam arbeitet für das Unternehmen Lunar Industries Limited und ist der einzige Astronaut in der Mondbasis, er wird lediglich durch eine künstliche Intelligenz namens GERTY (mit der Stimme von Kevin Spacey) unterstützt. Täglich widmet er sich den gleichen Aufgaben und hält sich nebenbei mit einfachen sportlichen Aktivitäten fit. Nun steht Sam kurz vor dem Ende seiner dreijährigen Schicht und wird in Kürze auf die Erde zurückkehren, wo seine Frau und seine Tochter auf ihn warten.

Nach der langen Zeit ohne direkten Kontakt zu anderen Menschen und in derselben Umgebung befindet sich der Astronaut auf einem psychischen Tiefpunkt. Er leidet unter Halluzinationen, was gravierende Folgen hat: Außerhalb der Basis kommt es zu einem Unfall. Sam landet in der Krankenstation, da er von seinem eigenen Klon, den GERTY zuvor aktiviert hat, gerettet wird. Plötzlich existieren also zwei Sams – beide sind verwirrt und fragen sich, was hier vor sich geht. Nach anfänglichen Streitereien halten Sam 1 und Sam 2 zusammen und finden heraus, dass es neben ihnen noch zahlreiche weitere Klone gibt. Der „Drei-Jahres-Vertrag“ scheint der Lebenserwartung der Klone zu entsprechen, nach Ablauf dieser Frist werden sie in der Rückflugkapsel vernichtet. Auch wenn sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen, tötet man sie frühzeitig.

Die Erinnerungen der verschiedenen Sams sind somit 15 Jahre alte Kopien des Bewusstseins des ursprünglichen Astronauten Sam Bell, der längst wieder auf der Erde lebt. Aufgrund des Unfalls wird ein Rettungsteam auf den Mond geschickt, um die Spuren im Sinne der Auftraggeber zu beseitigen. Sam 1 und Sam 2 fürchten währenddessen um ihre Leben, jedoch gelingt es Sam 2, sich mit einer Ladung Helium-3 zur Erde zu befördern. Vorher sabotiert er einen Störsender, mit dem ein direkter Kontakt zwischen Mondbasis und Erde verhindert wurde. Sam 1 hingegen steht kurz vor dem Ableben und verbleibt auf dem Mond. Er verschleiert die Ereignisse vor dem Rettungsteam, bis dieses wieder abzieht. Im Anschluss wird durch GERTY ein weiterer Sam- Klon aktiviert, dem sie die Situation gleich erklären. Auf der Erde berichten nun mehrere Nachrichtensender über die Rückkehr von Sam 2 zur Erde. Man vermutet kriminelle Aktivitäten auf dem Mond und so kommt es, dass die Aktien der Lunar Industries tief in den Keller stürzen. Sam 2 wird vom Verwaltungsrat des Unternehmens in Seattle angehört. Es liegt somit in seiner Macht, der Menschheit die Wahrheit zu offenbaren.





Ich sehe was, das du nicht siehst
Bei einer Schizophrenie kann eine große Bandbreite an Symptomen auftreten, dazu gehören auch Halluzinationen. Betroffene nehmen Stimmen, Anblicke oder Gerüche wahr, die nicht real sind. Manche Personen hören beispielsweise permanent Kommentare zu den eigenen Verhaltensweisen oder Stimmen, die sich unterhalten. Häufig leiden Patienten auch unter Wahnvorstellungen. Darunter versteht man irrationale Annahmen, die trotz widersprechender Beweise beibehalten werden.






ÜBERBLICK
In unserer Serie „Kino – Schon gesehen?“ stellen wir Ihnen demnächst folgende verfilmte Krankheitsthemen vor:
+ Multiple Schicksale
+ 24 Wochen
+ Der Landarzt von Chaussy

Kategorisierung Es gibt verschiedene Hauptformen der Schizophrenie: Der desorganisierte Typus zeigt unzusammenhängende Denkmuster sowie desorientierte Verhaltensweisen. Seine Emotionen sind häufig nicht der Situation angemessen, Betroffene kichern etwa ohne Anlass, sind kindisch oder verhalten sich dumm. Das Hauptkennzeichen des katatonen Typus besteht in der Störung der motorischen Aktivität. Manchmal wirken Betroffene wie erstarrt und befinden sich teilweise in einer bizarren Körperhaltung, ohne auf ihre Umwelt zu reagieren. In anderen Situationen zeigen sie dann eine überhöhte motorische Aktivität. Darüber hinaus ist eine generelle Negativität ein Charakteristikum dieser Form der Schizophrenie: Erkrankte widersetzen sich jeglichen Anweisungen. Patienten mit paranoider Schizophrenie hingegen leiden an Wahnvorstellungen wie Verfolgungswahn, Größenwahn oder Eifersuchtswahn. Ihr Verhalten ist weniger desorientiert, sondern wirkt ernst und förmlich. Der undifferenzierte Typus weist desorganisiertes Verhalten, Wahnvorstellungen, Halluzinationen sowie eine unzusammenhängende Sprache auf, die Kombination der Symptome lässt sich den anderen Formen der Schizophrenie nicht zuordnen. Beim residualen Typus befindet sich die Erkrankung in Remission oder sie pausiert. Betroffene leiden nicht mehr unter den Hauptsymptomen wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen, das Weiterbestehen der Krankheit wird eher durch geringfügige Beschwerden wie etwa flache Affekte deutlich.

Mögliche Ursachen für Halluzinationen sind:

  • Störungen im Wasser-Elektrolyt- Haushalt 
  • Drogensucht 
  • Alkoholabhängigkeit 
  • Schlafentzug über einen längeren Zeitraum 
  • Schizophrenie 
  • psychotische Depressionen 
  • Hirntumore 
  • Epilepsie 
  • Alzheimer 
  • hohes Fieber 
  • Trauerphasen 
  • Halbschlaf 
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn 
  • Medikamente 
  • Halluzinogene

Diagnose und TherapieDie Diagnostik beginnt mit der Anamnese, es folgen neurologische und bildgebende Untersuchungen, Messungen der Gehirnströme, Laboruntersuchungen des Blutes sowie spezielle Fragebögen zu diagnostischen Zwecken. Zur Behandlung von Halluzinationen sollte die Ursache für die Sinnestäuschungen bekannt sein. Gelten organische Erkrankungen als Auslöser, werden andere Maßnahmen eingesetzt als wenn die Phänomene beispielsweise auf bestimmten Drogen, Medikamenten oder Schlafentzug beruhen. Sind die Symptome stark ausgeprägt, erhalten Betroffene meist Psychopharmaka. Mittel erster Wahl sind Neuroleptika, unter denen die Beschwerden oft vollständig verschwinden. Bei manchen Menschen wird die Psychose von depressiven Symptomen begleitet, sodass die Patienten zusätzlich Antidepressiva erhalten. Neben der medikamentösen Behandlung ist stets eine Psychotherapie anzuraten.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 01/17 ab Seite 52.

Martina Görz, PTA, B. Sc. und Fachjournalistin

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