Frau spielt in Rasensprenger© Ghislain & Marie David de Lossy / Image Source
Sich im Sommer unter dem Rasensprenger erfrischen? Ja, bitte – aber möglichst wassersparend mit diesen cleveren Tipps.

Nachhaltigkeit

3 TIPPS ZUM WASSERSPAREN IM SOMMER

Wasser ist kostbar, im trockenen Sommer umso mehr. Jeder Liter, den wir sparen können, zählt. Und so bekommt Gemüse-Kochwasser ein zweites Leben – und beim Rasen sprengen darf die Faulheit siegen.

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Den Wasserhahn zudrehen, wenn wir uns einseifen. Die Waschmaschine nicht halb voll laufen lassen. Den Garten mit Regenwasser gießen. Wir kennen all diese klassischen Tricks, um Wasser zu sparen. 
Aber: Es gibt noch weitere Wege, wie wir im Alltag bewusster mit Wasser umgehen können. Eine Möglichkeit: Es clever mehrfach nutzen.  

1. In der Küche: Kochwasser nicht in den Abfluss schütten

Das Kochwasser von Nudeln, Kartoffeln oder Gemüse muss nicht unbedingt im Abfluss verschwinden. Denn: „Nudelwasser kann man wunderbar verwenden, um Soßen oder Suppen anzudicken“, sagt Daniela Krehl, Fachberaterin der Verbraucherzentrale Bayern. Bolognese oder Gemüsesuppe werden durch die Stärke herrlich cremig. Eine Sache sollte man aber beachten: „Da so viel Stärke im Nudelwasser steckt, verkeimt es auch sehr schnell.“

Tipp: Direkt für die Pastasoße verwenden oder im Kühlschrank für maximal 24 Stunden aufbewahren. 

Wer in diesem Zeitfenster einen Brotteig ansetzt, kann im Rezept einen Teil der Flüssigkeit durch Nudelwasser ersetzen. Das lässt das Backwerk laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) schön luftig werden. 

Eignet sich Nudelwasser auch als Putzwasser? – ein Tipp, der in sozialen Netzwerken immer wieder zu finden ist. Davon rät Daniela Krehl eher ab. „Ich vermute, es verschmiert. Und es können sich eben darin Bakterien ansammeln.“ Und die möchte man vielleicht nicht auf der Arbeitsfläche in der Küche oder dem Esstisch verteilen. 

Wer allerdings ganz frisches, noch heißes Nudelwasser parat hat, kann sich damit das Geschirrspülen etwas leichter machen, wie das BZfE rät. Weicht man dreckiges Geschirr vor dem Spülen darin ein, soll die Stärke selbst hartnäckige Verschmutzungen lösen.   

Und taugt das Kochwasser auch zum Blumengießen? Bei Nudelwasser lässt man das laut Daniela Krehl lieber. Es besteht Gefahr, dass die Stärke im Blumentopf zu schimmeln beginnt. 

Doch Kochwasser von Kartoffeln und Gemüse enthält weniger Stärke – und darf daher in die Gießkanne. Wer das Wasser allerdings großzügig gesalzen hat, sollte nur in Maßen damit gießen. „Sonst kann die eine oder andere Topfpflanze beleidigt reagieren und geht ein, weil ihr Boden dann zu viel Natrium enthält“, sagt Daniela Krehl. 

Tipp: Zum Blumengießen eignet sich auch das Restwasser aus dem Wasserkocher – abgekühlt natürlich.  

2. Im Bad: In der Dusche einen Eimer griffbereit haben

„Das ist ein Trick für die Profis – für diejenigen, die alle Tipps schon berücksichtigen und noch mehr Wasser sparen wollen“, sagt Daniela Krehl. Aber vielleicht dauert es auch bei Ihnen eine Weile, bis erträglich warmes Wasser aus der Brause kommt. Das kalte, klare Wasser, das vorab strömt, können Sie in einem Eimer auffangen und als Gießwasser benutzen.   

Aber auch das Duschwasser mit Shampoo- und Duschgelresten können Sie in einen Eimer prasseln lassen und weiter verwenden – wenn auch nicht zur Pflanzenpflege. „Es eignet sich aber zum Wäsche einlegen, wenn sie stark verschmutzt ist. Oder zum Reinigen von Schuhen, die beim Spaziergang dreckig geworden sind“, schlägt Daniela Krehl vor. Auch der Balkon lässt sich damit schrubben. 

3. Im Garten: Den Rasen seltener, aber cleverer wässern

Wer einen Garten hat, hat jetzt im Sommer vielleicht das Bedürfnis, jeden Tag zumindest einmal kurz den Rasensprenger laufen zu lassen. Die gute Nachricht: Wenn Sie die Faulheit siegen lassen, sparen Sie nicht nur Wasser, sondern tun auch den Gräsern etwas Gutes. Denn: „Es ist absolut falsch, dem Rasen jeden Tag ein bisschen Wasser zu geben“, sagt Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft. 

Denn das kann nur die obersten Zentimeter des Gartenbodens benässen. Deswegen wandern die Wurzeln aus der Tiefe innerhalb kurzer Zeit nach oben zum Wasser. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen noch empfindlicher für Trockenheit werden, als wenn ihre Wurzeln in der Tiefe liegen. „Es ist daher besser, relativ selten, aber dann ausreichend Wasser zu geben, sodass auch die Wurzelspitzen in der Tiefe etwas abbekommen“, sagt Harald Nonn. Und: Wer so gut dosiert wässert, kann insgesamt Wasser sparen.    

Aber was heißt ausreichend?
„Sandige Böden speichern in der Hauptwurzelzone, das sind bei Rasen etwa zehn bis 15 Zentimeter, um die 15 Liter Wasser pro Quadratmeter“, sagt Harald Nonn. „Bei einer klassischen Rasengröße von 200 Quadratmetern reden wir über einen Wasserbedarf von drei Kubikmetern, also 3000 Liter.“ Diese speichert der Boden und die Pflanze kann sich dort daraus bedienen. „Je nach Witterung, Tagestemperatur und Verdunstung reicht das für drei, vier, fünf Tage, bei großer Hitze vielleicht aber auch nur für zwei Tage“, sagt Nonn.

Quelle: dpa

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