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AKUTER HUSTEN

Die aktualisierte Leitlinie der DGP empfiehlt zur Selbstmedikation bei akutem Husten Ambroxol als evidenzbasiertes Therapeutikum.

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Leitlinienempfehlung – Akuter Husten zählt zu den häufigsten Begleitsymptomen einer Erkältung und ist damit ein zentrales Thema im Beratungsalltag. Bei der Entscheidung, welche Hustenmittel empfohlen werden können, helfen fachärztliche Leitlinien. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten (DGP) wurde dieses Jahr aktualisiert. Neu ist dabei die Einbeziehung der Dauer des Hustens, denn diese spielt für die Therapie eine wichtige Rolle. Der Husten wird demnach als akut beziehungsweise subakut eingestuft, wenn er zwei bezie- hungsweise drei bis acht Wochen anhält.

Danach wird er als chronisch klassifiziert. Außerdem führte die eindeutige Studienlage zu einer Aufnahme der Empfehlung von Ambroxol bei akutem Erkältungshusten. „Bei der Behandlung von akuten Atemwegserkrankungen, wie einer akuten Bronchitis oder im Rahmen eines grippalen Infekts wird eine symptomorientierte Therapie empfohlen mit der Zielsetzung, die Erkrankungsdauer und die Intensität der Erkältungssymptome zu verringern. Ambroxol konnte hierbei eine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen, sodass dieser Wirkstoff nun in die Empfehlungen der aktualisierten Hustenleitlinie integriert wurde.“, so Dr. med. Peter Kardos, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde am Lungenzentrum Maingau und federführender Autor der Leitlinie.

Ambroxol bekämpft den Husten bereits seit 40 Jahren auf verschiedene Art und Weise. So wirkt es gleich gegen erste Hustenirritationen wie einem Kratzen im Hals und beruhigt somit den Hustenreiz. Ambroxol hilft, den Schleim zu verflüssigen und abzutransportieren und schützt darüber hinaus vor der Bildung von neuem Schleim. Dadurch wird die mukoziliäre Clearance unterstützt. Dabei wirkt es Tag und Nacht, wie eine aktuelle Datenerhebung in Apotheken zeigte. 82,1 Prozent der Anwender gaben an, dass sich die Hustenfrequenz tagsüber nach der Behandlung mit Ambroxol verbesserte. Für die Nacht empfanden dies 84,4 Prozent. Aber Ambroxol kann noch mehr: Es verfügt beispielsweise über antioxidative und antientzündliche Effekte.

Neben Ambroxol wurden auch mehrere Phytopharmaka und Dextromethorphan als Therapieempfehlung neu in die fachärztliche Leitlinie integriert. Zudem betont die Leitlinie, dass Antibiotika in der Behandlung ansonsten gesunder Personen mit einem viralen Erkältungsinfekt nicht indiziert und zur Diagnose die Erhebung der Anamnese und eine körperliche Untersuchung ausreichend sind. Nur bei Vorhandsein von Alarmzeichen wie beispielsweise Dyspnoe, Hämoptoe oder hohem Fieber sowie bei multimorbiden, immunsupprimierten und älteren Patienten sind weiterführende Untersuchungen erforderlich.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/2020 ab Seite 131.

Quelle
Pressegespräch „Aus aktuellem Anlass. Update 2.0: Leitliniengerechte Hustentherapie“, 22. Oktober 2019 in Hamburg. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

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