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Schüßler-Salze

GESTÖRTE SICHT

Entzündete und trockene Augen haben verschiedene Ursachen. Dr. Schüßler ist vielen dieser Ursachen therapeutisch mit seinen Salzen wirkungsvoll begegnet und empfiehlt das passende zu jedem Erscheinungsbild.

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Betrachten wir die Konjunktivitis aus ophthalmologischer Sicht, so haben wir hier vier Hauptursachen, die in Frage kommen: 1. Die mechanische Reizung durch Fremdkörpereinfluss oder Verletzung; 2. die bakterielle oder virale Ursache; 3. die thermische (Kälte/Wärme) oder 4. die toxische Ursache. Für Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler besaß die Ursache keine Relevanz, ihm ging es um das Erscheinungsbild der gereizten und entzündeten Bindehäute und Augen. Und danach wählte er seine Salze aus.

Hochakute Erscheinung Je akuter sich die Entzündung am Auge zeigte, desto mehr spricht dies für die „biochemische Feuerwehr“, die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 (1. Entzündungsstadium). Egal, ob durch Säuren oder Dämpfe (dann zuerst die Augen gründlich spülen), durch Kälte oder Hitze oder einer Verletzung, die Nr. 3 ist das Salz der Wahl. Unterstützend empfehle ich auf die Augenlider dünn das Gel Nr. 3 aufzutragen (nicht ins Auge bringen!). Die Tabletten sollte Ihr Kunde möglichst viertelstündlich im Mund zergehen lassen – bis zur Besserung der Beschwerden. Auch Augentrosttropfen in Ein-Dosen-Ophtiolen unterstützen die Behandlung hilfreich.

Weißliche Absonderung Sind weißliche, schleimige Sekrete an den Lidern und im Auge auffällig, kommt die Nr. 4 Kalium chloratum D6 zum Einsatz. Dieses Salz kann auch mit der Nr. 3, weil die Übergänge oft fließend sind, kombiniert werden. Ebenso wird es empfohlen, wenn zum Beispiel am ersten Tag Ferrum phosphoricum eingenommen wurde, die Beschwerden sich aber nicht vollständig gebessert haben. Generell besteht auch die Möglichkeit, die Nummern 3 und 4 im Wechsel zu geben.

Gelbliche Absonderung Diese zeigt uns, dass eine Chronizität der Beschwerden eingetreten ist – der Heilprozess ist ins Stocken gekommen. In diesem Fall sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Ergänzend kann die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 gegeben werden. Sollten die Absonderungen eher aussehen wie Honig, passt die Nr. 9 Natrium sulfuricum. Und wenn sie mehr grünlich-gelblich aussehen – auch hier sollte der Arzt draufschauen – wäre die Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 die richtige Entscheidung zur Ergänzung der Therapie des Arztes.

Alternativen Auch bei den Ergänzungsmitteln haben wir Salze, die bei Entzündungen eingesetzt werden. Dazu zählen die Nr. 13 Kalium arsenicosum D6 (trockene Augenbindehautentzündung mit Sandkorngefühl, Ödeme der Augen), die Nr. 17 Manganum sulfuricum D6 (gerötete und geschwollene Augen, Sehschwäche, Funkensehen, entzündete Lider) und die Nr. 21 Zincum chloratum D6 (generell bei Augenentzündungen).

Trockenheit Anders sieht es bei trockenen Augen aus. Hier handelt es sich nach Dr. Schüßler um eine Störung des Flüssigkeitshaushaltes, die Durchfeuchtung der Augen- und Augenbindehäute ist gestört. Heute wissen wir, dass dies verschiedene Ursachen haben kann, wie Autoimmunerkrankungen (Sjögren-Syndrom), Intoleranzen und Allergien oder zum Beispiel hormonelle Einflüsse. Im letzteren Fall fehlt das Estriol – das Hormon, das die Schleimhäute feucht hält. Klarheit kann aus meiner Erfahrung heraus nur ein Hormon-Speicheltest bringen – bei Blutuntersuchungen sind die Estriol-Werte meistens im Normbereich, das hängt damit zusammen, dass bei Blutuntersuchungen nicht die aktiven (freien) Steroidhormone gemessen werden können.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/2020 auf Seite 88.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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