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Rauchen/Übergewicht

KOHLENMONOXID ERHÖHT HERZINFARKT-RISIKO

Rauchen allein steigert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall schon mit jeder Zigarette. Hat der Raucher auch noch einen hohen Cholesterinspiegel, vervielfacht sich diese Gefahr.

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Verantwortlich für die Wechselwirkung von Rauchen und Fettstoffwechsel ist das im Tabakqualm enthaltene Kohlenmonoxid . Wird der Rauch eingeatmet, steigt der CO-Gehalt im Blut deutlich, sagte Professor Hans-Ulrich Klör, Fettstoffwechselexperte aus Gießen in einem Interview Dies erhöht die Oxidationsbereitschaft des LDL.

In Deutschland, so kritisierte er, werde die Raucherentwöhnung politisch kaum unterstützt. In Großbritannien dagegen investiere der Nationale Gesundheitsdienst NHS jährlich mehr als 80 Millionen Pfund in die Raucherentwöhnung. 2009/10 hätten dort knapp 760 000 Raucher an Entwöhnungsprogrammen teilgenommen. Die Raucher-Prävalenz sei von 39 Prozent im Jahr 1980 auf 21 Prozent zurückgegangen. In Deutschland dagegen passiere nichts Derartiges, so Klör. Rauchen werde vielfach nicht als verbreitetes Suchtproblem in der Gesellschaft, sondern als private Angelegenheit aufgefasst.

Mit Blick auf therapeutische Optionen bei adipösen Menschen weist der Gießener Internist auf eine Alternative zu oft erfolglosen Versuchen der Körpergewichtsreduktion und körperlichen Aktivierung hin. So könne man die Fettsäure-Oxidation der Leber mit einer spezifischen Fettsäure-Diät anregen und damit dauerhaft Gewicht reduzieren.

"In der Leber gibt es zwei Systeme für die Fettsäure-Oxidation: die Mitochondrien und die Peroxisomen. Die Mitochondrien kann man mit mittelkettigen Fettsäuren, die besonders in Kokos- und Palmkernöl enthalten sind, anregen, die Peroxisomen mit Omega-3-Fettsäuren aus Kaltwasserfischen."

Versuche mit entsprechenden Formula-Diäten seien erfolgreich gewesen, besonders bei erhöhten Triglycerid-Spiegeln, so Klör. Bei Kindern mit bestimmten Stoffwechselkrankheiten werde mit ketogenen Diäten bereits seit langem erfolgreich gearbeitet. Prinzipiell wäre es möglich, die genannten und natürlich vorkommenden Fette in Lebensmitteln zu verarbeiten, ohne dass dies geschmackliche Konsequenzen hätte. Quelle: ner/aerztezeitung.de

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