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Narben

GUT GEPFLEGT

Verletzungen, Wunden, besondere Belastungen gehen nicht spurlos an unserer Haut vorüber. Häufig bleiben Narben zurück, die als störend empfunden werden. Wie werden diese richtig gepflegt?

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Frühling und Sommer nahen, es wird wieder Haut gezeigt. Da fallen auch Narben ins Auge. Diese sind nicht nur unschön, sie können auch je nach Größe und Ausprägung jucken und schmerzen. Viele Menschen behandeln ihre Narben erst viel zu spät, in der Hoffnung, sie mögen wieder von alleine verschwinden. Der medizinische Rat, eine aktive Narbenpflege zu betreiben, kommt nur selten nach operativen Eingriffen. Umso wichtiger ist die Empfehlung von PTA und Apotheker, die häufig im Beratungsgespräch von Verletzungen, Operationen oder Verbrennungen erfahren.

Narbenbildung Narben entstehen nicht generell in Folge von Wundheilung. Entscheidend ist die Tiefe der Wunde. Nach einem Schnitt, der lediglich die Epidermis durchtrennt hat, nicht aber zur Basalmembran gelangt, ist die Haut in der Lage, sich wieder glatt zu schließen. Wird aber das Gewebe der Lederhaut mit ihren Blutgefäßen verletzt, endet die Wundheilung mit der Bildung einer Narbe. Ist das Gewebe weiträumig geschädigt, wie bei Verbrennungen oder Bisswunden, hinterlassen die Wunden häufig großflächige Narben.

Wunden die glatte Wundränder aufweisen und durch eine Naht geschlossen werden, erzeugen meistens nur kleine unauffällige Narben. Prinzipiell ist der Körper bestrebt, eine Wunde so schnell wie möglich durch Granulationsgewebe zu schließen. Dieses wird schließlich durch Kollagenfasern ersetzt, die nicht mehr verflochten, sondern parallel angeordnet sind. Das neue Narbengewebe ist ein kontrahiertes, zell- und gefäßarmes, faserreiches Gewebe mit verminderter Hautelastizität. Poren, Schweiß-, Talgdrüsen, Haarbälge und Melanozyten sind praktisch nicht mehr vorhanden. Frische Narben sind gerötet, empfindlich und leicht erhaben. Häufig empfinden die Betroffenen ein unangenehmes Jucken und Spannungsgefühl.

Ursachen für Narben Nicht nur in der Folge von Verletzungen, Verätzungen, Verbrennungen oder chirurgischen Eingriffen können Narben entstehen. Sie können auch durch entzündliche Hauterkrankungen, wie beispielsweise Akne, durch Infektionen oder eine Bindegewebsschwäche hervorgerufen werden. Aber auch die Dehnungsstreifen bei Übergewichtigen, Schwangerschaftsstreifen und Striae, die unter hochdosierter Kortisontherapie als Nebenwirkung auftreten, zählen zu den Narben. Chronische Erkrankungen, wie die Sarkoidose, können auf der Haut narbenähnliche Veränderungen auslösen.

Narbentypen Wie eine Narbe verheilt, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Je nach Hauttyp, Art der Verletzung, Infektionsgrad, Lokalisation der Wunde und dem individuellen Heilungsverlauf entwickeln sie sich sehr unterschiedlich. Fünf Typen werden aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes unterschieden:

  • Fibröse Narben sind kaum sichtbar, weder verdickt noch wulstig. Sie lassen sich kosmetisch gut abdecken und sind normalerweise nur ein kleines kosmetisches Problem.
  • Bei sklerotischen Narben ist das Gewebe unelastisch und hart.
  • Atrophe Narben liegen unter dem normalen Hautniveau und entstehen, wenn bei der Wundheilung zu wenig kollagene Ersatzfasern gebildet wurden. Diese Art der Narbe findet man oft bei Aknepatienten.
  • Hypertrophe Narben sind häufig gerötet, wulstig und erhaben. Bevorzugte Lokalisationen sind die Schultern, die Innenseiten der Extremitäten und oberhalb von Gelenken. Sie entstehen, wenn die Wunde während der Heilungsphase nicht geschont wird, sie Bewegung, Spannung oder einer Infektion ausgesetzt ist. Dadurch wird die Haut stimuliert, übermäßig stark Kollagenfasern zu produzieren, was in einem häufig schmerzenden und juckenden Gewebewulst endet. Diese Narben neigen zur Kontraktion und Verhärtung. Liegen die Hautareale über einem Gelenk, kann es sogar zu Funktionseinschränkungen kommen. Bei einem günstigen Verlauf bilden sich hypertrophe Narben nach einiger Zeit wieder langsam zurück.
  • Als Keloid wird eine Geschwulst bezeichnet, welche weit über den Rand der Wunde hinausgeht und stark wuchert. Sie entsteht bei genetischer Disposition, wenn im Zuge der Wundheilung die Fibroblasten überschießend aktiv sind. Eine spontane Rückbildung des Narbengewebes tritt im Regelfall nicht auf.

WEITERE MÖGLICHE MASSNAHMEN*
+ Kompressionsverbände, Silikonfolien
+ Laser-, Kryo- oder Chirurgische Therapie
+ Kortikoidinjektion
+ Dermabrasion

* zur Narbenbehandlung je nach konkreten Umständen und in Absprache mit Ihrem Arzt.

