eine weiße Maus im Laufrad© Mary Swift / iStock / Getty Images Plus
Eine Maus im Laufrad - zu welcher Zeit am Tag schmilzt das meiste Fett bei ihr?

Zirkadianer Rhythmus

BEWEGUNG AM MORGEN LÄSST DIE PFUNDE SCHMELZEN

Zu bestimmten Tageszeiten verbrennen wir unsere Fettdepots besonders gut. Zu diesem möglichen Schluss kamen Forscher, nachdem sie Mäuse im Dienste der Wissenschaft ins Laufrad schickten. Die verloren besonders am späten Vormittag viel Gewicht.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm – so oder so ähnlich könnte man sich aus dem Schatz der Volksweisheiten bedienen. Vielleicht haben das ja auch die Wissenschaftler vom Karolinska-Institut in Schweden getan, als sie die negativen Auswirkungen eines erhöhten BMI untersuchten: Ein Übermaß an Körperfett ist unter anderem mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen verknüpft.

Als einziges natürliches Heilmittel ist eine reduzierte Nahrungsaufnahme vonnöten – und körperliche Aktivität. Die hilft, problematische Fettpolster abzubauen: So sollen in den Fettzellen bestimmte Programme aktiviert werden, die zum Abbau der Depots führen. (Es ist also nicht nur der erhöhte Energieverbrauch und Muskelaufbau schuld an den purzelnden Kilos.)

Aus früheren Studien war schon bekannt, dass die Tageszeit beim Training eine Rolle spielt. Das liegt daran, dass das biologische Uhren-System im Rahmen des 24-Stunden Tag-und-Nacht-Zyklus bestimmte Gene unterschiedlich reguliert. So gibt es bereits Hinweise darauf, dass sich Störungen dieses Systems etwa durch Schichtarbeit ungünstig auf den Stoffwechsel des Menschen auswirken.

Wann ist der Effekt am größten?

Das schwedisch-dänische Forscherteam ließ die Nager während unterschiedlicher Tageszeiten im Laufrad eine Stunde trainieren: Einige rannten dabei in ihrer frühen aktiven Phase und andere kurz vor ihrer typischen Ruhephase. Auf den Menschen übertragen, würde das bedeuten: Die einen trainierten am Morgen, die anderen am späten Abend.

Nach der körperlichen Aktivität (der Mäuse) untersuchten die Wissenschaftler dann verschiedene Marker bei den Versuchstieren und klärten dabei, welche Gene im Spiel waren.

Nach dem frühen Training waren bestimmte Fettsäuren im Blut vermehrt zu finden, die auf einen erhöhten Stoffwechsel schließen ließen. Bei den späten Sportlern war das hingegen nicht der Fall – dort waren Genexpressionen ohne besondere Aktivitäten im Fettgewebe nachweisbar. Übrigens wurden die Ergebnisse dabei nicht von der Ernährung beeinflusst, die blieb ohne Auswirkungen.

Nützliche Information für Menschen mit Übergewicht

Heraus kam also: Bei Mäusen ist die physiologische Reaktion auf körperliche Bestätigung tageszeitabhängig und wird möglicherweise von der zirkadianen Uhr gesteuert. Seniorautorin Juleen Zierath erklärt das so: „Bewegung am späten Morgen könnte den Stoffwechsel und die Fettverbrennung effektiver ankurbeln als am späten Abend. Wenn dies tatsächlich zutrifft, könnte diese Information also für Menschen mit Übergewicht nützlich sein.“

Natürlich ist da noch ein bisschen mehr Forschung nötig, denn so ohne weiteres lassen sich die Resultate der Mäusestudie nicht auf Menschen übertragen – obwohl die kleinen Nager uns physiologisch erstaunlich ähneln.

Quelle: wissenschaft.de

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