© Botanischer Garten Oldenburg

Schon mal da gewesen?

ARZNEIPFLANZENGARTEN IN OLDENBURG

Nahe der Innenstadt liegt der Botanische Garten der Carl von Ossietzky Universität. Jeder, der dieses Areal betritt, soll mit neuem Wissen über Biologie, Pflanzen und deren Anwendungen wieder herauskommen.

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Auf einer Gesamtfläche von 3,7 Hektar und in zwei Schaugewächshäusern über den tropischen Regenwald und Trockengebiete wird ein breiter Ausschnitt aus der Welt der Pflanzen gezeigt. Ein für botanische Gärten ungewöhnliches Flair verbreiten dort viele gehaltene Tierarten, die besonders bei kleinen Gartenbesuchern beliebt sind. Dazu zählen beispielsweise freilaufende Störche, Großeulen und eine Pfauenfamilie.

Bei seiner Gründung vor 130 Jahren diente der Garten der Ausbildung von zukünftigen Lehrern. Neben seiner Rolle als Forschungseinrichtung der Universität, hat er diesen Bildungsauftrag bis heute beibehalten und verwirklicht das mit einer ungewöhnlich reichhaltigen Beschilderung, diversen Themenführungen und einer Grünen Schule als außerschulischen Lernort für Schulklassen.

Der Herr der Ringe Der Garten gliedert sich in verschiedene Bereiche, die unter anderem Nutzpflanzen, das Mittelmeer, ein Hochmoor, Gewächse aus aller Welt und ein artenreiches Alpinum beinhalten. Schön versteckt ist auch ein Hobbit-Haus zu entdecken, vor dem man die Pflanzenwelt des Auenlands und von Mittelerde studieren kann. Diverse Kunstwerke, Ruhebänke, und ein Duftgarten laden zum Verweilen ein.

Der Arzneipflanzengarten mit mehr als 400 gezeigten Arten ist ungewöhnlich groß und eine der Hauptattraktionen. Die Pflanzen stehen in einer blumenförmigen Anlage nach chemischen Inhaltsstoffen sortiert. Auf der Beschilderung sind neben den üblichen Angaben über Drogenname, Inhaltsstoffe und häufige Anwendungsgebiete auch die Empfehlungen der ehemaligen Kommission E des Bundesgesundheitsministeriums angegeben.

Kontakt
Botanischer Garten der Carl von Ossietzky Universität, Philosophenweg 39, 26121 Oldenburg
Tel.: 04 41/77 76 54, E-Mail: bot.garten@uni-oldenburg.de, Internet: www.uni-oldenburg.de/botgarten/, Öffnungszeiten: Mai bis August 8 bis 20 Uhr

So staunen auch fachkundige Besucher immer wieder, wie viele traditionelle Arzneipflanzen keine wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit besitzen. Bei dieser Erkenntnis muss man aber im Botanischen Garten nicht stehen bleiben.

Im Pharmaziegarten wird in einem großen Beet an circa 60 Arten im Detail gezeigt, wie sich aus mittelalterlichen Symbolpflanzen, beispielsweise solchen, die der Gottesmutter Maria zugeordnet wurden, und aus sogenannten Signaturpflanzen, also jenen, die nur scheinbar Hinweise auf ihre Wirksamkeit in ihrer Gestalt tragen, eine Erfahrungsheilkunde herausbildete, die erst im 20. Jahrhundert von moderner phytopharmakologischer Forschung abgelöst wurde.

Der besondere Tipp Wer den Garten möglichst früh am Vormittag besucht, kann dort ungewöhnliche Hörerlebnisse haben. Besonders gut und laut ist zu dieser Tageszeit das Konzert der freilebenden Pfeilgiftfrösche im Tropenhaus zu hören – und auch die lachenden Hänse, eine Vogelart aus Australien, machen dann ihrem Namen alle Ehre.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/14 auf Seite 115.

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