Prophylaxe: Ruhe und Pflege Damit keine hässlichen hypertrophen, wulstigen Narben entstehen, sollte die Wunde in Ruhe heilen können. In dieser Phase ist ein Schutz vor Reizen und dem Austrocknen erforderlich. Das Gewebe sollte weder Dehnung noch Zug ausgesetzt sein, zusätzlich ist ein ausreichender UV-Schutz der pigmentfreien Bereiche notwendig. Das Pflegen und Eincremen der Haut mit entzündungshemmenden Substanzen kann den Heilungsprozess beschleunigen und die Narbenbildung unterdrücken.

Alles Gute für Narben Ist trotzdem eine Narbe entstanden, kann spezielle Pflege sie zwar nicht zum Verschwinden bringen, aber doch unauffälliger machen. Welche Effekte sind erwünscht?

  • Verbesserung der Elastizität: Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts
  • Lockerung des Kollagengeflechts
  • Verbesserung der Hautdurchblutung.

Alle diese Effekte vereinen die Wirkstoffe in Kelofibrase® Sandoz® Creme:

  • Harnstoff bindet Feuchtigkeit und unterstützt das Abklingen von Hautreizungen.
  • Heparin lockert das Narbengewebe und wirkt beruhigend.
  • Campher fördert die Durchblutung und verbessert die Nährstoffversorgung der Haut.

Die konsequente Anwendung von kosmetischen Narbencremes, wie zum Beispiel Kelofibrase® Sandoz® Creme, fördert die Regeneration der Epidermis und beeinflusst positiv das äußere Erscheinungsbild der Narbe. Hierbei ist es wichtig, die Therapie erst zu beginnen, wenn die Wunde abgeheilt ist, also zwei bis drei Wochen nach der Operation oder der Verletzung. Bei genähten Wunden müssen die Fäden zuvor gezogen worden sein.

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Narbencremes wie Kelofibrase® Sandoz® Creme zwei Mal täglich sanft einmassiert werden. Der auflockernde Effekt wird noch verstärkt, indem man die dick eingecremte Fläche nachts mit einer Wundauflage bedeckt. Die ausgezeichnete Galenik von Kelofibrase® Sandoz® Creme macht die Anwendung sehr angenehm. Kelofibrase® Sandoz® Creme zieht schnell ein, fettet nicht und hat einen neutralen Duft.

Bereits Kinder ab einem Jahr können, ausgenommen von Gesicht und Hals, mit Kelofibrase® Sandoz® Creme behandelt werden. Durch die beschriebenen Maßnahmen kann das Narbenbild deutlich verbessert werden – ein komplettes Verschwinden ist jedoch meistens nicht möglich. Bei komplizierten oder wuchernden Narben können plastische Chirurgen durch Laser, Abrasions- und Elevationsmethoden weitere Verbesserung erreichen.

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen Sie zählen zu den Narben, auf die man gut und gerne als junge Frau verzichten kann. Gerade die Haut am Bauch wird in der Schwangerschaft auf eine harte Probe gestellt. Wenn sie nicht richtig gepflegt wird, kann die Elastizität der Haut mit der Überdehnung nicht Schritt halten. In der Folge können Striae gravidarum entstehen – eine unschöne Begleiterscheinung. Regelmäßige Pflege ab der 13. Schwangerschaftswoche mit einer Massagelotion aus Mandelöl und Tigergras (z. B. Kelofibrase ® Sandoz® Female) hält die Haut elastisch und geschmeidig. Tigergras (Centella asiatica) fördert unter anderem die Kollagensynthese. Studien haben außerdem ergeben, dass bei regelmäßiger Anwendung die Haut spürbar straffer und fester wird.

TIPPS ZUR NARBENPFLEGE
+ Regelmäßige Pflege mit einem Narbenspezifikum
+ Verzicht auf Sauna, Solarium und ausgiebige Sonnenbäder in den ersten Monaten nach Wundheilung
+ Enge, scheuernde Kleidung meiden
+ Massagen des Narbengewebes
+ Verwendung von Camouflage zur Abdeckung

Aknenarben Die Pubertät hinterlässt bei einigen Menschen kraterartige Aknenarben. Bei diesen Patienten ist in der Beratung nicht nur an die richtige Reinigung und Hautpflege zu denken, sondern auch an eine sinnvolle Narbenpflege. Mit einer Narbencreme können die verhärteten hellen Stellen von Aknenarben hervorragend gepflegt und erweicht werden. Das ausgewählte Produkt sollte nicht fettend sein, schnell einziehen und eine gute Hautverträglichkeit aufweisen.

Pflege auch bei alten Narben? Eine konsequente Pflege lohnt sich auch bei älteren Narben. Bis der erwünschte Regenerationseffekt der Haut eingetreten ist, dauert es jedoch länger. Während sich das Erscheinungsbild bei jungen Narben nach etwa sechs bis neun Monate positiv verändern kann, sollten ältere Narben über einen längeren Zeitraum konsequent mehrmals täglich mit einer Narbencreme einmassiert werden. Durch die regelmäßige Anwendung wird das Narbengewebe elastischer und unauffälliger.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/12 ab Seite 52.

Dr. Katja Renner, Apothekerin

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