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AMG-Novelle

RX-BONI ENDLICH GESCHICHTE?

Ende letzter Woche hat der Bundesrat die AMG-Novelle beschlossen - und damit auch das Ende für Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente für deutsche Kunden von ausländischen Versandapotheken.

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Damit müssen sich diese Apotheken voraussichtlich ab Oktober an die Arzneimittelpreisverordnung halten, wenn sie an Kunden in Deutschland liefern. Rabatte auf verschreibungspflichtige Arzneimittel sind dann nur noch in geringem Umfang möglich. Die EU-Versender haben bereits angekündigt, die EU-Kommission auf die neue Regelung anzusetzen.

Der Bundestag hatte die AMG-Novelle Ende Juni in zweiter Lesung beschlossen. Im Gesundheitsausschuss des Bundesrats hatte sich Anfang September abgezeichnet, dass auch die Länderkammer zustimmen wird. Nach dem  Beschluss durch das Plenum am 21.09. kann das Gesetz im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und könnte somit schon in knapp zwei Wochen in Kraft treten.

Der Verband der europäischen Versandapotheken (EAMSP) will gegen das Gesetz klagen. Große Anbieter wie DocMorris oder die Europa Apotheek Venlo (EAV) wollen außerdem auch weiterhin Rx-Boni gewähren und sich notfalls verklagen lassen. Sie fühlen sich diskriminiert und wollen eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) herbeiführen.

Der hatte allerdings schon im Verfahren um das deutsche Fremdbesitzverbot im Jahr 2009 entschieden, dass die Mitgliedstaaten die Arzneimittelversorgung selbst regeln können. Da zudem ausländische Versender gegenüber deutschen Apotheken mit dem Boni-Verbot nicht benachteiligt werden, räumen deutsche Arzneimittelrechtler dem Vorstoß des EAMSP wenig Chancen ein.

Sollten die EU-Versender tatsächlich weiterhin hohe Boni gewähren, drohen ihnen auch Klagen der Mitbewerber. Die Vorsitzenden der obersten Bundesgerichte hatten bereits Ende August beschlossen, dass sich ausländische Versandapotheken an die deutschen Preisvorschriften halten müssen. Quelle: apotheke-adhoc.de

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