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Extremsportarten

DIE GROSSE VERSUCHUNG

Schwimmen, Radfahren und Laufen – Triathlon wird seit Jahren immer populärer, vor allem in Deutschland. Wem die normale Distanz nicht reicht, kann sich am Saisonhöhepunkt beim Ironman auf Hawaii noch einmal richtig auspowern.

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Die Auswahl an Sportarten, vor allem an außergewöhnlichen Bewegungen, wird immer vielfältiger und man hat sprichwörtlich die Qual der Wahl. Der Triathlon hat sich über die Jahre zu einer ansehnlichen Sportart gemausert - man kann sagen: Triathlon boomt. Immer mehr Menschen stellen sich der Herausforderung, einmal im Leben einen Triathlon zu absolvieren. Die Zahlen sprechen für sich. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der in der Deutschen Triathlon Union registrierten Sportler verdoppelt. Dieser Extremsport ist mittlerweile sogar so beliebt, dass er als echter Konkurrent zum Marathon und auch zum Halbmarathon wahrgenommen wird.

Intensive VorbereitungWer selbst eine oder auch gleich mehrere Sportarten aktiv betreibt, weiß, welcher Zeitaufwand dahintersteht. Bei diesem extremen Ausdauersport sind es sogar gleich drei Disziplinen, die man trainieren und unter einen Hut bekommen muss. Keine leichte Hürde, denn es gibt da ja auch noch Beruf, Familie und Freizeit. Aber hat man die Anfänge erst einmal hinter sich, wird man schnell feststellen, dass diese Kombination der Disziplinen vielfältige Bewegungsabläufe und Muskeln trainiert und einen bis an seine Leistungsgrenzen bringen kann. Deshalb ist es enorm wichtig, dass man einen straffen Trainingsplan befolgt und innerhalb einer Trainingswoche alle drei Disziplinen trainiert.

Und da kommt auch schon das nächste Problem auf einen zugerollt, denn man muss sich geeignete Lauf- und Radstrecken suchen. Schwierig wird es aber vor allem beim Schwimmtraining. Hat man ein geeignetes a a Schwimmbad gefunden, ist es oft überfüllt und man kann das Training nicht ohne Unterbrechung durchführen. Hier ist guter Rat teuer. Die Mitgliedschaft in einem Schwimmverein hat sich allerdings schon für so manchen Triathleten als Glücksgriff erwiesen.

Triathlon Distanzen

Volkstriahlon (500 m bzw. 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen)
Sprintdistanz (auf Leistung/Zeit: 500 m bzw. 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen)
Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen)
Mitteldistanz (2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen)
Half-Ironman (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen)
Ironman bzw. Langdistanz (3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen)

Zurück zu den Anfängen Bereits in den 1920er Jahren wurden in Frankreich Wettkämpfe unter dem Namen „Les Trois Sports“ durchgeführt. Damals wie heute beinhaltete die Sportart die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen, die nach dem Prinzip der durchlaufenden Uhr gemessen wurden. Der erste Triathlon-Wettkampf wurde 1974 in San Diego in Kalifornien über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und über zehn Kilometer Laufen ausgetragen. Berühmt wurde allerdings Hawaii, denn hier wurde erstmals 1978 ein Ironman durchgeführt, so wie wir ihn heute kennen.

Hier wurden die Ausdauerwettbewerbe Waikiki Rough Water, Around-Oahu-Radrennen und Honolulu-Marathon kombiniert. Die damaligen Distanzen von 3,6 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen haben bis heute Bestand, weltweit. Eine winzige Kleinigkeit ist jedoch besonders am Ironman auf Hawaii. Hier findet jährlich im Oktober die Weltmeisterschaft über die lange Distanz statt. Wenn man sich die Kilometer anschaut, ist diese Sportart schon mehr etwas für Menschen, die den Nervenkitzel lieben.

Mal so kurz nebenbei ist eine solche Herausforderung an den eigenen Körper nicht zu bewältigen. Um dieses Sportarten-Trio auch für die breite Masse interessant zu machen, hat sich der Triathlon in den vergangenen Jahren gewandelt und wird immer mehr zum Volkssport. Vor allem die kürzeren Distanzen, der sogenannte „Jedermann-Triathlon“, also 500 Meter beziehungsweise 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen erfreut sich großer Beliebtheit.

Sieger des Ironman

2017 Patrick Lange, Deutschland
2016 Jan Frodeno, Deutschland
2015 Jan Frodeno, Deutschland
2014 Sebastian Kienle, Deutschland
2013 Frederik Van Lierde, Belgien
2012 Peter Jacobs, Australien
2011 Craig Alexander, Australien
2010 Chris McCormack, Australien

Der Schuh macht‘s Bei drei einzelnen Disziplinen kommt schon einiges an Ausrüstung und dann natürlich auch an Kosten zusammen. Wichtig sind vor allem die richtigen Laufschuhe, die sich bei intensivem Training gern schnell abnutzen. Spart man an den Schuhen, kann das auch Folgen für das Training der anderen Disziplinen haben. Denn läuft man sich Blasen oder der Schuh passt nicht richtig, kann das zu unnötigen Blessuren und somit zum Trainingsausfall führen. Für das Trainieren im offenen und auch meist kalten Gewässer ist es sinnvoll, sich einen Neoprenanzug anzuschaffen.

Durch den Anzug verbessert sich die Lage im Wasser und der Sportler hat deutlich mehr Auftrieb. Allein dadurch können sich die Schwimmzeiten verbessern. Zu guter Letzt benötigt man noch ein gutes Rennrad, um auch beim Pedale treten mit der Konkurrenz mithalten zu können. Bei der Wahl der Kleidung sollte man darauf achten, dass es sich um atmungsaktive und vor allem schnell trocknende Kunstfasern handelt. Denn man möchte ja schließlich nicht nass auf dem Fahrrad sitzen.

Zudem benötigt man noch eine gute Schwimmbrille, um auch in den dichtesten Gewässern den Durchblick zu behalten und zum eigenen Schutz einen Fahrradhelm. Als ungefährlich sollte man diese Extremsportart nicht einstufen, denn gerade für Anfänger und Untrainierte kann ein Wettkampf schon einmal brenzlig werden. Vor allem das oftmals kalte Wasser macht den Sportlern Probleme und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Man sollte sich nicht überschätzen, regelmäßig sein Training abrufen und auf seine Gesundheit achten.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/17 ab Seite 78.

Nadine Hofmann, Redaktion

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