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Homöopathie

UNRUHIGE NÄCHTE

Schlafstörungen sind weit verbreitet und werden gerne mit Arzneimitteln behandelt, die zur Gewöhnung führen. Die Homöopathie ist ein guter Weg, um ohne die Gefahr der Abhängigkeit über die Selbstregulation wieder in die Balance zu kommen.

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Generell gilt natürlich als erste Empfehlung immer, auf die Schlafhygiene zu achten. Also zum Beispiel abends kein schweres Essen zu sich zu nehmen, kein übermäßiger Alkoholgenuss und vor dem Schlafen nichts Aufregendes zu lesen oder im Fernsehen anzuschauen. Dazu gehört auch ein angenehm temperiertes, nicht zu warmes Schlafzimmer, das man abdunkeln kann und in dem es ruhig ist.

Nervosität und Stress Passiflora incarnata D12 wirkt bei Schlaflosigkeit als Folge von geistiger oder körperlicher Überanstrengung. Sie können es auch empfehlen, wenn Stress die Ursache ist. Ebenso führt Avena sativa D12 bei nervöser Erschöpfung zum Schlaf. Es ist vor allem nach erschöpfenden Krankheiten geeignet, wenn man aus der Bahn geraten ist. Cocculus D6 ist das Mittel bei langanhaltendem Schlafmangel, der bedingt sein kann durch Schichtarbeit, Nachtwache oder Zeitverschiebung.

Typisch ist, dass man schwer einschläft und immer wieder aufwacht. Tagsüber ist man todmüde, gähnt ständig und fühlt sich schwindelig und übel. Besonders geeignet ist das Mittel für Personal in Wechselschicht. Coffea D12 kann helfen, wenn man schlaflos im Bett liegt und sich fühlt, als hätte man literweise Kaffee getrunken. Man kann nicht abschalten, ist überreizt, die Gedanken rasen durch den Kopf. Das kann durch freudige oder belastende Ereignisse bedingt sein. Auch Herzrasen und Schweißausbrüche können auftreten.

Was bei welchen Schlafstörungen?  
+ Passiflora D12 bei Erschöpfung durch Überanstrengung
+ Avena sativa D12 bei nervöser Erschöpfung
+ Cocculus D6 bei Schichtarbeit, Jetlag
+ Coffea D12 bei Überreiztheit, Herzrasen
+ Nux Vomica D30 für Workaholics
+ Argentum nitricum D12 vor Prüfungen
+ Zincum metallicum D6 bei Restless legs
+ Arsenicum album D12 für ängstliche Sorgen, nicht allein sein können
+ Aconitum D30 bei Angst bis zur Panik, Alpträume

Große Unruhe Nux vomica D30 ist dann geeignet, wenn eine gehetzte Lebensweise dahintersteckt. Man ist dann leicht reizbar und ungeduldig, neigt zu übermäßigem Genuss von starkem Kaffee, Alkohol und Nikotin und man ernährt sich unregelmäßig und ungesund. Es können auch Krämpfe und Magenschmerzen nach dem Essen auftreten. Charakteristisch ist auch, dass Betroffene spät ins Bett gehen, dort nicht abschalten und einschlafen können.

Morgens wachen sie übellaunig auf. Argentum nitricum D12 eignet sich besonders bei Angst vor bevorstehenden Prüfungen, einem Vorstellungsgespräch oder bei Reisefieber. Häufig hat man dann Durchfall und fühlt sich gehetzt. Bettwärme verschlimmert die Symptome sogar noch. Zincum Metallicum D6 hilft Menschen, die müde, erschöpft und abgeschlagen sind. Sie sind tagsüber müde, können nachts aber nicht schlafen.

Sie sind überempfindlich gegen Geräusche, sind oft mürrisch und bedrückt. Typisch sind unruhige Beine in der Nacht, die Betroffene nicht zur Ruhe kommen lassen. Arsenicum album D12 nutzt bei großer Erschöpfung, die mit innerer Unruhe verbunden ist.

Hier stehen sorgenvolle Gedanken und Angst um die Gesundheit im Vordergrund und man will nicht alleine sein. Man friert nachts und Wärme bessert den Zustand. Aconitum D30 hilft bei Angst mit Herzklopfen und Atembeklemmung. Das kann bis zur Panik gehen. Ihre Kunden berichten vielleicht sogar von Alpträumen, die sie im Schlaf hochschrecken lassen, weil sie meinen gleich sterben zu müssen.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 04/2022 auf Seite 24.

Helen Blaschke, Apothekerin und Heilpraktikerin

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