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Berufspolitik

IST DIE APOTHEKE FAMILIENFREUNDLICH?

Zumindest bei den Kindern der Kunden klappts mit der Familienfreundlichkeit. Doch wie sieht es bei den Angestellten aus? Ist die Apotheke ein familienfreundlicher Arbeitgeber?

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Grundsätzlich gibt es in Apotheken alle möglichen Teilzeit- und Stundenmodelle. Diese richten sich oftmals unter anderem nach der Größe der Apotheke, der Länge der Öffnungszeit und der Anzahl der Mitarbeiter.

Die langen Öffnungszeiten und auch das Arbeiten am Wochenende werden hier von vielen als Vorteil gesehen. Man kann arbeiten, während der Partner auf die Kinder aufpasst. Dafür hat man während der Woche mehr Zeit für die Kinder. Viele Mütter hegen aber auch den Wunsch, nur in Frühschicht zu arbeiten, wenn die Kinder noch klein sind und man sich nach der Kita oder dem Kindergarten richten muss. Dies ist aufgrund der verschiedenen Arbeitszeitmodelle auch oft möglich. Wenn die Kinder dann größer sind, ist ein Wechsel von Früh- und Spätschicht dann auch möglich, was den Vorteil hat, dass man z. B. Behörden- oder Arzttermine flexibel wahrnehmen kann.

Was allerdings ein wirklich problematisches Thema im Hinblick auf die Familienfreundlichkeit darstellt, ist die oftmals bestehende Urlaubssperre gerade an Weihnachten und Ostern, wobei dies natürlich in den Apotheken unterschiedlich gehandhabt wird bzw. im Einzelfall immer zu berücksichtigen ist, ob in der Apotheke eine oder mehrere Mütter beschäftigt sind. Aufgrund der höheren Personalkapazität ist es in größeren Apotheken oftmals leichter, kinderfreundlich zu sein und Müttern entsprechend frei zu geben bzw. diese eher im Frühdienst einzuteilen.
Hier ist es dann oft schwierig, eine gerechte Lösung für alle Mitarbeiter zu finden, damit die berufstätigen Mütter in dem Sinne nicht „bevorteilt“ werden und andere PTAs ohne Kinder dann immer zwischen bzw. an Feiertagen oder Ferien arbeiten bzw. Spätdienst machen müssen.

Ob Apotheken familienfreundlich sind, variiert stark und ist abhängig von vielen Faktoren.

Niemand will einer Mutter verwehren, das kranke Kind aus der Kita zu holen, wenn sonst niemand da ist. Auch soll es möglich sein, dass Mütter pünktlich Feierabend machen bzw. Urlaub in den Ferien nehmen können. Es ist aber nicht immer möglich, hier eine optimale Lösung für alle Beteiligten zu finden.
Es ist wie auch in anderen Lebensbereichen oft ein Spagat zwischen den Anforderungen in der Apotheke und den Bedürfnissen der Arbeitnehmer. Toleranz, Verständnis, Flexibilität und vor allem Kommunikation sind hier gefragt und es müssen oftmals Kompromisse geschlossen werden. Letztlich haben aber Alle, die ich im Rahmen dieses Artikels befragt habe, die Apotheke als grundsätzlich familienfreundlich bezeichnet.

Nina Schackmann, BVpta

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