Frau putzt Nase © Tom Merton / OJO Images / Getty Images
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Schüßler Salze

SEKRETFLUSS VON VORTEIL

Nasen- und Nasennebenhöhlenerkrankungen belasten vor allem in den Wintermonaten viele Menschen und können sehr schmerzhaft sein. Mit Schüßler-Salzen wird oft in kurzer Zeit Beschwerdefreiheit erzielt.

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Ich erinnere mich an eine 58-jährige Patientin, die mit einer chronischen Sinusitis in die Praxis kam. Sie klagte darüber, dass ihre Stirnhöhlen vor allem im Winter so empfindlich seien, dass sie bei kalter und nasskalter Witterung nicht nach draußen gehen könne. Die Kopfschmerzen seien so heftig, sagte sie, dass sie es vorziehe, wenn überhaupt nur mit einem dicken Schal umhüllt heraus zu gehen, um die Beschwerden etwas einzuschränken. Seit über 20 Jahren leide sie daran, alle bisherigen Therapien hätten nichts gebracht.

Unangenehme Heilreaktion Aufgrund der Chronizität der Beschwerden verordnete ich das Schüßler-Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6, viermal zwei Tabletten im Mund zergehen lassen. Innerhalb von 14 Tagen kam es zu starken Ausscheidungsreaktionen über die Nase: Heftiger gelblich-grüner Sekretfluss, der fast eine Woche lang anhielt. Das war zwar sehr belastend für die Patientin, gleichzeitig freute sie sich, dass eine Reaktion eintrat und sich das Druckgefühl im Stirnhöhlenbereich verringerte.

Mehrere Salze Bei Rhinitis und Rhinosinusitis kommen verschiedene Salze in Betracht. Handelt es sich um einen wässrigen Fließschnupfen (Rhinitis exsudativa), ist die Nr. 8 Natrium chloratum D6 das Salz der Wahl. Eine höhere Dosierung zu Beginn der Beschwerden (z. B. viertelstündlich eine Tablette) ist empfehlenswert. Bei Stockschnupfen (Rhinitis vasomotorica et hyperplastica) mit weißlichem Sekret kommt die Nr. 4 Kalium chloratum D6 zum Einsatz – drei- bis sechsmal täglich ein bis zwei Tabletten. Natürlich ist die Auswahl der Salze auch nach den Entzündungsstadien möglich und hilfreich (Nr. 3, Nr. 4, Nr. 6).

Entzündungsstadien Klagen Ihre Kunden über akut beginnende Beschwerden, empfehlen Sie bitte das Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, anfangs viertelstündlich eine Tablette (für zwei Stunden). Schildern Ihnen die Kunden die Symptome der „verstopften Nase“, haben wir das zweite Entzündungsstadien vorliegen – also das Salz Nr. 4 Kalium chloratum D6. Und bei der chronischen Form wie bei der oben geschilderten Patientin kommt natürlich das Salz für das dritte Entzündungsstadium in Betracht: Nr. 6 Kalium sulfuricum D6. Dadurch wird der heilende Sekretfluss angeregt, was letztendlich zur Ausheilung führt.

Weitere Salze Bei rezidivierenden Entzündungen hilft auch die Nr. 11 Silicea D12; ebenso kann bei chronischen Beschwerden die Nr. 12 Calcium sulfuricum D6 eingesetzt werden – extern ist die Salbe Nr. 6 Kalium sulfuricum D4 eine zusätzliche Option (auch bei chronischem Schnupfen mit gelblichem Sekret) – sie wird mehrmals täglich paranasal aufgetragen.

Ergänzende Mittel Überdies hinaus gibt es im Bereich der Ergänzungsmittel Salze, die ich hauptsächlich dann in der Praxis einsetze, wenn ich mit den Funktionsmitteln nicht weiterkomme. Dazu zählen die Nr. 13 Kalium arsenicosum D6 bei wässrigem Schnupfen; bei akuten oder chronischen Entzündungen der Nasenschleimhaut auch Nr. 14 Kalium bromatum D6. Die Nr. 15 Kalium jodatum D6 bei chronisch-wässrigem Schnupfen (auch mit brennendem Sekret) und bei Schmerzen und Druckgefühl in der Stirnhöhle – sowohl akut als auch chronisch. Auch bei Heuschnupfen ist die Nr. 15 geeignet. Last but not least: Die Nr. 24 Arsenum jodatum D6 wird ebenso bei akutem und chronischem Schnupfen, bei Heuschnupfen und Nebenhöhlenentzündungen eingesetzt.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/18 ab Seite 24.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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