Forscher haben einen neuen Bluttest entwickelt, der eine korrekte Diagnose bei Fibromyalgie vereinfachen können. © Gab13 / iStock / Getty Images Plus

Fibromyalgie | Bluttest

FIBROMYALGIE: NEUER ANSATZ ENTWICKELT

Die Diagnose des Fibromyalgie-Syndroms zu stellen, ist schwierig. Bislang wird sie lediglich aufgrund der Anamnese und dem Ausschluss von anderen Krankheiten gestellt. Ein neuer Bluttest könnte eine korrekte Diagnose vereinfachen.

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Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, Erschöpfung und Schlafstörungen – die Symptome einer Fibromyalgie sind vielseitig, eine genaue Diagnose schwierig. Daher wäre es von großer Wichtigkeit, Biomarker oder einen metabolischen Fingerabdruck zu identifizieren, welche die Erkrankung eindeutig belegen.

Ein Forscherteam um Kevin Hackshaw von der Ohio State University in Columbus haben hierfür Blutproben von 50 Patienten , die an Fibromyalgie erkrankt sind, 29 Probanden mit Rheumatoider Arthritis, 19 mit Osteoarthritis und 23 mit Lupus erythematodes untersucht. Um die Blutproben der chronischen Schmerzpatienten genau untersuchen zu können, verwendeten die Forscher die Infrarot-Spektroskopie, die das Energielevel von Molekülen bestimmt. Den Forschern ist es gelungen, anhand von einem Anteil der Patienten für jedes dieser vier Krankheitsbilder ein charakteristisches Grundmuster zu erstellen. Diesen Fingerabdruck nutzen die Wissenschaftler, um die verbliebenen Patienten ihren jeweiligen Diagnosen zuzuordnen, was korrekt gelang. Bei den Fingerprints der Fibromyalgie-Patienten konnte man zudem zusätzlich noch das Ausmaß der Symptome erkennen.

„Diese ersten Ergebnisse sind erstaunlich“, so Seniorautor Professor Dr. Luis Rodriguez-Saona in einer Mitteilung der Universität. Auf Grundlage dieser Ergebnisse planen die Forscher nun die Erkenntnisse an einer größeren Patientengruppe von 150 bis 200 Personen pro Diagnose zu reproduzieren. Das Ziel der Forscher ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Test für den klinischen Einsatz zu entwickeln. Des Weiteren könnten die Fingerprints zum Einsatz kommen, so vermuten es die Forscher, um charakteristische Moleküle zu identifizieren, die in der Pathophysiologie von Erkrankungen eine Rolle spielen und daher als Biomarker oder als Target für Therapeutika genutzt werden könnten.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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