© PicturePartners / iStock / Getty Images
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Tipps zur Krebsvorsorge

BITTE VORSORGEN!

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen – jede achte Frau erkrankt einmal im Leben daran. Dank besserer Therapien und Vorsorgemaßnahmen haben Betroffene meist gute Überlebenschancen.

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Angelina Jolie schockierte die Öffentlichkeit mit einer besonderen Form der Brustkrebsprävention: Sie ließ sich ihre Brüste amputieren, da sie Trägerin eines Risikogens ist. Frauen, in deren Familien vermehrt Mammakarzinome auftreten, können durch einen Test feststellen, ob bei ihnen auch die verantwortliche Genmutation vorliegt. Generell gilt die Erkrankungsgefahr als verdoppelt, wenn Mutter, Schwester oder Tochter betroffen sind. Haben zwei Verwandte ein Mammakarzinom, vervierfacht sich die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus steigt das Brustkrebsrisiko mit dem Lebensalter an, aber auch der Lebensstil sowie der hormonelle Status spielen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Mögliche Hinweise auf Brustkrebs sind Knoten, Verhärtungen, Rötungen, eingezogene Brustwarzen, Hautveränderungen oder blutige Absonderungen aus der Brustwarze.

Die Selbstuntersuchung der Brust durch Abtasten kann in Kursen erlernt werden und trägt wesentlich zum frühzeitigen Entdecken von Karzinomen bei. Es sollte ab dem 30. Lebensjahr regelmäßig durchgeführt werden.

Selbstuntersuchung der Brust Es ist ratsam, dass Frauen ihre Brüste regelmäßig abtasten, um auf Veränderungen im Brustdrüsengewebe aufmerksam zu werden. Dafür sollten sie stets den gleichen Zeitpunkt während des Zyklus wählen, am besten zwischen dem dritten und siebten Tag nach Einsetzen der Menstruation. Neben der Selbstuntersuchung ist es empfehlenswert, sich der gynäkologischen Tastuntersuchung zu unterziehen – die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Mehr als Tasten In Deutschland haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografie, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird.

Dabei werden die Brüste mit Hilfe von Röntgenstrahlen auf Gewebeveränderungen kontrolliert, um Karzinome möglichst in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Vor allem jüngere Frauen haben ein wesentlich dichteres und drüsenreicheres Brustgewebe als ältere. Die radiologische Dichte der Brust ist das Verhältnis von Milchdrüsen und Milchgängen zum Fettgewebe. Frauen mit einer hohen Brustdichte haben ein größeres Risiko für Intervallkarzinome, also schnell wachsende Tumore, die im Zeitraum zwischen zwei Mammografien entstehen. Außerdem gilt: Je drüsenhaltiger die Brust, desto unzuverlässiger ist das Untersuchungsverfahren. Experten empfehlen daher bei Frauen mit einem dichten Brustgewebe ein Ultraschall-Screening.

Durch die Sonographie werden auch Tumore im dichten Gewebe dargestellt, die der Arzt in der Röntgenuntersuchung möglicherweise übersieht. Die Ultraschalluntersuchung findet im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen keine Berücksichtigung, sodass Gynäkologen diese als IGel-Leistung für einen Preis zwischen 35 und 75 Euro anbieten. Kritik an der Röntgenuntersuchung Die Mammografie gewährleistet nicht, dass Brustkrebs sicher entdeckt wird. Außerdem erhalten einige Frauen infolge des Screenings unter Umständen eine falsche Diagnose, die sich nach Wochen voller Sorge als falsch herausstellt. Kritik gibt es auch aufgrund von sogenannten Überdiagnosen, bei denen der Krebs operiert oder bestrahlt wird, obwohl er Betroffenen zu Lebzeiten nie Probleme gemacht hätte. Trotz kontroverser Meinungen sind sich Fachleute dennoch einig, dass die Nutzen der Früherkennungsuntersuchung klar überwiegen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/19 ab Seite 106.

Martina Görz, PTA, Psychologin und Fachjournalistin

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