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Wissen Sie es noch?

KLEIN UND GEMEIN

Mit dieser Serie möchten wir Sie erinnern. Und zwar an Dinge, die Sie damals in der PTA-Schule gelernt, aber inzwischen vielleicht nicht mehr parat haben. Jenes Wissen, das man nicht unbedingt täglich braucht, das jedoch die beratungsstarke PTA ausmacht.

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Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, müssen regelmäßig entwurmt werden. Selbst reine Wohnungskatzen können sich durch Wurmeier, die an den Schuhen haften, infizieren. Was geschieht, wenn man darauf verzichtet?

Kaninchen sowie Meerschweinchen haben nur selten Würmer, aber Hunde und Katzen sollten vier Mal im Jahr prophylaktisch ein Breitbandanthelminthikum bekommen, das gegen die verschiedenen Stadien von Rund- und Bandwürmern wirkt. Denn die Tiere können leicht durch das Fressen von infizierten Zwischenwirten Eier oder Larven von Würmern aufnehmen. Durch die regelmäßige prophylaktische Entwurmung können sich die Wurmeier und Larven gar nicht erst zu ausgewachsenen Würmern entwickeln.

Erste Anzeichen Das Ausmaß des Wurmbefalls hängt stark von der Widerstandsfähigkeit beziehungsweise vom Alter und dem Gesundheitszustand des Tieres ab. Symptome, die auf einen Wurmbefall hindeuten, sind Gewichtsverlust und Abmagerung, glanzloses, struppiges Fell, Leistungsminderung und eine allgemein herabgesetzte Widerstandfähigkeit. Zudem heilen Wunden schlechter und die Fruchtbarkeit ist vermindert.

Vor allem bei Jungtieren kann ein aufgeblähter Bauch auf einen Wurmbefall hinweisen. Manchmal kann man auch Blut oder sichtbare Wurmteile im Kot des Tieres entdecken. Es müssen allerdings nicht immer gleich Symptome auftreten, insbesondere solange die Zahl der Würmer noch gering ist.

Am häufigsten Spulwürmer Sie haben die Fähigkeit, sich durch die Darmwand in die Blutgefäße zu bohren. So gelangen sie über die Leber und das Herz zur Lunge. Manchmal äußert sich dies beim betroffenen Tier durch Husten oder Nasenausfluss. Von dort kriechen sie in den Rachenraum, wo sie erneut geschluckt werden. Wieder im Darm angekommen, entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Spulwürmern, die nun jeden Tag bis zu 100 000 Eier legen.

Nicht alle Larven durchwandern den Körper, einige warten auf einen besonders günstigen Moment, um sich weiter zu entwickeln. Dies kann zum Beispiel eine Trächtigkeit sein. Dann wandern sie in die Gebärmutter und damit auch in die sich entwickelnden Welpen sowie in die Milchdrüsen des Muttertieres ein. Daher ist es extrem wichtig, auch schon Welpen nach Anweisung des Tierarztes mehrfach zu entwurmen. Auch für Menschen ist eine Spulwurminfektion gefährlich. Die Eier entwickeln sich hier ebenfalls zu Larven, die über die Blutbahn in verschiedene Organe wandern.

Gurkenkernbandwurm Diese häufigste Bandwurmart verlässt den Verdauungstrakt des befallenen Tieres nicht mehr, sondern bleibt dort und ernährt sich vom Darminhalt. Dabei spaltet er einzelne Wurmglieder ab, die Eier enthalten und den Darm als bewegliche Segmente verlassen. Ein Befall verläuft meist lange Zeit symptomlos. Allerdings verursachen die sich bewegenden Bandwurmglieder bei der Ausscheidung einen starken Juckreiz am After. Hunde versuchen häufig durch Herumrutschen auf rauem Boden, diesen zu lindern.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/14 auf Seite 95.

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

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