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Tipps für Allergiker

KLARE SICHT BEWAHREN

Heuschnupfengeplagte haben oft nicht nur mit Niesanfällen zu kämpfen, sondern auch mit Problemen an den Augen – was hilft gegen geschwollene Lider, gesteigerten Tränenfluss, Juckreiz und Bindehautrötungen?

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Die allergische Bindehautentzündung kann mehrere Ursachen haben – treten die Beschwerden nur zu bestimmten Zeiten, also saisonal auf, ist es meist der jeweilige Pollenflug, der zu Reaktionen wie Lidödemen, Brennen, Jucken, Augentränen und Rötungen und dadurch zu einem „glasigen” oder Fremdkörpergefühl führt. Kommt es zeitgleich auch zu Beschwerden an der Nase (allergische Rhinitis), spricht man von einer allergischen Rhinokonjunktivitis.

Verspüren die Betroffenen ganzjährig die aufgeführten Symptome, liegt der Grund dafür meist in ihrem häuslichen Umfeld – so sind dann zum Beispiel Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder Tierhaare die Auslöser der allergischen Reaktion. Auch Kontaktallergien können zu einer Bindehautentzündung führen. Meistens spielt sich das allergische Geschehen dann aber vermehrt an den Lidern ab, wo es zu Rötung, Schuppung und auch Schwellungen kommen kann. Verursacher sind oft Inhaltsstoffe von Kosmetika, wie Konservierungsmittel oder Duftstoffe, die plötzlich oder nach bereits längerer Anwendung nicht (mehr) vertragen werden.

Ab zum Arzt! Wer erstmalig mit allergischen Problemen am Auge zu tun hat beziehungsweise wenn sich diese verschlimmern, sollte einen Ophthalmologen (Augenarzt) aufsuchen, um andere Augenerkrankungen – beispielsweise eine infektiöse Bindehautentzündung – auszuschließen und eine sichere Diagnose zu erhalten.

FLUGKALENDER
Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst stellt auf www.pollenstiftung.de Pollenflugkalender für das gesamte Bundesgebiet und nach Regionen bereit. Weitere Angebote sind ein elektronisches Pollentagebuch, Telefonansagedienste sowie Tipps zur Auswahl des Urlaubsortes.

Leidet der Betroffene an einer allergischen Konjunktivitis, ausgelöst durch Pollen, führt ein entsprechender Allergietest auf die Spur des jeweiligen Auslösers. Zum Einsatz kommen dabei überwiegend Hauttests (z. B. der Pricktest), bei denen das Allergen auf oder in die Haut gebracht wird. Üblich sind aber auch Provokationstests – am Auge oder an der Nasenschleimhaut, wo das jeweilige Allergen direkten Kontakt hat und Symptome auslöst.

Therapie Oberstes Gebot ist die Meidung des Allergieauslösers – was allerdings gerade bei der überall im Umfeld des Betroffenen vorhandenen Pollenbelastung fast unmöglich ist. Eine Hyposensibilisierung verringert auf lange Sicht auch die Problematik an den Augen. Für die akute Hilfe haben sich Augentropfen bewährt. Abhilfe schaffen solche mit zum Beispiel Azelastin oder Levocabastin, die eine antihistaminerge und antiallergische Wirkung aufweisen, die bereits nach kurzer Zeit eintritt und so Linderung verschafft.

Mit DNCG (Dinatriumcromoglicinsäure)-Augentropfen sollte am besten bereits einige Tage vor dem erwarteten Pollenflug begonnen werden, da ihre Wirkung verzögert eintritt. Bewährt haben sich zudem Tropfen mit Augentrost (Euphrasia), die es auch in homöopathischer Anwendung gibt. Tropfen oder Salben mit Kortison kommen dann zum Einsatz, wenn bereits eine starke Entzündung der Augen vorliegt. Sie sollten aber nur für kurze Zeit angewandt werden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/12 auf Seite 94.

Dr. Petra Kreuter, Redaktion

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