Eine Biene im Anflug auf eine Blüte
Nektarreiche Blüten ziehen Bienen auf ihrer Sammel-Tour an. © SusanneSchulz / iStock / Getty Images Plus

Good News der Woche | Insektensterben

WIE HANF DIE BIENE RETTEN KÖNNTE

Die honigproduzierenden Insekten scheinen auf Hanf zu fliegen – eine Studie der Cornell University in New York konnte zeigen, dass der Anbau von Nutzhanf nicht nur für den Menschen von Vorteil ist, sondern auch gegen das Bienensterben eingesetzt werden könnte.

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Das könnte vor allem in Gebieten mit hohem Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen von Vorteil sein. Denn in den Zeiten, in denen Korn und Mais reifen, finden Bienen teilweise über kilometerweit keine nektarreichen Blüten. Jetzt vermehrt sich Hanf zwar via Windbestäubung, ist also nicht auf Insekten zur Bestäubung angewiesen und produziert folglich auch keinen Nektar, um die Tiere anzulocken, doch haben sie einen anderen Vorteil. Sie verfügen nämlich über zahlreiche Pollen – und zwar von Juli bis September. Einer Zeit, in der Bienen auf dem Land häufig nicht viel Blühendes finden.

An dieser Stelle möchten wir künftig jede Woche eine neue Good News vorstellen. Oft schockieren uns Nachrichten, Negatives erhält mehr Aufmerksamkeit als Schönes. Das erweckt bei vielen den Eindruck, die Welt sei nur schlecht und kein schöner Ort – teilweise wird die Weltlage dadurch düsterer eingeschätzt als sie eigentlich ist. Doch täglich passieren positive Dinge, kleine wie große Hoffnungsschimmer, von denen wir ab sofort berichten wollen. Sie wollen noch mehr gute Nachrichten lesen? Dann lesen Sie hier weiter.

Die Forscher konnten insgesamt 16 Bienenarten identifizieren, die von der Pollenfülle angelockt wurden. Je höher und dichter das Pflanzenwachstum, umso mehr Bienen und Bienenarten tummelten sich im Hanf-Feld. Bedenkt man, wie wichtig die gelb-schwarzen Bestäuber für viele für den Menschen wichtige Nutzpflanzen wie etwa Gurken, Tomaten oder Obstbäume sind, sollte der Schutz und die Aufrechterhaltung der Bienen-Vielfalt noch weiter in den Fokus gerückt werden. Doch Düngermittel, die Zerstörung ihres Lebensraumes, die flächenmäßig zunehmende Kultivierung mit Monokulturen und der Klimawandel führten bereits jetzt dazu, dass fast jede zehnte Wildbienenart in Europa vom Aussterben bedroht ist.

Daher empfehlen die Forscher in ihrer Publikation im Fachmagazin „Environmental Entomology“, die Vorteile von Hanf für die Insekten-, im speziellen die Bienenwelt, zu berücksichtigen und sowohl auf politischer Ebene als auch von Landschaftsplaner*innen in Diskussion zu stellen.

Farina Haase,
Apothekerin/Online-Redaktion

Quelle: https://ze.tt/dass-bienen-cannabis-moegen-koennte-ihre-rettung-sein/  

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